Trude Herr
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Chartplatzierungen |
Singles
- Ich will keine Schokolade
- DE: 18 - 01.02.1960 - 12 Wo.
- In der Spelunke zur alten Unke
- DE: 36 - 01.03.1960 - 4 Wo.
- Spiegel-Twist
- DE: 23 - 01.01.1963 - 8 Wo.
- Niemals geht man so ganz
- DE: 20 - 10.08.1987 - 10 Wo.
Alben
- Ich sage, was ich meine
- DE: 36 - 03.08.1987 - 8 Wo.
Trude Herr (* 4. Mai 1927 in Köln; † 16. März 1991 in Aix-en-Provence in Frankreich) war eine deutsche Schauspielerin, Schlager- und Krätzchensängerin und Theaterdirektorin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Kindheit
Trude Herr wächst in Köln-Mülheim auf und besucht auch dort die Schule. Ihr Vater muss wegen seiner Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei lange Zeit im Gefängnis und später auch im Konzentrationslager verbringen. Da die Wohnung der Herrs 1943 durch Bomben zerstört wird, leben sie für zwei Jahre in Hessen. Dort arbeitet Trude, die zu diesem Zeitpunkt bereits Tutti und scherzhaft ob ihrer vollschlanken Formen auch dat Pummel genannt wird, im Krankenhaus als Schreibkraft in Dillenburg.
[Bearbeiten] Werdegang
Trude Herr will unbedingt Schauspielerin werden. Sie arbeitet nach dem Krieg einige Zeit als Statistin an einer Aachener Wanderbühne und erhält auch kleinere Rollen im Millowitsch-Theater. 1949 gründet sie mit ihrem homosexuellen Freund und Mentor Gustav Schellhardt die Kölner Lustspielbühne, deren Existenz jedoch nicht von langer Dauer ist. Zeit ihres Lebens ist sie stolz auf dieses Projekt und erwähnt es immer wieder in Presseinterviews. Nach dem Konkurs arbeitet Trude Herr einige Zeit als Bardame im Szenelokal Barberina.
Mitte der 1950er Jahre tritt sie zur Karnevalszeit immer wieder bei den Veranstaltungen der verschiedenen Kölner Vereine auf und erntet stets großen Applaus. In ihrer Type folgt sie dabei der seit den 20er Jahren als Varieté- und Revuesängerin bekannten Grete Fluss. Trude Herr wird dabei von Willi Schaeffers, dem Chef des Kabaretts Tingel-Tangel entdeckt, der sie sogleich nach Berlin engagiert.
[Bearbeiten] Erfolge
Jetzt hat sie ein größeres Publikum, und der Erfolg stellt sich auch prompt ein. Mit dem Gesangsstück „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“ aus dem Film Marina gelingt ihr 1960 der Durchbruch. Zwar verkörpert sie in den folgenden Filmen oft die „doofe Dicke“, aber sie überzeichnet sie auch wieder so sehr, dass es überzeugt. Sie spielt in über 30 Filmen mit, hat zahlreiche Auftritte in Fernsehsendungen und Erfolg im Schlagergeschäft. 1969 bringt sie von einer Afrikareise den zum Volk der Tuareg gehörenden Tunesier Ahmed M´Barek mit, den sie dann heiratet. Doch die Ehe hält nur bis 1976.
Das Volkstheater lässt sie aber nicht los. 1977 eröffnet sie auf der Severinstraße in der Kölner Südstadt ihr „Theater im Vringsveedel“. Dort will sie eine volksnahe Alternative zum etablierten Millowitsch-Theater aufbauen. Ohne städtische Zuschüsse steht das Theater finanziell ständig auf schwachen Füßen. Deshalb und auch wegen zunehmender Gesundheitsprobleme wird das Theaterexperiment Ende 1986 beendet. 1987 nimmt sie mit dem Produzenten Thomas Brück ein Album mit internationalen Hits auf, die sie mit deutschen Texten versieht. Das Lied „Niemals geht man so ganz“, das sie mit Wolfgang Niedecken (BAP) und Tommy Engel (Bläck Fööss) interpretiert, erreicht Platz 20 in den deutschen Charts. 1988 erhält sie das Bundesverdienstkreuz.
Aus gesundheitlichen Gründen zieht sie um auf die Fidschi-Inseln. Sie schreibt an einer Biografie und züchtet Champignons. Anfang 1991 kehrt sie mit Samuel Bawesi, ihrem Lebenspartner von den Fidschi-Inseln, nach Köln zurück. Obwohl sie wieder im Showgeschäft Fuß zu fassen scheint (Sendungen bei RTL plus waren geplant), muss sie aus gesundheitlichen Gründen in den Süden ziehen. Sie geht nach Lauris, einem kleinen Dorf bei Aix-en-Provence in Südfrankreich, wo sie im März 1991 an Herzversagen stirbt. Trude Herr ist auf dem Kölner Nordfriedhof beerdigt.
[Bearbeiten] Filme (Auswahl)
- Alle Tage ist kein Sonntag, 1959 BRD
- Natürlich die Autofahrer, 1959
- Drillinge an Bord
- Conny und Peter machen Musik
- Der letzte Fußgänger
- Marina (1960)
- Schlager Raketen
- O sole mio, 1961
- Immer Ärger mit dem Bett. R: Rudolf Schündler, 1961, BRD
- Adieu, Lebewohl, Goodbye. R. Paul Martin, 1961, BRD
- Robert und Bertram, 1961
- Unsere Tollen Tanten, 1961
- Im schwarzen Rößl
- Café Oriental, 1961 BRD
- Drei Liebesbriefe aus Tirol, 1961 BRD (mit Kunstlaufeinlage von Europameisterin Eva Pawlik)
- Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett, 1961 BRD
- Im singenden Rößl am Königssee. R. Ranz Antel, 1962
- ...denn die Musik und die Liebe in Tirol, 1963
- Unsere Tollen Tanten in der Südsee, 1963
- Heubodengeflüster, 1967
- Hurra, bei uns geht´s rund, 1971
- Die tollen Tanten schlagen zu, 1971
- Schöne Bescherung, 1983
[Bearbeiten] Schlagererfolge
- Ich will keine Schokolade
- In der Spelunke zur alten Unke
- Weil ich so sexy bin
- Niemals geht man so ganz (mit Wolfgang Niedecken von BAP und Tommy Engel von den Bläck Fööss)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Trude Herr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Weiteres Wissenswertes über Trude Herr und ihre Plattenerfolge
- Bild von Trude Herr
- Ein anderes Bild von Trude Herr und Bilder von ihrem Grab
- Trude Herr in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Herr, Trude |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 4. Mai 1927 |
GEBURTSORT | Köln |
STERBEDATUM | 16. März 1991 |
STERBEORT | Aix-en-Provence in Frankreich |