Benutzerschnittstelle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Artikel Benutzerschnittstelle, Mensch-Maschine-Schnittstelle und Mensch-Computer-Interaktion überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Die Diskussion über diese Überschneidungen findet hier statt. Bitte äußere dich dort, bevor du den Baustein entfernst. Stern 09:14, 9. Jan 2006 (CET) - fantast 14:21, 27. Jan 2006 (CET) |
Eine Benutzerschnittstelle (oder Benutzeroberfläche), eigentlich Benutzungsschnittstelle, ist der Teil eines Programms, der den Datenaustausch mit dem Benutzer durchführt. In DIN EN ISO 9241-110 ist der Begriff der Benutzungsschnittstelle definiert als "Alle Bestandteile eines interaktiven Systems (Software oder Hardware), die Informationen und Steuerelemente zur Verfügung stellen, die für den Benutzer notwendig sind, um eine bestimmte Arbeitsaufgabe mit dem interaktiven System zu erledigen."
Im Computerbereich gibt es folgende Arten von Benutzerschnittstellen:
- Kommandozeilen (engl. Command Line Interface/Interpreter; Abk.: CLI)
- Kommandozeilen verlangen, dass der Benutzer per Tastatur die entsprechenden Befehle eingibt. Shells sind ein Beispiel für CLIs. Zu Beginn der Computergeschichte waren CLIs die einzige Benutzerschnittstelle.
- Zeichenorientierte Benutzerschnittstellen (engl. Text User Interface; Abk.: TUI)
- Zeichenorientierte Benutzerschnittstellen sind textbasiert, verlangen aber keine Befehlseingaben vom Benutzer, sondern präsentieren sich meist in Form von Menüs, die mit der Tastatur und selten auch mit der Maus bedient werden. Ein Beispiel für ein Text User Interface ist der Dateiverwalter Norton Commander.
- Grafische Benutzeroberflächen (engl. Graphical User Interface; Abk.: GUI)
- Mit grafischen Benutzeroberflächen lassen sich komplexe Oberflächen gestalten, die üblicherweise mit der Maus, optional aber auch mit anderen Eingabegeräten bedient werden können. KDE oder Aqua sind Beispiele für GUIs. Bei GUIs werden die Interaktionselemente oft als Icons dargestellt. GUI-Icons sind symbolisch-bildliche Metaphern und haben ihren Ursprung in der Bürowelt der 1970er Jahre.
- Sprachbasierte Benutzerschnittstellen (engl. Voice User Interfaces; Abk.: VUI)
- Über sprachbasierte Benutzerschnittstellen kommuniziert der Benutzer per gesprochenem Wort mit einem System. Ausgaben bestehen entweder aus vorab aufgezeichnetem Ton, oder aus über eine synthetische Stimme ausgegebenem Text. Eingaben erfordern eine Spracherkennung oder eine Kombination mit anderen Eingabeparadigmen, wie Texteingabe, Mausklick oder DTMF Signale an Telefonen. Ein Beispiel für eine VUI sind interaktive Telefon-Ansagedienste und -wählsysteme.
- Berührbare Benutzerschnittstellen (engl. Tangible User Interface; Abk.: TUI)
- Dieser (neuere) Ansatz will die Systemfunktionalität durch angepasste Eingabegerät verkörpern und damit lesbar machen. Eine Maus ist im engen Sinne keine TUI, weil sie ein generisches Eingabegerät darstellt. Ein Handy hingegen ist eine TUI, da die Funktionalität im Gerät ausgeprägt wird.
Die Benutzerschnittstellen können zwar, aber müssen nicht unbedingt, Elemente aus den niedrigeren Stufen enthalten; So hat der Midnight Commander beispielsweise eine Shell integriert, gehört aber dennoch zu den Text User Interfaces.
Menüs sind unabhängig davon, ob eine Benutzungsschnittstelle grafisch, textuell, auditiv oder anders gestaltet ist.
[Bearbeiten] Literatur
- Torsten Stapelkamp: Screen- und Interfacedesign. Springer Science Business+Media, Berlin 2006, ISBN 3-540-32949-8
- Jef Raskin: Das intelligente Interface. Addison Wesley, München 2001, ISBN 3-8273-1796-7
- Paul Chlebek: User Interface-orientierte Softwarearchitektur, Vieweg, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-8348-0162-3
- DIN EN ISO 9241-110 Grundsätze der Dialoggestaltung, Beuth Verlag, Berlin 2006