T-34
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Der T-34 (russ. tank - Panzer) ist ein sowjetischer Panzer, der hauptsächlich zwischen 1941 und 1945 im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam. Der revolutionäre Entwurf beeinflusste alle neuen Panzerkonstruktionen sehr, so auch den deutschen Panzerbau. Er war der erste Panzer der Feuerkraft, Panzerungsschutz und Beweglichkeit auf bisher nie dagewesene Weise verband. Aber auch seine Zuverlässigkeit trug dazu bei, dass er jedem deutschen Panzer in der gleichen Gewichtsklasse überlegen war. Erst die deutlich schwereren Typen wie Panther und Tiger stellten eine deutliche Antwort der Deutschen auf dem Schlachtfeld dar.
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Entwicklung
Der T-34 basiert auf dem von John Walter Christie entwickelten[1] und nach ihm benannten[2] Christie-Laufwerk. Er ist praktisch eine Weiterentwicklung der alten BT-Serie. Er ging aus den Projekten A-20, A-30 und A-32 hervor. Nach einigen Tests fand man heraus, dass der A-32 noch einiges an Gewicht vertragen könnte. Man hob die Panzerung von 30 mm auf 45 mm an. Da die Situation in Europa inzwischen stark angespannt war, wurde der Vorschlag angenommen und sofort 200 Panzer gefordert, obwohl von dem Panzer nicht einmal ein Prototyp existierte. Nach dem die Prototypen, die im Januar 1940 fertig wurden, einem materialmordenden Test erfolgreich unterzogen wurden und die Pläne fertig waren, konnte die Serienproduktion starten. Das einzige was noch fehlte, war ein Name für den neuen Panzer. Koschkin, der Hauptentwickler des Panzers, brachte den Mut auf und erklärte dem Verteidigungskommissar Kliment Woroschilow, den Panzer nicht nach ihm zu benennen. Er stellte sich den Namen T-34 vor. T für Tank (Panzer) und die 34 für das Jahr 1934, in dem die Verstärkung der Panzertruppe gefordert wurde. So bekam der Panzer seinen Namen, den schon bald die halbe Welt kennen lernen sollte.
T-34/76
Die ersten Vorserienfahrzeuge wurden ab 1940 in geringen Stückzahlen produziert (117 Stück). Die Serienproduktion begann 1941. Seine Hauptverwendung fand der T-34 in diesem Jahr als Kompanie- und Zugführungspanzer. Da er so zunächst nicht in geschlossenen Verbänden eingesetzt wurde, konnten die deutschen Einheiten trotz ihres Mangels an geeigneter Panzerabwehr die einzelnen Fahrzeuge isolieren und ausschalten. Technisch lag der Schwachpunkt der frühen Versionen beim Getriebe, durch dessen Defekte mehr Fahrzeuge verloren gingen als durch Feindeinwirkung. Im Gegensatz zu den deutschen Panzern hatte der T-34 nur vier Mann Besatzung, wobei der Kommandant gleichzeitig als Ladeschütze fungieren musste, was den Überblick im Gefecht erschwerte. Zudem verfügten nur die Kompanieführerpanzer über ein Funkgerät. Trotzdem wurden seine überlegenen Fähigkeiten deutlich. Der hervorragenden Mobilität und Panzerung standen jedoch unausgereifte Zielfernrohre und mangelnde Führungsmittel wie zum Beispiel das anfänglich fehlende Funkgerät gegenüber. Erst mit dem Modell 43 stand eine Kommandantenluke zur Verfügung.
Der Panzerung des T-34 war die 3,7-cm-Pak nicht gewachsen, abgesehen von Glückstreffern in den Turmdrehkranz. Die 5-cm-KwK L/42 des Panzer III konnte dem T-34 nur an Seite und Heck gefährlich werden. So musste die 8,8-cm-Flak oft Retter in der Not spielen. Erst die 7,5-cm-Pak 40 stellte eine wirkungsvolle Abwehrwaffe dar. Mit dem Erscheinen des Panzer IV F2 mit der 7,5-cm-KwK L/43 war das Gleichgewicht zumindest bei der Bewaffnung wiederhergestellt.
Als Vorteil erwiesen sich bald auch die breiten Ketten, welche die Geländegängigkeit gegenüber deutschen Kampfpanzern mit schmalen Gleisketten erhöhten. Der Dieselmotor erhöhte die Reichweite und verringerte die Brandgefahr.
Der T-34/76 verfügte über eine 76 mm L/11-Kanone (ab dem Modell 1941 in längerer Version). Damit war er weit besser bewaffnet als die meisten Panzer zu Beginn der 40er Jahre.
Die Turmkonstruktion wurde mehrfach überarbeitet und variierte teilweise je nach Herstellungsort. Während die Modelle bis 1942 einen kompakten Turm mit einer großen Luke besaßen, wurde ab 1943 ein größerer Turm mit zwei Luken verwendet. Die Kommandantenluke wurde bald darauf durch eine Kuppel ergänzt, die dem Kommandanten auch bei geschlossener Luke einen Rundumblick ermöglichte.
T-34/85
Um den T-34 auf dem gleichen hohen Level zu halten wie die neusten deutschen Panzer, wurde der Auftrag erteilt, eine neue Kanone in den Panzer einzubauen. Da zu dieser Zeit mehrere Kanonen mit einem Kaliber von 85 mm entwickelt wurden, bot es sich an, eine davon zu verwenden. Von den Werken "Roter Sormowo" und dem Uralsker Panzerwerk wurden Versuchspanzer hergestellt. Beide Werke verwendeten dazu die Kanonen der Muster D-5T, LB-1, S-50 sowie S-53. Das Uralsker Panzerwerk entwickelte außerdem einen neuen Turm für den Panzer, welcher ursprünglich für den KV-85 gedacht war. Um den neuen Turm aufnehmen zu können, musste der Drehkranz von 1420 mm auf 1600 mm vergrößert werden.
Nachdem die Erprobung abgeschlossen war, begann die Serienfertigung. Als Waffe war die S-53 vorgesehen, allerdings mussten die ersten Modelle von Januar bis März 1944 mit der D-5 ausgerüstet werden. Die S-53 war zum Produktionsstart noch nicht fertig entwickelt, nach ihrer Fertigstellung wurde sie unter der Bezeichnung SIS-S-53 als Hauptwaffe des T-34/85 aufgenommen. Mit dem Erscheinen der deutschen Panzer V (Panther) und Panzer VI (Tiger) verlor der T-34 einen Teil seines Schreckens für die Deutschen. Doch die zahlenmäßige Überlegenheit des T-34 glich die höhere Qualität und die bessere Bewaffnung der späten deutschen Kampfpanzer aus. Vom T-34 wurden etwa zehnmal so viele Exemplare gebaut wie vom Panther (60.000 : 6.000). Insgesamt wurden während des Krieges ca. 54.600 T-34 gebaut, davon 19.430 T-34/85.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der T-34/85 bis Ende 1946 weiterproduziert. Die gesamte Neuproduktion belief sich auf ungefähr 25.915 Stück. Es gab einen Umbau älterer T-34/76 bis 1951 (nach amerikanischer Schätzung 12.000 Stück). Polen und die Tschechoslowakei bauten danach bis 1956 ebenfalls weitere 4.565 Stück (resp. 1.380 und 3.185). Zahlreiche Staaten, z. B. Ägypten, nutzten den T-34/85 bis in die 60er Jahre hinein. Es sollen heute noch T-34 im Einsatz sein, unter anderem in Nordkorea. In der DDR nutzte man den T-34/85 noch bis Ende der 80er Jahre. Der T-34/76 wurde endgültig 1964 ausgemustert, die letzten 35 Stück der Ausführung mit 85-mm-Kanone blieben bis 1988 in der Reserve oder wurden auf Schießplätzen als Ziele verwendet.
T-34/57
Zwischen 1940 und 1943 wurden etwa 200 T-34 gebaut, die mit einer 57-mm-Kanone bewaffnet waren, welche eine höhere Durchschlagskraft als die herkömmliche 76-mm-Kanone hatte. Im Winter 1941-1942 sollen einige auch vor Moskau gekämpft haben, allerdings gingen alle damals eingesetzten T-34/57 verloren. Es wurden zwar noch weitere T-34/57 gebaut, aber es existieren keine Einsatzberichte, da die 57-mm-Munition nicht ausreichend zur Verfügung stand.
T-34/100
1944 und 1945 gab es Versuche, eine 100-mm-Kanone in den Turm des T-34 einzubauen. Es wurden zwei unterschiedliche Prototypen angefertigt. Probleme mit dem Rückstoß der Kanone führten jedoch dazu, dass die Treffgenauigkeit des ersten Prototyps sehr gering war. Beim zweiten Prototypen konnte dieses Problem behoben werden, allerdings wurde der neue T-34/100 nicht mehr für die Massenfertigung freigegeben.
Die Entwicklung des T-34 wurde mit dem T-44 fortgesetzt und mündete schließlich in der Konstruktion des T-54, welcher den T-34 schließlich ersetzen sollte.
Technische Daten
Anmerkung: Die verschiedenen Versionen des T-34/76 erhielten keine offiziellen Bezeichnungen. In der Literatur finden sich daher abweichende Benennungen für die verschiedenen Typen. Einerseits werden sie mit den Bezeichnungen T-34/76 A bis D oder A bis F unterschieden, an anderer Stelle nach dem Erscheinungsjahr (wie hier). Die Buchstabenbezeichnung ist zuweilen irreführend, weil verschiedene Autoren gleichen Versionen unterschiedliche Bezeichnungen geben; z.B. wird Modell 1942 als T-34/76 C oder als T-34/76 D, die spätere Version mit Kommandantenkuppel als T-34/76 F, bezeichnet. Zuweilen ergaben sich zudem Unterschiede aus den Herstellungsorten, insbesondere beim Turmdesign, die ihren Ursprung in den verfügbaren Ressourcen hatten.
T-34/76
Modell 41
- Besatzung: vier Mann
- Gewicht: 26,5 t
- Abmessungen:
- Länge 6,68 m
- Breite 3,00 m
- Höhe 2,45 m
- Bewaffnung
- 76,2 mm F-34 mit 77 Schuss
- 2 DT-MGs
- Antrieb
- V12-Dieselmotor mit 500 PS
- Höchstgeschwindigkeit 58 km/h
- Panzerung in mm:
- Turm 20-70
- Wanne 20-60
folgende Daten soweit abweichend
Modell 42
- Gewicht 28,5 t
- Geschwindigkeit 55 km/h
- Panzerung in mm
- Turm 20-65
- Wanne 20-47
Modell 43
- Gewicht 30,9 t
- Abmessungen:
- Länge 6,75 m
- Breite 3,00 m
- Höhe 2,45 m
- Bewaffnung
- 76,2 mm F-34 mit 100 Schuss
- 2 DT-MGs
- Panzerung in mm:
- Turm 20-70
- Wanne 20-60
T-34/85
Modell 44
- Besatzung: fünf Mann
- Gewicht 33 t
- Abmessungen:
- Länge 8,20 m (incl. Rohr)
- Breite 3,02 m
- Höhe 2,76 m
- Bewaffnung:
- 85 mm ZiS-S-53 mit 60 Schuss
- 2 DT-MGs
- Panzerung in mm:
- Turm 20-90
- Wanne 20-60
Randbemerkung
Einige fortschrittliche Ideen des T-34 flossen in die Entwicklung des Panzerkampfwagen V „Panther“ ein.
Derzeit sollen sich drei fahrbereite T-34 in deutschem Privatbesitz befinden.
Bei der Darstellung schwerer, deutscher Panzer in Kriegsfilmen handelt es sich in vielen Fällen nicht um Originale, sondern um T-34-Fahrgestelle mit modifizierten Aufbauten.
Der erfolgreichste T-34-Kommandant des Zweiten Weltkrieges war Dmitri Lawrinenko.
Literatur
- Roger Ford: T-34 Panzer, Nebel Verlag, ISBN 3-860-70799-X
- Janusz Magnuski: Von Tankograd nach Berlin - Entstehung und Bewährung des T-34, Militärverlag der DDR, 1980
Quellen
- ↑ J. Walter Christie – Artikel in der englischen Wikipedia
- ↑ Christie suspension – Artikel in der englischen Wikipedia
Weblinks
Commons: T-34 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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