Werner-Plan
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Der Werner-Plan wurde 1970 von einer Expertenkommission unter Leitung des damaligen luxemburgischen Premierminister Pierre Werner vorgelegt. Er sah vor, bis 1980 in der damaligen Europäischen Gemeinschaft eine Währungsunion einzurichten und eine einheitliche Währung einzuführen. Der Werner-Plan war aber seiner Zeit wohl zu weit voraus und scheiterte. Maßgeblich dazu trug auch bei, dass mit dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems - durch die Geldpolitik Nixons und die Rohölkrise 1971 - die internationale Währungsordnung komplett in Umbruch geriet. In einer ersten Stufe des Werner-Plans (Jan. 1971-Dez.1973) sollte die Koordinierung der Wirtschaftspolitik und auch die der Geld- und Kreditpolitik verstärkt werden. Ferner sollte die Liberalisierung des Kapitalverkehrs beschleunigt werden. Außerdem waren einleitende Maßnahmen zur Lösung struktureller und regionaler Probleme sowie eine Harmonisierung der Steuern vorgesehen. Ein Kernstreit entbrannte zwischen Ökonomisten und Monetaristen. Erstere sahen vor, zunächst die Wirtschaftspolitiken zu koordinieren (vor allem Deutschland und die Niederlande), letztere zielten auf eine Währungskoordination (Frankreich, Belgien, Luxemburg). Der Werner-Plan empfahl ein paralleles Vorgehen. Am 22. März 1971 verständigte sich der Rat auf die stufenweise Verwirklichung der WWU (Wirtschafts- und Währungsunion). Wie erwähnt scheiterte das gesamte Vorhaben jedoch an den katastrophalen Rahmenbedingungen.
[Bearbeiten] Literatur
- Steinherr, Alfred (Hrsg.): 30 years of European monetary integration : from the Werner Plan to EMU, London u. a. 1994, ISBN 0-582-24357-2