Ausdärmen
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Das Ausdärmen ist eine Hinrichtungsmethode, bei der dem Verurteilten die Eingeweide aus der Bauchhöhle gezogen werden. Dies konnte langsam geschehen und ohne sofort den Tod herbeizuführen, um die Qualen zu verlängern. Am Ende des Ausdärmens wurde manchmal das noch schlagende Herz entnommen.
Das Ausdärmen war neben dem Ausweiden, Vierteilen und Zerstückeln eine der schwersten Todesstrafen im Mittelalter. Entnommen wurde diese Hinrichtungsmethode wahrscheinlich der Legende von Erasmus von Antiochia († 303).
Ausdärmen wurde angewendet, um besonders schwere Verbrechen zu bestrafen. Die einzige Steigerung war, dass anschließend der Verurteilte noch gevierteilt wurde. Überliefert ist folgende Vollstreckungsreihenfolge bei einem Mord an einem Königshausmitglied: Auspeitschen, Knochen brechen (Rädern), Ausdärmen, Vierteilen, Verbrennen und Asche in alle vier Himmelsrichtungen verteilen (Verweigerung eines Begräbnisses).
So ist in der Constitutio Criminalis Carolina, dem von Karl V. geschaffenen Strafgesetzbuch von 1532, die genaue Vorgehensweise beschrieben.