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Thomas Haas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Thomas Haas
 Tommy Haas
Spitzname Tommy
Nationalität: Deutschland Deutschland
Geburtstag: 3. April 1978
Größe: 187 cm
Gewicht: 88 kg
1. Profisaison: 1996
Spielhand: Rechts (Einhändige Rückhand)
Trainer: Thomas Hogstedt
Preisgeld: 7.937.878 US-Dollar
Einzel
Karrieretitel: 11
Höchste Platzierung: 2 (13. Mai 2002)
Aktuelle Platzierung: 9
Grand-Slam-Bilanz
Grand-Slam-Titel: 0
Australian Open HF (1999, 2002, 2007)
French Open AF (2002)
Wimbledon 3. Runde (1998-2000, 2006)
US Open VF (2004, 2006)
Doppel
Karrieretitel: 0
Höchste Platzierung: 127 (18. Januar 2002)
Aktuelle Platzierung: 506
Letzte Aktualisierung der Infobox: 26. Februar 2007

Thomas Mario Haas (* 3. April 1978 in Hamburg) ist ein deutscher Tennisspieler.

Bei der Spielergewerkschaft ATP wird er nur als Tommy Haas geführt. Diesen Namen trägt er auch in seinem Freundeskreis. Seinen deutschen Hauptwohnsitz hat er bei seinen Eltern in der Nähe von Freising. Er ist seit Dezember 2006 mit der US-amerikanischen Schauspielerin Sara Foster liiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vor seiner Karriere als Profi

Thomas Haas begann das Tennisspielen im Alter von vier Jahren. Mit elf begab er sich in die Ausbildung der Tennisakademie von Nick Bollettieri in Bradenton, Florida. Die Ausbildung in Florida, wo er über lange Jahre auch seinen Hauptwohnsitz hatte, verlief sehr erfolgreich. Haas war unter anderem längere Zeit Einspielpartner von Andre Agassi, erreichte eine Bestplazierung von Platz elf in der Juniorenweltrangliste, errang sowohl Doppel- als auch Einzeltitel und war auch bei den Junior Grand Slams bzw. dem Orange Bowl unter den Besten. 1996 schloss er die High School in Bradenton ab.

Finanziert wurde seine Ausbildung (und die seiner Schwester Sabine) von einem Sponsorenpool (TOSA Tennistalentförderung GmbH), dem im Gegenzug eine Einnahmebeteiligung von 15 % der späteren Gewinnsummen (bis 2004) zugesichert wurde. Nachdem Thomas Haas bereits 1999 die Zahlungen einstellte, gingen seine Sponsoren vor Gericht, [1] und setzten 2003 in letzter Instanz eine Zahlung von über 500.000 € durch. [2] [3]

[Bearbeiten] Tenniskarriere

[Bearbeiten] Die ersten Profijahre (1997-1999)

Auf der ATP-Tour machte Haas erstmals 1997 auf sich aufmerksam, als er das Halbfinale von Hamburg erreichte. Nach zahlreichen Verletzungsproblemen 1998 schaffte Haas 1999 den vorläufigen Durchbruch. Im Januar erreichte er nach starken Leistungen das Halbfinale der Australian Open, wo er jedoch Jewgeni Kafelnikow glatt in drei Sätzen unterlag. Im Frühjahr gewann Haas in Memphis sein erstes ATP-Turnier. Bis kurz vor Ende der Saison konnte Haas sich Hoffnungen machen, sich für die ATP-WM in Hannover zu qualifizieren, letztendlich gelang dies aber nicht. Dafür erreichte er das Finale des Grand-Slam-Cups in München, verlor aber nach 4 Sätzen gegen Greg Rusedski.

[Bearbeiten] Auf und Ab - Von Olympia bis zur Verletzungspause (2000-2003)

Im Jahr 2000 errang Haas bei den Olympischen Spielen in Sydney nach einem knapp verlorenen Fünf-Satz-Final-Match gegen Jewgeni Kafelnikow die Silbermedaille im Tennis-Einzel.
2001 spielte Haas seine bis dahin beste Saison. Nach dem Turniersieg in Stuttgart im Oktober konnte er sich erneut große Hoffnungen auf das Erreichen des ATP-Masters machen. Die Entscheidung darüber fiel beim Masters-Turnier in Paris. Dort unterlag Haas im Halbfinale Sébastien Grosjean, der auch das Finale gewann. Damit war Grosjean für das Masters qualifiziert, Haas blieb nur die Rolle des Ersatzspielers.

2002 erreichte Haas wie schon 1999 das Halbfinale der Australian Open. Nach einer 2:1-Satzführung unterlag er aber dem Russen Marat Safin noch in fünf Sätzen. Im Mai 2002 stand Haas auf Platz 2 der Weltrangliste, seine bis heute höchste Platzierung. Es folgten jedoch schwierige Monate für Haas. Bei einem schweren Motorradunfall im Sommer 2002 wurden seine Eltern schwer verletzt, sein Vater lag daraufhin wochenlang im Koma, wurde aber wieder gesund.
Zudem konnte Haas die gesamte Saison 2003 wegen Schulterproblemen nicht bestreiten. In dieser Zeit musste sich Haas zweimal an der Schulter operieren lassen.

[Bearbeiten] Comeback und Rückkehr an die Weltspitze (2004-2006)

Nach 15-monatiger Verletzungspause startete Thomas Haas Anfang Februar 2004 sein Comeback auf der ATP-Tour. Diese Verletzungspause von 467 Tagen ist die längste, nach der es bisher ein Comeback im Herrentennis gegeben hat. Am 19. April 2004 stand Haas in Houston erstmals seit 23 Monaten wieder in einem Finale, das er gegen Andy Roddick mit 6:3 und 6:4 gewann. Im Juli 2004 gewann Tommy seinen siebten Einzel-Titel in Los Angeles. Im ersten rein deutschen ATP-Finale seit 1994 (1994 spielten Zoecke-Dreekmann in Sun City) bezwang er Nicolas Kiefer mit 7:6 und 6:4.
Nach einer mäßigen Saison 2005, in der er aber auch mit der deutschen Mannschaft Weltmeister beim World Team Cup in Düsseldorf wurde, trennte sich Haas Ende des Jahres von seinem Trainer David Red Ayme. Er wird seitdem von Thomas Hogstedt betreut.

In der Saison 2006 konnte Haas, nachdem er bei den Australian Open den Weltranglistenersten und späteren Turniersieger Roger Federer über die volle Distanz von fünf Sätzen zwingen konnte, drei Turniererfolge erreichen. Anfang April stand er im Halbfinale von Houston. Er verpasste aufgrund einer Handgelenksverletzung seinen 3.Turniersieg 2006. Bei den US Open in New York konnte Haas gleich zwei Partien in Folge im Tiebreak des fünften Satzes zu seinen Gunsten entscheiden. Erst in der dritten Runde gegen Robby Ginepri mit 7:6 (7:1), 6:4, 3:6, 3:6, 7:6 (7:1) und dann im Achtelfinale nach einem hochdramatischen umkämpften Spiel gegen den Russen Marat Safin mit 4:6, 6:3, 2:6, 6:2, 7:6 (7:5). Im Viertelfinale schied er dann jedoch gegen dessen Landsmann Nikolai Dawydenko aus, gegen den Haas das dritte Fünfsatzmatch innerhalb von nur vier Tagen mit 6:4, 7:6 (7:3), 3:6, 4:6, 4:6 verlor.
Beim Davis-Cup-Relegationsspiel gegen Thailand erwischte er einen schlechten Tag. Er kam übermüdet aus dem USA nach Deutschland. So verlor er gegen den eher unbekannten Danai Udomchoke in 5 Sätzen. Sein 2. Einzel sagte er aus Sicherheitsgründen ab. Am Ende der Saison 2006 hatte er noch die Möglichkeit, sich für den Masters-Cup in Shanghai zu qualifizieren. Wieder einmal war Paris der Dreh- und Angelpunkt. Er hätte das Turnier gewinnen müssen, scheiterte aber nach einem starken Turnier (er schlug u. a. die damalige Nummer 9 der Welt, James Blake) im Halbfinale an Dominik Hrbatý, weil er mit einer Magen-Darm-Grippe aufgeben musste.

[Bearbeiten] Das Jahr 2007

Das Jahr 2007 begann für Haas mit einer kleinen Enttäuschung. Beim Einladungsturnier in Kooyong (Australien), das als Vorbereitungsturnier für die Australian Open gilt, konnte er keines seiner 3 Spiele gewinnen und wurde Letzter. Darüber hinaus blieb er ohne jeglichen Satzgewinn. Doch mit Beginn der Australian Open wurde Haas zunehmend stärker und spielte sich ohne Satzverlust in das Achtelfinale des ersten Grand Slam-Turnier des Jahres. Dort besiegte er den Argentinier David Nalbandian mit 3:1 nach Sätzen und bleibt damit auch im dritten Vergleich gegen den Argentinier ungeschlagen. Im Viertelfinale traf er auf seinen bisherigen Angstgegner Nikolai Dawydenko, den er in 5 Sätzen (6:3, 2:6, 1:6, 6:1, 7:5) schlug. Haas zog mit diesem Sieg nach 1999 und 2002 zum 3. Mal ins Halbfinale der Australian Open ein, wo er auf Fernando González traf, gegen den er aber glatt in drei Sätzen (1:6, 3:6, 1:6) unterlag. Seit Ende Januar 2007 steht er nach 4 1/2 Jahren wieder in den Top Ten der Weltrangliste. In der ersten Runde des Daviscups gegen Kroatien gewann er seine beiden Einzel gegen Mario Ancic und Ivan Ljubicic und führte Deutschland damit ins Viertelfinale gegen Belgien. Am 25. Februar 2007 gelang Haas der 11. Turniersieg seiner Karriere. In Memphis schlug Haas im Finale Andy Roddick nach nur 62 Minuten klar mit 6:2 6:3 und durfte sich nach 1999 und 2006 bereits zum 3. Mal in die Siegerliste des ATP-Turniers in Memphis eintragen.

[Bearbeiten] Turniersiege

Legende
Grand-Slam (0)
Tennis Masters Cup (0)
ATP Masters Series (1)
ATP International Series (10)


Nr. Datum Gewonnenes Turnier Finalgegner Endergebnis
1. 22. Februar 1999 Memphis Vereinigte Staaten Jim Courier 6:4, 6:1
2. 7. Januar 2001 Adelaide Chile Nicolás Massú 6:3, 6:1
3. 26. August 2001 Long Island Vereinigte Staaten Pete Sampras 6:3, 3:6, 6:2
4. 14. Oktober 2001 Wien Argentinien Guillermo Cañas 6:2, 7:6, 6:4
5. 21. Oktober 2001 Stuttgart (Halle) Weißrussland Max Mirny 6:2, 6:2, 6:2
6. 18. April 2004 Houston Vereinigte Staaten Andy Roddick 6:3, 6:4
7. 18. Juli 2004 Los Angeles Deutschland Nicolas Kiefer 7:6, 6:4
8. 5. Februar 2006 Delray Beach Belgien Xavier Malisse 6:3, 3:6, 7:6
9. 26. Februar 2006 Memphis Schweden Robin Söderling 6:3, 6:2
10. 30. Juli 2006 Los Angeles Russland Dmitri Tursunow 4:6, 7:5, 6:3
11. 25. Februar 2007 Memphis Vereinigte Staaten Andy Roddick 6:3, 6:2

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stern: Sponsoren verklagen Tommy Haas, Stern, 27/2001
  2. Tennisprofi Haas muss Sponsoren mehr als 500 000 Euro zurückzahlen, Az.: 19 U 3238/02, OLG München, 2. Dezember 2003
  3. FAZ: Haas muss seine Förderer auszahlen, FAZ, 7. November 2002

[Bearbeiten] Weblinks

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