Seven Kingdoms
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Seven Kingdoms ist ein Echtzeitstrategiespiel für den PC. Es wurde von Enlight Software entwickelt und 1997 von Interactive Magic auf den Markt gebracht. Ein Nachfolger erschien etwa 2 Jahre später und ein dritter Teil ist momentan in Entwicklung.
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[Bearbeiten] Spielprinzip
Wie in Strategiespielen üblich ist auch bei Seven Kingdoms das Hauptspielziel die Vernichtung aller Gegner, wobei auch alternative Spielziele wie z.B. das Erreichen einer bestimmten Bevölkerungsgröße ausgewählt werden können. Die Vernichtung des Gegners wird genreüblich mittels Einsatz von Kampfeinheiten erreicht. Das Spiel bietet wenige taktische Möglichkeiten im Kampf, wodurch es im Prinzip darum geht, die umfangreichste Armee aufzustellen. Dies erreicht man nicht wie bei den meisten Titeln des Genres, indem man Einheiten in Gebäuden baut, sondern durch das Ausbilden von Bauern zu Kriegern. Es gilt also, möglichst viele Bauern unter Kontrolle zu bringen, wobei auch diese nicht einfach "erzeugt" werden können, sondern bereits zu Beginn des Spiels in vielen unabhängigen Dörfern, welche über die gesamte Karte verteilt sind, wohnen. Diese Dörfer kann man mit drei Methoden dazu bewegen, sich dem eigenen Königreich anzuschließen. Für eine Übernahme benötigt man zuerst einen General in einer nahen Festung. Falls er die Nationalität der Einwohner hat und sein Ruhm hoch genug ist, kann es sein, daß die Resistenz der Einwohner so weit sinkt, dass sie sich anschließen. Falls dies nicht geschieht, kann man den Einwohnern Geld geben oder das Dorf so lange angreifen, bis der Widerstand gebrochen ist, wodurch jedoch viele Einwohner aus dem Dorf kommen und kämpfen. Dadurch sinkt die Einwohnerzahl stark, so dass das Dorf weniger Waren kaufen wird. Nachdem das Dorf eingenommen ist, kann man die so gewonnenen Bauern zu Kriegern ausbilden, indem man sie in eine Festung schickt und sie damit einem General unterstellt, der sie dann permanent trainiert und langsam ihre Kampffertigkeit erhöht. Allerdings sind Bauern neben dem Ausbilden zu Kriegern noch für andere Sachen zu gebrauchen. Sie arbeiten in Fabriken, Minen oder Forschungszentren. Minen müssen auf Rohstoffquellen errichtet werden und die in der Mine arbeitenden Bauern fördern den entsprechenden Rohstoff, um ihn in der Fabrik zu Waren zu verarbeiten und ihn schließlich auf dem Marktplatz an die in den eigenen Dörfern wohnenden Bauern zu verkaufen, was die Haupteinnahmequelle des einzigen im Spiel befindlichen Zahlungsmittels ist: Geld beziehungsweise Gold. Das Gold wird hauptsächlich für den Bau und die Instandhaltung der eigenen Gebäude und die Zuschüsse an fremde Dörfer benötigt. Neben dem Gold gilt es noch, stets den Vorrat an Nahrung im Auge zu behalten, von der jeder in einem Dorf lebende Bauer regelmäßig zwei Einheiten produziert und jede Person eine Einheit benötigt. Man sollte also langfristig gesehen mindestens 50% Bauern haben. Des Weiteren gibt es noch Forschungszentren und Rüstungsfabriken, die der Produktion von Kriegsgerät wie Katapulten oder Kanonen dienen.
[Bearbeiten] Verschiedene Nationalitäten
Im Spiel sind sieben verschiedene Nationalitäten verfügbar, von denen es sich vor Spielbeginn für eine zu entscheiden gilt: Normannen, Griechen, Wikinger, Perser, Chinesen, Japaner und Maya. Die einzelnen Nationalitäten unterscheiden sich, abgesehen vom Aussehen und der Sprache der Einheiten, lediglich geringfügig in ihren Kampffertigkeiten. Dennoch ist es entscheidend, welche Nationalität man wählt, denn die Übernahme eines unabhängigen Dorfes gestaltet sich deutlich unkomplizierter, wenn die Nationalität der im Dorf lebenden Bevölkerung die gleiche wie die eigene ist. Ein jeder Spieler wird also zuerst versuchen, alle Dörfer mit eigener Nationalität einzunehmen. Ein Königreich muss und wird nicht nur aus Leuten gleicher Nationalität bestehen, doch entscheidend ist die Nationalität, mit der man ins Spiel startet, nach ihr richten sich die Nationalität der Starteinheiten und die des Königs, der im Spiel im wesentlichen als General fungiert. Einheiten in einem Königreich fühlen sich wohler, wenn sie die gleiche Nationalität besitzen, wie ihr König, in der Regel werden also die meisten Einheiten in einem Königreich die gleiche Nationalität haben wie ihr König.
[Bearbeiten] Loyalität
Jede Einheit besitzt einen Loyalitätswert, der von dem Ansehen des Königreiches, Vorhandensein von ausreichend Nahrung, der momentanen Situation, in der sich die Einheit befindet und noch vielen weiteren Dingen abhängt. Die Loyalität eines Soldaten, der nutzlos in der Gegend rumsteht, wird sinken, die, eines Kriegers, der unter dem direkten Befehl des eigenen Königs in einer Festung trainiert, bis zum Maximum steigen. Wenn die Loyalität einer Einheit unter einen gewissen Punkt sinkt, wird Sie ihr Königreich verlassen und zum Feind überlaufen oder in ein unabhängiges Dorf ziehen. Wenn die Loyalität in einem gesamten Dorf zu niedrig wird, kann es zu ganzen Aufständen kommen.
[Bearbeiten] Einheitentypen
Einheitentypen im klassischen Sinne gibt es bei Seven Kingdoms nicht. Es gibt pro Rasse nur ein Modell für alle Einheiten. Jede Einheit kann aber verschiedene Fähigkeiten erlernen wie zum Beispiel das Arbeiten in einer Mine oder das Kämpfen wodurch sie im Kontext des Spiels als Minenarbeiter bzw Soldat bezeichnet wird. Allerdings gibt es die Möglichkeit, Katapulte, Ballisten, Kanonen und Flammenwerfer zu bauen. Diese unterliegen nicht, wie andere Einheiten der Loyalität, brauchen keine Nahrung und haben eigene Modelle. Jedoch erhalten diese Kriegsmaschinen auch keinen Bonus durch Training. Sie können einfach gebaut werden und stehen ab dem Moment der Fertigstellung zum Kampf zur Verfügung, bis sie zerstört werden. Diese Einheiten machen neben den herkömmlichen Soldaten einen, zwar nicht vernachläsigbaren, aber geringeren Teil aus.
[Bearbeiten] Gebäudetypen
[Bearbeiten] Dorf
Dörfer befinden sich überall auf der Karte. Anfangs sind die meisten von ihnen neutral, es gilt also, sie einzunehmen. In einem Dorf wohen bis zu 60 Bauern, die sich langsam vermehren. Die Bauern in den eigenen Dörfern können von diesem zu Arbeitern oder Kämpfern ausgebildet werden.
[Bearbeiten] Mine
Eine Mine wird auf einer Rohstoffquelle errichtet. In ihr können bis zu 8 Minenarbeiter den verfügbaren Rohstoff fördern.
[Bearbeiten] Fabrik
In der Fabrik arbeiten bis zu 8 Arbeiter, die den In der Mine produzieren Rohstoff zu Waren verarbeiten.
[Bearbeiten] Marktplatz
Auf dem Marktplatz werden in der Fabrik hergestellte Waren verkauft.
[Bearbeiten] Festung
Eine Festung dient primär der Ausbildung von Soldaten. In einer Festung befinden sich im Regelfall 8 Soldaten und ein General. Die Soldaten verbessern, während sie sich in einer Festung befinden, kontinuierlich ihr Kampfgeschick. Je besser der General, desto schneller verbessern sich die in der Festung befindlichen Soldaten.
[Bearbeiten] Turm des Wissens
Der Turm des Wissens ist eine Art Forschungszentrum, in dem bis zu 8 Forscher arbeiten. Hier kann an Technologien geforscht werden, die den Bau von Kriegsgerät wie Katapulten ermöglichen.
[Bearbeiten] Rüstungsfabrik
In der Rüstungsfabrik stellen bis zu 8 Arbeiter Kriegsgerät her, sofern im Turm des Wissens bereits die benötigte Technologie erforscht wurde.
[Bearbeiten] Gasthaus
Im Gasthaus kann man Einheiten anwerben. Dem Spieler wird dort angezeigt, welche Einheiten sich im Gasthaus befinden und welche Fertigkeiten sie besitzen. Auf Wunsch kann dann die gewünschte Einheit gegen ein Entgelt angeheuert werden. Einheiten in einem Gasthaus werden dort zufällig erzeugt, so dass man sie erst auf der Weltkarte sehen kann, nachdem man sie angeheuert hat, aber nicht, bevor sie das Gasthaus betreten oder nachdem sie das Gasthaus verlassen, ohne angeheuert worden zu sein.
[Bearbeiten] Grafik
Das Spiel hatte auch schon zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine herausragende Grafik. Es handelt sich um eine simple 2D-Optik mit eher dürftigen Animationen. Diese wurde im zweiten Teil verbessert, war aber auch dort nicht zeitgemäß.
[Bearbeiten] Erfolg und Bekanntheitsgrad
Seven Kingdoms war, obwohl es von der Presse hoch gelobt wurde, kein besonders großer kommerzieller Erfolg. Dennoch existiert auch heute noch eine kleine, aber treue Fangemeinde.