Technische Zeichnung
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Eine technische Zeichnung ist ein Dokument, das in grafischer Form alle notwendigen Informationen für die Herstellung eines Einzelteils, einer Baugruppe oder eines kompletten Produkts zeigt. Die technische Zeichnung ist das Ergebnis des Prozesses Technisches Zeichnen.
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[Bearbeiten] Arten von Zeichnungen
Die spätere Verwendung der technischen Zeichnung definiert die Art der Darstellung. So ist es von erheblicher Bedeutung ob die Zeichnung für den Herstellungs- oder Montageprozess, oder einen Ersatzteilkatalog erstellt wird; sie muss unterschiedlichen Anforderungen genügen.
Für den Herstellungsprozess ist es wichtig, dass die Darstellung möglichst detailliert das betreffende Teil in einer Einzelzeichnung zeigt. Diese kann als Vollansicht oder als Schnittzeichnung ausgeführt sein.
Für die Montage, Betriebsanleitungen und die Darstellung von Ersatzteilen werden Gruppenzeichnungen verwendet, um das Zusammenspiel der verschiedenen Einzelteile zu verdeutlichen. Dazu sind auch Explosionszeichnungen geignet, die einen komplexen Gegenstand perspektivisch und in seine Einzelteile zerlegt darstellen.
Je nach Branche gelten besondere Regeln für Zeichnungen. So definiert z.B. DIN 919 spezielle Normen für technische Zeichnungen in der Holzverarbeitung.
[Bearbeiten] Auslegung von Zeichnungen
Die Darstellung der Einzelteile erfolgt in einem der Größe oder der Kompliziertheit des Produktes angepassten Maßstab. Um die gesamte Produktgeometrie darstellen zu können, sind oft mehrere Ansichten aus verschiedenen Richtungen, Detailansichten (in größerem Maßstab) und Schnittdarstellungen nötig. Um verschiedene Materialien, Teile oder Schnittflächen zu kennzeichnen, werden Schraffuren verwendet.
[Bearbeiten] Zeichenblattformat und Schriftfeld
Im eurpopäischen Raum ist die Verwendung der Zeichnungsformate DIN A0 bis DIN A4, für sehr kleine Zeichnungen im Einzelfall auch A5, üblich. Die Blattformate ergeben sich jeweils durch Halbierung des nächst größeren Formates. Die Faltung großformatiger Zeichnungen zur Ablage in Aktenordnern nach DIN 821 ist in DIN 824 genormt.
DIN EN ISO 5457 definiert die Zeichenblattgrößen und das Schriftfeld für Technische Zeichnungen. Diese Norm ersetzt seit August 1999 Teil 6 der DIN 6771, die zuvor DIN 823 ablöste. Im Schriftfeld nach DIN 6771 werden neben der Benennung des Produkts auch Zeichnungsnummer, Materialangaben, Maßstab, Erstellungs- und Prüfvermerke, Angaben zur Versionsgeschichte und andere notwendige Informationen eingetragen.
Im amerikanischen und asiatischen Raum sind zumeist andere Papierformate im Einsatz.
[Bearbeiten] Stückliste
Über dem Schriftfeld in der rechten, unteren Ecke kann der Zeichnungskopf durch eine Stückliste ergänzt werden. Reicht der Platz über dem Schriftfeld z.B. bei größeren Baugruppen oder Montagezeichnungen hierfür nicht aus, wird meist eine getrennte Stückliste erstellt.
[Bearbeiten] Zeichenfläche
Die Zeichenfläche gliedert sich in den Zeichenbereich, auf dem die eigentliche Darstellung abgebildet ist, und dem Schriftteil in der rechten unteren Ecke. Begrenzt wird die Zeichenfläche durch den Zeichnungsrand über den nicht hinausgezeichnet oder beschriftet werden darf. Ausserhalb des Zeichnungsrandes befinden sich Faltmarken, für die normgerechte Faltung des Planes.
[Bearbeiten] Regeln und Normen
Bei der Erstellung von technischen Zeichnungen muss eine Vielzahl von Regeln und Normen beachtet werden, die im Artikel Technisches Zeichnen näher erläutert werden.
[Bearbeiten] Allgemeintoleranzen
Die in der Zeichnung enthaltenden Informationen sind vor allem die geometrische Form und ihre Abmessungen. Je nach Einsatzgebiet werden zusätzliche Informationen eingebaut. Durch allgemein gültige Freimaßtoleranzen und auf bestimmte Maße (Nennmaße) bezogene Toleranzen wird die völlige Austauschbarkeit des dargestellten Produkts gewährleistet. Die Qualität der Oberfläche des gezeichneten Einzelteiles wird durch den Mittenrauwert Ra quantifiziert. Eine Massenproduktion wäre ohne diese Bemaßungsmethoden nicht möglich.
[Bearbeiten] Erstellung, Vervielfältigung, Archivierung und Weitergabe
Früher wurden Technische Zeichnungen direkt auf dem Papier erstellt, durch Pausen (siehe auch Blaupause) vervielfältigt und die Originale wurden sorgfältig verwahrt. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Vervielfältigungsverfahren für technische Zeichnungen entwickelt, die teilweise noch bis heute verwendet werden.
Der Einsatz von 3D-CAD-Software verdrängt inzwischen teilweise die Papierform der Technischen Zeichnung, meist werden aber auch die am CAD erstellten Zeichnungen ausgedruckt, geplottet oder die nötige Anzahl von Kopien einfach mit einem Kopiergerät vervielfältigt.
Die moderne Technik erlaubt heute jedoch auch vollkommen auf die Weitergabe einer Technischen Zeichnung in Papierform zu verzichten, da zunehmend auch die Fertigungsbereiche mit Computern und Bildschirmen ausgerüstet werden und Maß- und Toleranzangaben direkt am 3D-Modell gemacht werden können. Die Fertigungsvorbereitung und Qualitätskontrolle können somit speziell auf die jeweiligen Forderungen angepasste Bilder mit ISO-Ansichten erhalten und sich diese nur bei tatsächlichem Bedarf ausdrucken (lassen).
Für die Versionsverwaltung und die Bereitstellung von technischen Zeichnungen in digitaler Form werden zunehmend Dokumentenmanagement- und elektronische Archivsysteme eingesetzt.
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Hoischen, Wilfried Hesser: Technisches Zeichnen 30. Auflage. Cornelsen Verlag, Berlin 2005, ISBN 3589241101.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Computer Aided Design
- Technischer Zeichner
- Technisches Zeichnen
- Zeichenwerkzeuge
- Änderungsindex
- CIM
- CAM
- UML
- Isometrie/Dimetrie
- Zeichnung (Architektur)
- Bauzeichnung
[Bearbeiten] Wikilinks
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