Thorfinn Sigurdsson

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Thorfinn Sigurdsson der Reiche (skand.: Torfinn Sigurdsson Rike; norrøn: Þorfinnur Sigurðarson) (* ca. 1009 † ca. 1065) war Jarl auf den Orkneys. Er gilt als der tatkräftigste Jarl in der Geschichte der Orkneys. Er war der Sohn von Jarl Sigurd von Orkney und einer Tochter des schottischen Königs Malcolm II.. Die Tochter wird nirgends sicher genannt. Er war verheiratet mit Ingeborg Finnsdatter aus Austratt in der Kommune Ørland in Sør-Trøndelag, die Tochter des dortigen Häuptlings und Lehnsmannes Finn Arnesson. Mit ihr hatte er die Söhne Pål und Erlend und war Großvater des Heiligen Magnus Erlendsson Orkneyjarl, dem Schutzheiligen der Orkneys und der dortigen Fischer, und dessen Mörder Håkon Pålsson.

Nach der Orkneyinga saga erhielt er nach dem Tode seines Vaters 1014 von seinem Großvater Malcolm Caithness (Katanes) als Jarlsherrschaft. Orkney wurde als Jarltum auf dessen andere Söhne, Thorfinns Halbbrüder Sumarlide, Einar Vrangmunn und Bruse geteilt. Das wurde damit begründet, dass Thorfinn bereits Caithness hatte. Nach nordischem Erbrecht stand aber Thorfinn auch bezüglich Orkney das Jerltum neben seinen Halbbrüdern zu. Als Sumarlinde 1018 starb, übernahm Thorfinn dessen Drittel. Das führte zu einem Krieg mit den beiden Halbbrüdern bis 1046. Da wurde Thorfinn alleiniger Jarl. Einar Vrangmunn war 1020 beseitigt worden und Bruse starb 1034. Der Sohn Bruses Røgnvald Bruseson herrschte dann mit ihm als Jarl, wurde aber 1046 von ihm getötet. Er herrschte nun nach den Worten des isländischen Skalden Arnor Jarleskalds (isl.: Arnórr Þórðarson jarlaskáld 1022- ca 1070) von „Tussaskjær (auf Shetland) bis Dublin“.

Seit König Olav der Heilige zwischen ihm und seinem Halbbruder Buse einen vorübergehenden Frieden gestiftet hatte, hatte jener seinen Zugriff auf auf das Jarltum auf den Orkneys und die übrigen Inseln verstärkt. So hatte Thorfinn nun zwei Herren, denen er zur Loyalität verpflichtet war: den norwegischen und den schottischen König.

Thorfinnur besuchte Norwegen 1047, als Harald Hardråde König geworden war. Der Orkeyinga saga zufolge reiste 1049/1050 über Dänemark quer durch Europa nach Rom, wo er Papst Leo IX. besucht haben soll. Er soll danach weniger ein Heerkönig gewesen sein als vielmehr ein Gesetzgeber.

In Brough of Birsay auf Mainland ließ er wahrscheinlich nach der Romfahrt eine Kirche bauen und errichtete einen Bischofssitz. Die heutige Kirche dort ist nach archäologischen Erkenntnissen aber nicht die Bischofskirche, sondern nur eine Kapelle. Er lebte dort bis zu seinem Tode.