Studiensinfonie (Bruckner)
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[Bearbeiten] Werkgeschichte
Die sogenannte Studiensinfonie f-Moll komponierte Anton Bruckner im Jahre 1863. Sie ist sein erstes mehrsätziges Orchesterwerk, mit dem er auch seine Studien in freier Komposition bei dem damaligen Linzer Theaterkapellmeister Otto Kitzler (1834-1915) abschloss (zuvor hatte Bruckner unter Kitzlers Aufsicht bereits kleinere Orchesterstücke und Märsche verfasst). Im WAB (Werkeverzeichnis Anton Bruckner) wird die Sinfonie unter der Nummer 99 katalogisiert.
Der Komponist verstand dieses Werk, wie auch sein einziges Streichquartett und andere bei Kitzler komponierte Werke, als reine "Schularbeit", nicht würdig, seinen späteren Meisterwerken an die Seite gestellt zu werden, und ließ sie nach der Komposition in der Schublade verschwinden. Nach seinem Tod stieß man in zwei oberösterreichischen Stiftsbibliotheken auf Partituren der Sinfonie. Die Uraufführung fand erst am 18. März 1923 statt.
[Bearbeiten] Die Sätze
Die Sinfonie hat vier Sätze, ihre Spieldauer beträgt etwa 37 bis 47 Minuten
Allegro molto vivace (f-Moll)
Andante molto (As-Dur)
Scherzo: Schnell (c-Moll)
Finale: Allegro (f-Moll)
[Bearbeiten] Bedeutung
Die f-Moll-Sinfonie ist natürlich nicht qualitativ den späteren Sinfonien Bruckners gleichzusetzen. Als Schularbeit erinnert sie zwangsläufig an gewisse Vorbilder, die sich der noch unerfahrene Bruckner zur Orientierung heranzog (besonders in den Ecksätzen: Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy). Allerdings zeigt die Sinfonie jedoch bereits eine souveräne Beherrschung des kompositionstechnischen Handwerks durch den bereits 39-jährigen Komponisten auf. In der formalen Anlage der Sätze (1. und 4. Satz mit drei Themen, langsamer Satz als rondoartige Struktur) lassen sich schon deutlich einige Züge von Bruckners späterem Stil erkennen. Charakterlich besonders ausgeprägt ist hier das Scherzo, dessen derb stampfende Tanzrhythmen als eine unüberhörbare Vorwegnahme des typisch Bruckner´schen Scherzo-Stils erscheinen.
[Bearbeiten] Literatur
Renate Ulm (Hrsg.): Die Symphonien Bruckners. Entstehung, Deutung, Wirkung (Taschenbuch), Bärenreiter, ISBN 3761815905
f-Moll Symphonie (Studiensinfonie) | 1. Symphonie c-Moll | Nullte Symphonie d-Moll | 2. Symphonie c-Moll | 3. Symphonie d-Moll | 4. Symphonie Es-Dur (Romantische) | 5. Symphonie B-Dur | 6. Symphonie A-Dur | 7. Symphonie E-Dur | 8. Symphonie c-Moll | 9. Symphonie d-Moll |