Soman
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Strukturformel | ||
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Allgemeines | ||
Name | Soman | |
Andere Namen | Methylfluorophosphonsäure, (1,2,2 - Trimethylpropyl)ester | |
Summenformel | C7H16O2PF | |
Kurzbeschreibung | geruchlose, gelbbraune Flüssigkeit | |
Eigenschaften | ||
CAS-Nummer | 96-64-0 | |
Molmasse | 182 g·mol-1 | |
Aggregatzustand | flüssig | |
Schmelzpunkt | -80°C | |
Siedepunkt | 167°C | |
Dampfdruck | 0,30 mmHg (20°C) | |
Löslichkeit | in Wasser 1,5 %; sehr gut in organischen Lösungsmitteln | |
Sicherheitshinweise | ||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Soman ist ein Nervenkampfstoff, der chemisch mit dem Sarin verwandt ist. Er unterscheidet sich von diesem nur dadurch, dass anstelle eines der beiden Methyl-Reste ein C(CH3)3-Rest in der Verbindung vorhanden ist. Soman ist der 1,2,2-Trimethylpropylester der Methylfluorophosphonsäure. Es ist gut in Wasser löslich und stabil gegenüber Sonnenlicht; an der Luft zerfällt es langsam infolge Hydrolyse. Der Code ist GD. Von den mit Gx bezeichneten Nervenkampfstoffen Sarin, Soman und Tabun ist Soman der weitaus giftigste und persistenteste.
Die Flüssigkeit riecht campherartig. Der Schmelzpunkt liegt bei -80 Grad, der Siedepunkt bei 167 Grad. Bei Zimmertemperatur ist dieser Stoff also flüssig.
Weitere Namen: GD, Methylphosphonofluoric acid, 1,2,2-trimethylpropyl esther, Pinacolyl methylphosphonofluoridate
Molekülformel: C7H16FO2P
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Soman wurde 1944 vom österreichisch-deutschen Chemiker Richard Kuhn (Nobelpreis 1938) und seinem Mitarbeiter Konrad Henkel entdeckt und synthetisiert. Wegen der Kapitulation Hitler-Deutschlands wurden jedoch nur geringe Mengen für Testzwecke produziert, die nach dem Krieg zum größten Teil von sowjetischen Truppen in die UdSSR gebracht wurden. Während des Kalten Krieges wurde Soman in grossen Mengen in der damaligen Sowjetunion hergestellt. Der Kampfstoff hatte bei den Sowjetischen Streitkräften die Codebezeichnung R-55. Wie viele andere Kampfstoffe wurde auch Soman nach Mischen mit einem organischen Polymer als verdickter Kampfstoff gelagert bzw. munitioniert; auf diese Weise sollte bei einem Einsatz die hohe Toxizizät mit einer langen Sesshaftigkeit verbunden werden. Soman in dieser Form wurde in der UdSSR als VR-55, im Bereich der NATO als GV (V für viscous, zäh, viskos) bezeichnet.
[Bearbeiten] Schutzmaßnahmen
Nervenkampfstoffe sind bereits in kleinsten Mengen tödlich. Angriffsfläche ist der gesamte Körper. Deshalb bietet auch nur ein Ganzkörper-Schutzanzug und eine Schutzmaske ausreichenden Schutz. Vor einem Kampfstoffeinsatz können Oxim-Tabletten eingenommen werden. Bei einer Soman-Vergiftung hilft – im Gegensatz zu vielen anderen Nervenkampfstoffen – eine Injektion von Hyoscyamin (dem Gift der Tollkirsche) nicht. Im Verlauf der wochenlangen Nachbehandlung versucht man mit Obidoxim die Acetylcholinesterase zu regenerieren.
Für die Dekontamination kann man Oxidationsmittel und alkalische Lösungen verwenden, da die Hydrolyse von Nervenkampfstoffen im basischen Milieu beschleunigt wird. Bewährt haben sich auch Chlorkalk für unempfindliche Oberflächen und Natriumcarbonatlösungen für empfindliche Gegenstände.
[Bearbeiten] Symptome
Leichte Vergiftung: Kopfschmerzen, Atemnot, starke Schweißausbrüche, starke Sehstörungen verbunden mit Augenschmerzen, vermehrte Produktion von Nasensekret, Tränenflüssigkeit und Speichel.
Mittelschwere Vergiftung: starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Augenschmerzen, Krämpfe mit Bewusstseinsstörungen.
Schwere Vergiftung: Krämpfe der Skelettmuskulatur bis Krampfanfall, Erbrechen, starke Atemnot, Angstzustände, Verwirrtheit. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
[Bearbeiten] siehe auch
Liste chemischer Kampfstoffe, Chemische Waffe, Nervenkampfstoff