Wiscasset, Waterville and Farmington Railway
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WW&F | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Wiscasset, Waterville and Farmington Railway (WW&F) ist eine ehemalige Eisenbahngesellschaft in Maine (Vereinigte Staaten). Sie wurde am 15. April 1854 von Henry Ingalls als „Kennebec and Wiscasset Railroad“ gegründet. Zunächst plante er, die bestehende Strecke der Penobscot and Kennebec Railroad mit der Küstenstadt Wiscasset zu verbinden. Nachdem 1871 die Knox and Lincoln Railway die Küstenstrecke Bath–Rockland eröffnet hatte, die die Stadt berührte, benannte er 1873 die Gesellschaft in „Wiscasset and Moosehead Lake Railroad“ um. Eine weitere Umbenennung in „Wiscasset and Quebec Railroad“ erfolgte drei Jahre später.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bau und weitere Planungen
Es dauerte jedoch noch einmal über 20 Jahre, ehe 1894 mit dem Bau begonnen wurde. Am 20. Februar 1895 ging der erste Abschnitt bis Week's Mills in Betrieb, ehe am 24. September 1895 die gesamte 70 Kilometer lange Strecke von Wiscasset nach Albion fertiggestellt wurde. Die Spurweite betrug 2 Fuß (610 mm). Die Strecke wurde zunächst in Richtung Burnham Junction weitergebaut. Nachdem die Maine Central Railroad jedoch Einspruch gegen die drohende Konkurrenz einlegte, brach man den Weiterbau ab und Albion wurde endgültig zur Endstation.
Ab 29. März 1901 firmierte die Gesellschaft als „Wiscasset, Waterville and Farmington Railroad“, nachdem die 1890 gegründete Waterville and Wiscasset Railroad sowie die 1897 gegründete Franklin, Somerset and Kennebec Railroad aufgekauft wurden. Die Waterville&Wiscasset hatte, wie ihr Name verrät, eine Strecke von Wiscasset nach Waterville geplant, die im Jahre 1902 als Zweigstrecke von Week's Mills nach Winslow (22,5 km) eröffnet wurde. In Winslow stieß die Strecke auf eine Strecke der Maine Central Railroad, die von dort auch nach Waterville führte. Die Hauptstrecke der Gesellschaft war fortan die Strecke Wiscasset–Winslow, der Abschnitt nach Albion wurde zur Zweigstrecke heruntergestuft.
Die Franklin, Somerset&Kennebec plante, die bestehende Anlage der WW&F mit der Stadt Farmington zu verbinden. Auch diese Strecke sollte in Week's Mills beginnen. Der Bau wurde von der Franklin Construction Company geführt und begann mit einer Brücke über den Kennebec River, die jedoch nie vollendet wurde, da der Baugesellschaft zwischenzeitlich die finanziellen Mittel ausgegangen waren.
[Bearbeiten] Fahrzeuge
Insgesamt neun Dampfloks waren während der 38 Jahre des Betriebs auf der Strecke eingesetzt:
Lok Nr. | Bauart | gebaut | Hersteller | Verbleib |
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1 | 0-4-4 | 1883 | Porter | zunächst Sandy River Railroad (Nr. 3), 1895 übernommen, 1913 ausgemustert |
2, 3 | 0-4-4 | 1894 | Portland | 1932 ausgemustert |
4 | 0-4-4 | 1902 | Porter | 1932 ausgemustert |
5 | 0-4-4 | 1882 | Hinkley | zunächst Bridgton and Saco River Railroad (Nr. 2), 1906 übernommen, 1913 ausgemustert |
6 | 2-6-2 Tender | 1907 | Baldwin | im Dezember 1931 bei einem Brand zerstört |
7 | 2-4-4 | 1907 | Baldwin | im Dezember 1931 bei einem Brand zerstört |
8 | 0-4-4 | 1892 | Portland | zunächst Bridgton and Saco River Railroad (Nr. 3), 1922 an Kennebec Central Railroad (Nr. 3), 1932 übernommen, 15. Juni 1933 bei Unfall zerstört |
9 | 0-4-4 | 1891 | Portland | zunächst Sandy River Railroad (Nr. 5), ab 1908 Sandy River and Rangeley Lakes Railroad (Nr. 6), 1922 an Kennebec Central Railroad (Nr. 4), 1932 übernommen, 13. Juni 1933 nach Karosseriebruch außer Dienst, heute im Maine Narrow Gauge Railroad Museum in Portland |
Im Geschäftsjahr 1909/10 bestand der Fuhrpark der WW&F außerdem aus drei Personenwagen, zwei gemischten Wagen, einem Post- und Gepäckwagen, fünf Dienstwagen, 40 flachen Güterwaggons sowie 41 geschlossenen Güterwaggons.
[Bearbeiten] Das Ende der Bahn
Die Bahn hatte von Anfang an nur wenig Personenverkehr. Das hauptsächliche Transportgut waren landwirtschaftliche Produkte aus dem Einzugsgebiet der Strecke, sowie Kohlen von Vassalboro nach Winslow.
Nachdem die Gesellschaft am 14. Dezember 1906 Konkurs anmelden musste, benannte sie sich erneut um und hieß ab 1907 „Wiscasset, Waterville and Farmington Railway“. Als die Lewiston, Augusta and Waterville Street Railway eine Strecke durch Vasselboro baute, verlor die WW&F den Vertrag über den Kohlentransport an die neue Konkurrenz. Der Abzweig nach Winslow wurde daraufhin unrentabel und Mitte der 1920er Jahre stillgelegt, woraufhin die Hauptstrecke wieder Wiscasset–Albion hieß.
Nachdem 1931 bei einem Brand des Lokschuppens die Loks 6 und 7 zerstört wurden und die Aufsichtsbehörde den noch vorhandenen drei Loks eine maximale Betriebsfähigkeit von einem Jahr bescheinigte, kaufte Frank Winter, der 1930 die WW&F erworben hatte, die Kennebec Central Railroad, da diese 1929 stillgelegt worden war und zwei Loks in der erforderlichen Spurweite besaß.
Nach einer Entgleisung am 15. Juni 1933 südlich von Whitefield, bei der die letzte betriebsfähige Lok 8 vor einem gemischten Zug Albion–Wiscasset in den Sheepscot River stürzte, musste dann auch die Strecke Wiscasset–Albion stillgelegt und abgebaut werden. Lok 9, die zwei Tage vorher außer Dienst gestellt werden musste, da man einen Rahmenbruch festgestellt hatte, wurde zusammen mit einem Personen- und vier Güterwagen sowie 400 Metern Gleis der Kennebec Central Railroad von Eisenbahnfreunden gekauft. Offiziell wurde der Betrieb der WW&F 1940 eingestellt und das Unternehmen aufgelöst. Die Betriebsanlagen verblieben jedoch im Besitz der Familie Winter.
[Bearbeiten] Wiederaufbau
Ende der 1980er Jahre erlebte die Bahn eine Renaissance. Da die Vorgängergesellschaft der WW&F, die Wiscasset and Quebec Railroad offiziell nie aufgelöst wurde, konnte Harry Percival, der einen Großteil der Betriebsanlagen erworben hatte, die Gesellschaft übernehmen. Er plante, einen Teil der Strecke wieder aufzubauen. 1989 wurde die Wiscasset, Waterville and Farmington Railway Museum, Inc. gegründet. Der Bau begann 1991 und schon bald wurde in Sheepscot das Eisenbahnmuseum eröffnet. Im August 2001 errichtete in einem Manöver die USMC Marine Wing Support Squadron 472, Detachment B den Humason Brook Trestle neu, eine Jochbrücke, die sich nördlich von Sheepscot bei Kilometer 9,3 befand. Ende 2002 wurde die 2,7 Kilometer lange Strecke Sheepscot–Alna Center wiedereröffnet. Am Haltepunkt Alna Center wurde ein Umsetzgleis gebaut, das während des regulären Betriebs der Bahn nie existiert hatte. Anfang Oktober 2006 wurden an einem der jährlich stattfindenden „Track Laying Weekends“ durch freiwillige Helfer 400 Meter Gleis nördlich von Alna Center errichtet.
In Albion baute die Albion Historic Society im Oktober 1998 den alten Bahnhof sowie etwa 50 Meter Gleis wieder auf.
[Bearbeiten] Literatur
- Robert C. Jones, David L. Register: Two Feet to Tidewater (Wiscasset, Waterville & Farmington). Vermont Evergreen Press, Burlington, VT 2002 (2. erw. Auflage).
- Robert L. MacDonald: Maine Narrow Gauge Railroads. Arcadia Publishing, 2003, ISBN 073851179X.
- Poor's Manual of Railroads, 44th Annual Number. Poor's Railroad Manual Co., 1911.