Spangenhelm
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Der Spangenhelm war der meistverbreitete Helmtypus der Spätantike und des Frühmittelalters in Europa.
Spangenhelme bestehen aus einem metallenen Stirnreif, auf dem 3-6 Metallleisten angebracht sind, die in konischer Wölbung in einer Schädelplatte, Helmspitze oder Helmzapfen zusammenlaufen. Zwischen den Leisten befinden sich Metallplatten (Segmente), die auch mit Silber- oder Bronzeblech plattiert sein können. Der Stirnreif besitzt manchmal bogige Brauenausschnitte oder sogar einen Nasenschutz (Nasal). Spangenhelme mit Nasal werden üblicherweise als Nasalhelm bezeichnet. Ältere Spangenhelme sind häufig mit Wangenklappen aus Metall oder auch Leder versehen, oftmals auch mit einem Nackenschutz aus Kettengeflecht. Verfügt der Spangenhelm über einen brillenartigen metallenen Augenschutz, so nennt man ihn Brillenhelm. Ist am Spangenhelm eine metallene Gesichtsmaske angebracht, so nennt man ihn Maskenhelm.
Der Spangenhelm ist eine Erfindung des nordiranischen Steppenvolks der Sarmaten. Von den in Südrussland, der Ukraine und Südosteuropa ansässigen Sarmaten gelangte er zuerst an die Römer (und späteren Byzantiner), dann an die ebenfalls in Südrussland und der Ukraine ansässigen Goten und Slawen, und im 6. Jahrhundert n. Chr. hatte er sich bei allen germanischen Völkern verbreitet. Der Spangenhelm und seine Unterarten blieben das ganze Frühmittelalter hindurch der häufigste Helmtypus in Europa. Außerdem wurde er auch von den iranischen Parthern und Sassaniden verwendet, und fand auch in umgekehrter Richtung über die in der Steppe ansässigen Turkvölker (Hunnen, Awaren, Chasaren, Petschenegen) seinen Weg nach Zentralasien. Erst im Laufe des Hochmittelalters wurde der Spangenhelm in Europa von Helmen verdrängt, die aus einer Eisenplatte gefertigt waren (siehe ebenfalls Nasalhelm).
Hinweis: Der in der Heraldik als "Spangenhelm" bezeichnete Helmtyp ist nicht identisch mit dem historischen Spangenhelm, sondern stellt den im 15. und frühen 16. Jahrhundert gebräuchlichen Kolbenturnierhelm dar.
