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Andreas Steinbach - Wikipedia

Andreas Steinbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Andreas Steinbach (* 7. Juli 1965 in Duschanbe, UdSSR) ist ein ehemaliger deutscher Ringer.

Andreas Steinbach, ein Volksdeutscher, der 1981 aus der UdSSR nach Deutschland kam, war ein hochtalentierter junger Ringer, der den griechisch-römischen Stil bevorzugte. Da er das Ringen schon in der UdSSR erlernt hatte, fasste er in Deutschland schnell Fuß und schloss sich dem Ringerclub Lahr-Kuhbach an. 1981 und 1982 wurde er deutscher Jugendmeister im griechisch-römischen Stil in der Klasse bis 75 kg Körpergewicht. Auch im internationalen Bereich stellte er sein Können unter Beweis und erreichte dort von 1982 bis 1985 hervorragende Ergebnisse. 1985 wurde er sogar Vizeweltmeister der Junioren (Juniors).

Später wechselte Andreas Steinbach zum VfK Schifferstadt und hatte dort in Frank Hartmann einen hervorragenden Trainer. Auch dem Bundestrainer Lothar Ruch hatte er viel zu verdanken.

Seinen Einstand bei internationalen Meisterschaften bei den Senioren gab er 1987. Zunächst musste er bei einigen Meisterschaften allerdings noch Lehrgeld bezahlen und landete nur auf den Plätzen sieben bzw. zehn.

Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul kämpfte er aber ganz ausgezeichnet, gewann vier Kämpfe und führte gegen den Finnen Harri Koskela sieben Sekunden vor Ende des Kampfes mit 1:0, musste dann aber noch eine Wertung des Finnen hinnehmen und verlor den Kampf 1:2. Bei einem 1:0 Sieg, der ja greifbar nahe war, wäre er Gruppensieger geworden und hätte die Silbermedaille schon sicher gehabt. 7 Sekunden fehlten dazu!

Seine erste erste internationale Medaille gewann Andreas Steinbach dann bei der Europameisterschaft 1989 in Oulu im Halbschwergewicht. Im Kampf um Platz 3 schlug er den Ungarn Péter Farkas, der später zweifacher Weltmeister und Olympiasieger 1992 wurde. Andreas Steinbach hätte auch Europameister werden können, denn er besiegte den Sowjetrussen Wladimir Popow mit 4:3 Punkten. Auf russischen Protest hin wurde dieses Ergebnis dann auf 5:0 für Popow umgemünzt, von einer Jury, in der Vertreter von Ostblockstaaten die Mehrheit hatten. Es kam damals leider öfters zu solchen Machenschaften, weil es die westeuropäischen Staaten versäumten, ihre Vertreter in die entsprechenden Gremien zu wählen, während die Ostblockstaaten diesbezüglich immer einheitlich auftraten.

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 bekam Andreas Steinbach in der Halbschwergewichtsklasse in dem amtierenden Weltmeister von 1989 Maik Bullmann aus Frankfurt/Oder einen für ihn unschlagbaren Konkurrenten. Er musste deshalb in das Schwergewicht (Klasse bis 100 kg Körpergewicht) ausweichen. Obwohl er meist nur zwischen 93 und 95 kg wog, hatte er auch in dieser Gewichtsklasse Erfolg. Gleich beim ersten Start in dieser Gewichtsklasse bei den Europameisterschaften in Aschaffenburg gewann er die Silbermedaille und schlug dabei den Olympiasieger von 1988 Andrzej Wroński aus Polen. Nicht mehr ganz so gut klappte es bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Warna, wo er den 8. Platz belegte.

Bei der Europameisterschaft 1982 in Kopenhagen gewann er eine Bronzemedaille. Im Kampf um diese Medaille gelang ihm dabei ein Schultersieg über den bulgarischen Olympiasieger von 1988 im Halbschwergewicht Atanas Komtschew aus Bulgarien. Bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona hatte er Pech in der Auslosung, als er gleich auf die Weltmeister der beiden letzten Jahre Hector Milian aus Kuba und Sergei Demjaschkewitsch aus Russland traf und beide Male knapp nach Punkten unterlag. Im weiteren Turnierverlauf schlug er mit Norbert Növény aus Ungarn einen weiteren ehemaligen Olympiasieger und belegte einen ehrenvollen fünften Platz.

1993 und 1994 pausierte Andreas bei den internationalen Meisterschaften. Nach seinem Comeback 1995 gelangen ihm aber keine weiteren Erfolge mehr. Nachdem er sich auch nicht für die Olympischen Spiele 1996 qualifizieren konnte, beendete er seine internationale Ringerlaufbahn endgültig.

Die Ergebnisse der großen Meisterschaften und Turniere an denen Andreas Steinbach teilnahm, sind in den folgenden Abschnitten nachzulesen.

[Bearbeiten] Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griechisch-römischen Stil, Mi = Mittelgewicht, Hs = Halbschwergewicht, S = Schwergewicht, damals bis 82 kg, 90 kg bzw. 100 kg Körpergewicht)

  • 1982, 4. Platz, Junioren-WM (Juniors), GR, bis 75 kg Körpergewicht;
  • 1982, 4. Platz, Junioren-WM (Cadtes), GR, bis 75 kg Körpergewicht;
  • 1983, 2. Platz, Junioren-WM (Juniors) in Oak Lawn/USA, GR. bis 75 kg Körpergewicht, mit Siegen über Knight, USA, Chachoscholi, Israel, Sergei Zimin, UdSSR und einer Niederlage gegen Ildim, Türkei;
  • 1985, 4. Platz, Junioren-WM (Espoirs) in Colorado Springs, GR, Mi, hinter Mondy Amajew, UdSSR, Stefan Miroslawow, Bulgarien und Radoslaw Turkot, Polen;
  • 1987, 10. Platz, EM in Tampere, GR, Hs, mit Sieg über Tom Sand, Norwegen und Niederlagen gegen Ilie Matei, Rumänien, Atanas Komtschew, Bulgarien und Sören Claesson, Schweden;
  • 1987, 7. Platz, WM in Clermont-Ferrand, GR,Hs, mit Siegen über Leitão Filho, Brasilien und Bam, Jugoslawien und Niederlagen gegen Wladimir Popow, UdSSR und Matei;
  • 1988, 10. Platz, WM in Kolbotn/Norwegen, GR, Hs, mit Sieg über Mysen, Norwegen und Niederlagen gegen Georgios Pikilidis, Griechenland, Harri Koskela, Finnland und Iwajlo Jordanow, Bulgarien;
  • 1988, 5. Platz, Olympische Spiele in Seoul, GR, Hs, mit Siegen über Charles Douglas Cox, Kanada, Jean Yombi, Kamerun, Mike Foy, USA und Franz Pitschmann, Österreich und Niederlagen gegen Koskela, Popow und Komtschew;
  • 1989, 3. Platz, EM in Oulu, GR, Hs, mit Siegen über Pikilidis, Johan Carlsson, Schweden und Péter Farkas, Ungarn und einer Niederlage gegen Popow;
  • 1990, 5. Platz, EM in Posen, GR, Hs, mit Siegen über Henri Meiss, Frankreich, Olaf Koschnitzke, DDR, Pikilidis und Niederlagen gegen Jordanow und Marek Kaszewski, Polen;
  • 1991, 2. Platz, EM in Aschaffenburg, GR, S, mit Siegen über Andrzej Wroński, Polen, Ilia Wassiliew, Bulgarien und Sandor Major, Ungarn und einer Niederlage gegen Sergei Demjaschkewitsch, UdSSR;
  • 1991, 8. Platz, WM in Warna, GR, S, mit Siegen über Song Sung-Il, Korea und Kondo Trutomi, Japan und Niederlagen gegen Hector Milian, Kuba, Demjaschkewitsch und Dennis Koslowski, USA;
  • 1992, 3. Platz, EM in Kopenhagen, GR, S, mit Siegen über Ion Iercemisius, Rumänien, Dusan Masar, Polen und Atanas Komtschew und Niederlagen gegen Milos Govedarica, Jugoslawien (beide Ringer disqualifiziert) und Andrzej Wroński;
  • 1992, 5. Platz, Olympische Spiele in Barcelona, GR, Sm mit Siegen über Louis Sandoval, Panama, Govedarica und Norbert Növény, Ungarn und Niederlagen gegen Milian und Demjaschkewitsch;
  • 1995, 9. Platz, EM in Besançon, GR, S, mit Sieg über Giuseppe Giunta, Italien und Niederlagen gegen Georgi Soldadse, Ukraine und Teimuras Edischeraschwili, Russland;
  • 1995, 11. Platz, WM in Prag, GR, S, mit Siegen über Gagu Gogedidse, Georgien und John Ostendorp, USA und Niederlagen gegen Milian und Nándor Gelenesi, Ungarn;
  • 1996, 14. Platz, EM in Budapest, GR, S, mit Sieg über Alex Triantafilidis, Griechenland und Niederlagen gegen Anatolij Kosula, Ukraine und Gogodidse

[Bearbeiten] Deutsche Meisterschaften

  • 1985, 2. Platz, GR, Mi, hinter Jan Dolgowicz, Aalen und vor Hans-Hermann Strauß, Aalen;
  • 1987, 1. Platz, GR, Hs, vor Günter Tabel, Mülheim und Franz Seelos, Schifferstadt;
  • 1988, 1. Platz, GR, Hs, vor Roger Gries, Mömbris-Königshofen und Franz Achter, Hallbergmoos;
  • 1989, 1. Platz, GR, Hs, vor Rainer Weber, Nürnberg und Gries;
  • 1990, 2. Platz, GR, Hs, hinter Gries und vor Achter;
  • 1991, 2. Platz, GR, Hs, hinter Maik Bullmann, Goldbach und vor Mario Trautmann, Lünen;
  • 1992, 2. Platz, GR, S, hinter Gries und vor Torsten Freitag, Goldbach;
  • 1996, 1. Platz, GR, S, vor Roger Gössner, Weingarten und Dirk Zimmermann, Eisenhüttenstadt

[Bearbeiten] Weblinks

Andreas Steinbach in der Datenbank der Uni Leipzig

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