ČSD Baureihe M 260.0
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ČSD Baureihe M 260.0 | |
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Anzahl | 1 |
Nummerierung | M 260.001 |
Hersteller | ČKD Prag |
Indienststellung | 1939 |
Ausmusterung | 1957 |
Achsformel | (1A)' (A1)' |
Leergewicht | 44,8 t |
Achslast | 11,2 t |
Gesamtlänge | 22.450 mm |
Sitzplatzanzahl | 64 (3.Klasse) |
Höchstgeschwindigkeit | 90 (130) km/h |
Anzahl der Motoren | 2 |
Antrieb | mechanisch |
Leistung | 2x 169 kW |
Leistungskennziffer | k.A. |
Anfahrzugkraft | k.A. |
Zugsicherung | k.A. |
Bremsbauart | Trommelbremse |
Die ČSD Baureihe M 260.0 Stříbrný šíp (deutsch: Silberner Pfeil) war ein Triebwagen der Tschechoslowakischen Staatsbahn ČSD. Ausgehend von den guten Erfahrungen mit den Triebwagen Baureihe M 290.0 von Tatra, welche als Slowakischer Pfeil zwischen Prag und Bratislava verkehrten, wurde daraufhin auch bei ČKD in Prag ein ähnliches Fahrzeug bestellt. Der Triebwagen wurde im Frühjahr 1939 geliefert, kam jedoch wegen des Kriegsbeginns am 1. September 1939 nicht mehr fahrplanmäßig zum Einsatz.
Angetrieben wurde das Fahrzeug von zwei Praga V8-Dieselmotoren mit einer Leistung von je 230 PS, die direkt in den Drehgestellen der Bauart Görlitz eingebaut waren. Über ein Praga-Sechsgang-Planetengetriebe mit hydraulischem Vorschaltgetriebe wurde die Leistung auf die jeweils zweite Achse im Drehgestell übertragen. Neuartig waren die bislang nur im Kraftfahrzeugbau angewandten Trommelbremsen, welche jedoch nur bei Geschwindigkeiten bis 90 km/h sicher funktionierten. Deshalb konnte auch die konstruktive Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h nicht ausgefahren werden. Aus Sicherheitsgründen war der Schaltstufe 6 darum stets verplombt.
Nach 1945 gelangte das Fahrzeug nach Ústí nad Labem (Aussig), wo es vor allem für Sonderfahrten zum Einsatz kam. Oft wurde der Wagen für Tournee-Fahrten vom Theater in Ústí n.L. gemietet. Später kam der Triebwagen auch im Nahverkehr auf der Lokalbahn von Roudnice nad Labem (Raudnitz) nach Zlonice zum Einsatz. Im Jahr 1951 wurde das Fahrzeug abgestellt.
Im Ausbesserungswerk Šumperk (Mährisch Schönberg) wurde der Wagen dann 1957 ausgemustert, aber nicht verschrottet. Nur die Motoren wurden ausgebaut und an das Theater in Praha-Karlin als Stromaggregat verkauft.
In den 1970-er Jahren wurde das Fahrzeug von Eisenbahnfreunden auf einem Abstellgleis in Šumperk entdeckt und später äußerlich wieder hergerichtet. Zur Zeit wird der Wagen vom Verein LOKOMOTIV in Chomutov (Komotau) museumsgerecht aufgearbeitet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Webseite zum Silbernen Pfeil (tschechisch)