Atemstütze
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Atemstütze (ital.: appoggio) bezeichnet beim Gesang oder beim Spielen eines Blasinstruments die gesteuerte Atemtechnik. Der Begriff wird sehr unterschiedlich verstanden, da die unterschiedlichen Musikinstrumente und die menschliche Stimme verschiedene Atemtechniken erfordern. Generell handelt es sich jedoch immer um eine bewusst muskulär geführte Ausatmungstechnik, die letztlich dazu führt, dass der Ton in der gewünschten Art erklingt. An der Atemstütze sind in der Regel mehr Muskelgruppen (Bauch-, Brust- und Rückenmuskulatur) aktiv als bei der normalen Atmung, die Atmung erfolgt intensiver.
Der Akustiker Fritz Winckel definierte die Stütze (bezogen auf den Gesang) wie folgt:
- „Stütze ist der Halt, den die Einatmungsmuskulatur dem Zusammensinken des Atembehälters entgegensetzt. Die Stütze dient dazu, den zur Phonation notwendigen subglottischen Druck auf den kritischen Druck (optimaler Betriebsdruck) zu reduzieren.“
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[Bearbeiten] Atemtechnik
Dem Menschen stehen zwei Arten der Atmung zu Verfügung: Brustatmung und Bauchatmung.
[Bearbeiten] Brustatmung
Bei der Brustatmung erfolgen Kontraktionen der Zwischenrippenmuskulatur, die zur Erweiterung, beziehungsweise Einengung des Brustkorbes führen, und so den Luftaustausch der Lunge ermöglichen.
[Bearbeiten] Bauchatmung
Die Bauchatmung arbeitet auf Grundlage des Zwerchfells, einer Muskelplatte die Brust- und Bauchraum trennt - und durch deren Anspannung sich die Lunge in Richtung Bauchhöhle ausdehnen kann. Atemstütze - Stützvorgang Der sorgsame Pflege der Atemstütze kommt eine besondere Bedeutung zu. Durch sie wird der Luftstrom so verdichtet, dass er den nötigen Innendruck erhält, um als „erregende Kraft“ die Stimmlippen zum Widerstand zu veranlassen und sie einwandfrei zur Funktion zu bringen. Die richtige Atemstütze beruht auf einem gelösten Wechselspiel zwischen tiefgestelltem Zwerchfell und leicht gehobender Brustmuskulatur (aus diesem Grunde unterscheidet man auch die Zwerchfellstütze von der Bruststütze). Die normale Ruheatmung stellt eine Kombination aus beiden Atemlagen (Brust- und Bauchatmung) dar, wobei die jeweilige Ausprägung von Geschlecht, Lebensalter, körperlichem Zustand, Konstitution und Gewohnheit abhängt. Bei willkürlicher Tiefatmung wird ein großer Teil des Lungenvolumens ausgeschöpft – beim Sprechen muss jedoch der Luftstrom durch die Artikulation immer wieder unterbrochen werden und dadurch kann die gesamte Luftkapazität nicht unmittelbar genützt werden.
[Bearbeiten] Häufige Atemfehler
Die häufigsten Atemfehler sind
- zu kurzes Atmen,
- unruhige Atemgebung,
- schlechte Atembalance und
- fehlendes Appoggio (Stütze)
[Bearbeiten] Literatur
- Günther Habermann: „Stimme und Sprache“, 2. Auflage; Thieme, Stuttgart 1986, ISBN 3-13-556002-3
- Robert Kreutzer: „Stütze!!? Atemtechnik für Bläser und Sänger. Theoretische Analyse und praktische Anwendung“, 5. Auflage; Klagenfurt 2004, ISBN 3-00-003560-5
- Helmut Martinetz: „Die klingende Visitenkarte“; Litverlag, Münster, ISBN 3-8258-8398-1