Auteuil
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Auteuil ist eines der 80 Quartiers (Stadtviertel) von Paris. Es liegt zwischen dem Rive Droite genannten rechten Seineufer und dem Bois de Boulogne im 16. Arrondissement und ist eines der vornehmsten und teuersten Viertel der französischen Hauptstadt.
Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Auteuil ein kleines, ruhiges, ausserhalb der Stadt gelegenes Dorf. Erst durch die rasch anwachsende Bevölkerung und die weitreichenden städebaulichen Maßnahmen des Stadtplaners Napoleons III., Georges-Eugène Baron Haussmann, wurde Auteuil von der Hauptstadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts förmlich verschluckt. Dass diese Wandlung nach der Eingemeindung 1860 überraschend erfolgte, zeigt sich noch heute an der Tatsache, dass sich Auteuil an einigen Punkten seinen ursprünglichen, beschaulichen Charakter bewahrt hat. Neben den vornehmen, typisch haussmannschen Boulevards mit schnurgerade gezogenen Häuserzeilen und vergoldeten Balkongeländern, finden sich Straßenzüge mit kleinen, ländlichen Wohnhäusern und Geschäften.
Auteuil war bereits vor seiner Eingemeindung ein beliebter Rückzugsort für Künstler und Autoren. So sind die dörflichen Züge Auteuils in einigen impressionistischen Gemälden wiederzufinden. Eine der zentralen Gestalten der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Marcel Proust, wurde in Auteuil geboren. Honoré de Balzac, der große Meister des französischen Realismus, wohnte ebenfalls eine Zeit lang unbehelligt in Auteuil. Der hochverschuldete Schriftsteller versteckte sich hier vor seinen Gläubigern in einem kleinen, unscheinbaren Haus mit Garten und nutzte stets einen Hinterausgaung, der in die verwinkelten Gassen Auteuils mündete, um unerkannt zu bleiben. Heute ist dort das Musée Balzac untergebracht.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Marcel Proust, französischer Schriftsteller, Kritiker und Intellektueller