Volvo 850
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Der Volvo 850 ist ein Modell der Mittelklasse von Volvo und stellt den Vorgänger des aktuellen Volvo S70 und des Volvo V70 dar.
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[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1991 stellt Volvo das Modell 850 vor. Zunächst kommt die Limousine auf den Markt, die laut Volvo vier „Weltneuheiten“ bei Serienautos beinhaltet: eine Deltalink-Hinterachse, die die Fahreigenschaften verbessern soll, die ersten quer eingebauten Fünfzylindermotoren, Gurte die sich automatisch an die Größe des Fahrers anpassen und schließlich das Seitenaufprallschutzsystem SIPS (Side Impact Protection System). Damit stellt der 850 einen Vorreiter in Sachen automobiler Sicherheit dar, was auch offensiv vermarktet wurde. Konkurrenten des frontgetriebenen (erster Frontantrieb bei Volvo) 850 waren die Mercedes-Benz E-Klasse, BMW 5er und der Audi 100/Audi A6. Anfang 1993 wird der Kombi eingeführt. Erst durch ihn wird der anfangs nur mäßig erfolgreiche 850 zum Bestseller, denn der Großteil aller 850 wird in Deutschland als Kombis verkauft. Das ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass erstmals in Deutschland der Kombi gegenüber der Limousine keinen Aufpreis kostet.(In allen anderen Ländern wurden von allen Volvo-Modellen mehr Limousinen verkauft, nur die Deutschen kauften mehr Kombis als Limousinen.) Dieser hat die charakteristischen vertikalen Heckleuchten, die bis heute das Bild der Volvo-Kombis prägen. Ab 1993 gibt Turboaufladung bei den Modellen, die ein sportlicheres Image fördern sollen. Diese Modelle namens T5 und T5-R sind mit ihren 165 kW bzw. 176 kW (mit Overboost nur beim T5-R) die Leistungsstärksten der Baureihe. 1996 wurde die Baureihe durch den „Bi Fuel“ der mit Autogas und Benzin fahren kann, sowie durch ein Allradmodell namens AWD und den TDI ergänzt, dazu kam noch der R als Nachfolger vom T-5R der nun 184 kW (250 PS) hatte. Zum Modelljahr 1997 wird der 850, der sich über 715.000 Mal verkaufte, durch ein umfangreiches Facelift mit mehr als 1800 Veränderungen und einem etwas abgerundeten Design (Frontpartie, Armaturenbrett) zum Volvo S70 (Limousine) und zum Volvo V70 (Kombiversion) umbenannt.
[Bearbeiten] Motoren/Technik
Es stehen verschiedene quer eingebaute Aluminium-Fünfzylinder zur Auswahl.
Motoren-Palette:
- 2.0 20V, 106 kW (144 PS)
- 2.0, 93 kW (126 PS) – ab 1994
- 2.5 103 kW (143 PS)
- 2.5 10V, 106 kW (144 PS)
- 2.5 20V, 125 kW (170 PS)
- 2.5T, 142 kW (193 PS)
- 2.3T5, 166 kW (226 PS)
- 2.3T5-R, 177 kW (241 PS)
- 2.3R, 184 kW (250 PS) bei Schaltversion, 165 kW (225 PS) bei Automatikversion
- 2.5 TDI , 103 kW (140 PS) – von Audi
[Bearbeiten] Stärken/Schwächen
- Positiv
- großer Laderaum
- umfassende Sicherheitsausstattung
- Komfort
- mehr Understatement als deutsche Luxuswagen
- souverän motorisiert
- beim 2,5-Liter-Audi-Diesel geringer Verbrauch (im Schnitt 6,5 l auf 100 km) und hervorragende Laufeigenschaften bei 290 Nm in allen Drehzahlbereichen
- Negativ
- hohe Reparaturkosten
- hoher Benzinverbrauch
- für die Fahrzeuggröße zu geringe Zuladung
- beim 2,5-Liter-Audi-Diesel starker Rußausstoß beim Beschleunigen (verursacht durch das häufige Fahren mit sehr niedriger Drehzahl).
- durch sehr hohes Drehmoment an der Antriebsachse hoher Reifenverschleiß auch bei vorsichtiger Fahrweise
Die Marke Volvo trägt den Spitznamen „Schwedenpanzer“ und dies liegt u.a. an der nicht unumstrittenen, kantigen Form und den großen Abmessungen der Modelle wie dem 850. Trotzdem gewinnt Volvo viele Designpreise sowohl heute als auch in der Vergangenheit und bietet zudem schon 1991 eine umfassende zukunftsweisende Sicherheitstechnik. Die Preise für gebrauchte Kombis tragen dem Rechnung. Die Limousine ist wesentlich preiswerter zu erwerben. Der 2,5 Liter Diesel ist ein ausgesprochenes Langstreckenfahrzeug und möchte entsprechend gefahren werden. Als Zugfahrzeug für Wohnwagen ist der Diesel TDI 2,5, obwohl Frontantrieb, sehr gut geeignet.
[Bearbeiten] Tuning
Immer häufiger werden die 850er Modelle von Volvo getunt, denn durch ihr Alter sind sie preis-günstig und doch leistungsstark. Einziges Problem ist, dass es nicht viele Firmen gibt, die entsprechende Artikel zum Tunen anbieten. Felgen und Fahrwerk bekommt man leicht, doch anders sieht es bei Spoilern, Stoßstangen, Seitenschwellern und Heckschürzen aus. Deshalb bleibt meist nur die Möglichkeit, diese Bauteile im Eigenbau zu verändern.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Volvo 850 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |