Autotypie
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Die Autotypie (dtsch. etwa Selbstschrift), im Deutschen auch Netzätzung genannt, ist ein um 1880 von Georg Meisenbach in Berlin entwickeltes fotomechanisches Reproduktionsverfahren zur Herstellung von Klischees nach Halbtonvorlagen für den Buchdruck (Hochdruck).
Die Zerlegung des Bildes in Linien und Punkte erfolgt durch ein Kreuzlinienraster, so dass dieselben auf Metall übertragen und hochgeätzt werden können für den Druck auf der Buchdruckpresse. Die Größe zwischen den hellen und dunklen Bildpartien schwankt. Es gibt auch Autotypien aus Kunststoff, die im Auswaschverfahren hergestellt werden.
Das Verfahren eignet sich besonders zur Reproduktion von Architekturen und figürlichen Darstellungen jeder Art, da es Halbtöne wiederzugeben vermag. Weniger arbeitsintensiv ist es wesentlich billiger als der Holzstich, vermag denselben vielfach zu ersetzen und arbeitet außerordentlich rasch. Durch die Verdrängung des Hochdrucks durch den Offsetdruck werden Autotypien nur noch selten gebraucht.
Die Autotypie wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Autotype Company in München patentiert.
Die erste Autotypie in der Tagespresse erschien in den USA am 4. März 1880 im New York Daily Graphic (andere Quellen nennen den 21. Januar 1897 und die New York Tribune). In Deutschland erschien das erste gerasterte Foto 1883 in der Illustrirten Zeitung, die in Leipzig erschien.
Siehe auch: Kohledruck, Heliogravure, Photogravure, Fotogravüre, Lichtdruck, Offsetdruck, Fotografie, Hochdruck, Druck (Reproduktionstechnik)