Blendenreihe (Optik)
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Blendenreihe ist ein Begriff aus der Fotografie und der Optik. Er bezeichnet die Gesamtheit aller möglichen Blendeneinstellungen eines Objektivs, sortiert von der größten zur kleinsten Blendenöffnung.
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[Bearbeiten] Blendenzahl
Bei den Blendenzahlen handelt es sich um relative Werte, die sich durch Division der Brennweite durch den optischen Objektivdurchmesser ergeben. Die alte (vollständige) Schreibweise der Blendenzahl (BZ) lautete dementsprechend f:(BZ); „f:4“ entspricht der heutigen Blendenzahl 4.
Der Wert bei voll geöffneter Blende wird als Lichtstärke bezeichnet. Ein Objektiv mit Blende 2 hat bei 50 mm Brennweite einen wirksamen Objektivduchmesser von 25 mm, ein 135 mm-Teleobjektiv hat dagegen bereits einen Durchmesser von 67,5 mm. Deshalb werden Objektive mit längerer Brennweite im allgemeinen mit geringer Lichtstärke gefertigt oder sind bei hoher Lichtstärke überproportional teurer.
Die Blendenzahl ist der Nenner eines Bruchs; daraus erklärt sich der scheinbare Widerspruch, dass eine größere Blendenzahl eine kleinere Blendenöffnung bezeichnet.
[Bearbeiten] Heutige Blendenreihe
Die heute gebräuchliche Reihe lautet:
- 1 – 1,4 – 2 – 2,8 – 4 – 5,6 – 8 – 11 – 16 – 22 – 32 – …
Jede Zahl wird aus der vorhergehenden durch Multiplikation mit der Wurzel aus 2 berechnet und gerundet.
An der Blendenreihe kann man die Lichtmenge, die durch die Blende fällt, abschätzen. Da sich der Durchmesser jeweils um etwa die Wurzel aus Zwei ändert, wird die aktive Fläche verdoppelt bzw. halbiert. Entsprechend verdoppelt oder halbiert sich auch die Belichtungszeit, für den Fall, dass das Bild gleich belichtet werden soll. Ein voller Schritt in der Blendenreihe nach unten (z. B. von 4 auf 2,8) entspricht daher der Verdopplung der Lichtmenge und damit der Halbierung der Belichtungszeit. Umgekehrt gilt dies natürlich analog.
Es ist auch möglich die Reihe der Zwischenwerte anzugeben:
- 1,2 – 1,8 – 2,4 – 3,5 – 4,8 – 6,5 – 9,5 – 13 – 19 – …
Sie hat die gleichen Eigenschaften wie die Reihe der vollen Werte.
Moderne Kameras mit Blenden- oder Programmautomatik sind häufig in der Lage, weitaus feinere Blendenstufen einzustellen. Andererseits weisen viele kompakte Digitalkameras oft nur noch zwei oder drei grob abgestufte Blendenstufen auf.
[Bearbeiten] Alte Blendenreihe
Die vor dem Zweiten Weltkrieg übliche, so genannte alte Blendenreihe verwendete die Blendenzahl 3,2 (Wurzel aus 10) als Basis und hatte folgende Stufung:
- 1,1 – 1,6 – 2,97 – 3,2 – 4,5 – 6,3 – 9 – 12,5 – 18 – 25 – 36 – 50 – 71 – 100
Eine Besonderheit weist die Blendereihe der Minolta-Flex (1936), einer zweiäugigen Spiegelreflexkamera für Rollfilm vom Typ 120 und dem Aufnahmeformat 60 x 60 mm²: Auf ihr ist eine Mischung der "alten" und "neuen" Blendenreihe eingraviert:
- 3,5 – 4,5 – 5,6 – 8 – 11 – 16 – 25
[Bearbeiten] Siehe auch
http://www.minolta-forum.de/forum/index.php?showtopic=10426&st=0&#entry122551 (Blendenreihe bei Minolta u.a.)