Bisamberg (Berg)
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Der Bisamberg ist ein 358 Meter hoher Berg in Niederösterreich, dessen südliche Ausläufer bis in den 21. Wiener Gemeindebezirk (Floridsdorf) reichen.
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[Bearbeiten] Geographie
Der Bisamberg liegt großteils im Gemeindegebiet des gleichnamigen Marktes, der am Nordwestfuß des Berges liegt. Weiters haben die Gemeinden Langenzersdorf und Hagenbrunn sowie der Wiener Bezirk Floridsdorf Anteil am Bisamberg.
Nach Süden fällt der Berg steil zur Donau ab und bildet zusammen mit dem gegenüberliegenden Leopoldsberg den Durchbruch der Donau zur Wiener Pforte. Geologisch ist der Bisamberg eine Fortsetzung der Flyschzone des Wienerwalds nördlich der Donau. Eichenbuschwald und trockenheitsliebender Kleinflora mit pannonischem Einschlag bilden den wesentlichen Bewuchs. Weiters dienen die lößbedeckten Hänge seit Jahrhunderten dem Weinbau.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Bisamberg ist seit Jahrtausenden besiedelt. Funde aus der Mittel- und Jungsteinzeit belegen hier den ältesten Nachweis von Kupferverarbeitung in Österreich. Am Ende der Jungsteinzeit bestand auf dem Bisamberg auch eine keltische Siedlung. Seit 1933 befindet sich unterhalb des Falkenbergs (einem Vorgipfel des Bisambergs, 320 Meter hoch) eine Mittelwellensendeanlage. Des weiteren findet man auf dem Bisamberg ein Umspannwerk sowie einen Wasserbehälter mit 60.000 m³ Fassungsvermögen der Wiener Wasserwerke.
Auf den nordöstlichen Abhängen wurden im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866 Befestigungsanlagen errichtet. Diese heute noch erhaltenen Alten Schanzen sind landwirtschaftlich nicht nutzbar und beherbergen unberührte Rasen- und Wiesensteppen.
Im Herrenholz (einem Waldstück am Osthang) befand sich im 2. Weltkrieg ein Ausbesserungswerk für Flugzeugmotoren („Austro-Fiat Flugmotoren Ges.m.b.H“, später umbenannt in „Wiener Flugmotoren Reparaturwerk“), das durch Luftangriffe stark zerstört wurde. Nur die Luftschutzbunker und ein Löschwasserbecken blieben weitgehend erhalten und wurden erst 2002 beseitigt.
[Bearbeiten] Sender Bisamberg
Der Sender am Bisamberg war der erste Großsender Österreichs. Er wurde am 28. Mai 1933 mit einer Leistung von 100 kW in Betrieb genommen. Nach der Wiederinbetriebnahme mit nur 35 kW (1950) wurde die Anlage zweimal erweitert - 4 × 120 kW (1959), und schließlich auf 600 kW (1975).
Der Sender besitzt zwei jeweils als vertikale Halbwellendipole ausgelegte, isoliert aufgestellte Stahlgittermaste, einer mit 265 Metern Höhe (585kHz), der andere mit 120 Metern (1476kHz).
In Folge des nachlassenden Interesses am Mittelwellenrundfunk wurde der Betrieb des Senders am 1. Jänner 1995 eingestellt, am 21. März 1997 jedoch mit reduzierter Leistung (60 kW), eingeschränkten Sendezeiten (nachts) und einem gemischten Programm auf 1476 kHz wieder aufgenommen. Im Jahr 1999 strahlte zuletzt auch der 600 kW-Sender 3 Monate lang im Rahmen der Aktion "Nachbar in Not" Informationen für die Krisenregion Kosovo aus.
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag über Bisamberg (Berg) im Österreich-Lexikon von aeiou
- http://1476.orf.at/ ORF Radio 1476
- http://www.hcrs.at/BSBG.HTM Sendeanlage am Bisamberg - Geschichte, Technisches und Bilder
Koordinaten: 48° 18′ 49″ N, 16° 22′ 44″ O