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BMW E30

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

BMW

BMW E30 2-Türer ab 09/87

E30
Hersteller: Bayerische Motorenwerke AG
Produktionszeitraum: 1982–1994
Klasse: Mittelklasse
Karosserieversionen: Limousine (zwei- und viertürig), Kombi (fünftürig), Cabriolet (zweitürig), Roadster (zweitürig)
Motoren: 1,6–3,2 l Otto- & Dieselmotoren, 63–175 kW
Länge: 4.325-4.360 mm
Breite: 1.645-1.680 mm
Höhe: 1.365-1.380 mm
Leergewicht: 990–1.330 kg
Vorgängermodell: BMW E21
Nachfolgemodell: BMW E36
Ähnliche Modelle: Mercedes-Benz 190, Audi 80 B2 + B3
BMW E30, links bis 08/85, rechts bis 08/87
BMW E30, links bis 08/85, rechts bis 08/87
BMW E30 touring 1992 (1987-1994)
BMW E30 touring 1992 (1987-1994)

Mit dem Werkscode BMW E30 werden die Fahrzeuge der zweiten 3er-Reihe von BMW bezeichnet. Das von dieser Baureihe abgeleitete Modell Z1 Roadster trug den gleichen Werkscode.

Die Baureihe E30 löste 1982 die Fahrzeuge der ersten 3er-Reihe (E21) ab. Das Design der ersten 3er-Reihe stammt von Paul Bracq und wurde im E30 durch Claus Luthe weiterentwickelt. Im Vergleich zum Vorgängermodell, wurde der E30 in wesentlich mehr Varianten produziert. Es gab erstmals einen Viertürer und davon abgeleitet eine Kombivariante, die den Namen touring vom Schrägheck-Modell des BMW 02 erbte. Außerdem gab es ein Cabriolet mit voll versenkbarem Verdeck ohne Überrollbügel. Antriebsseitig wurde mit dem 325e eine besonders drehmomentstarke und sparsame Variante eingeführt, zudem im 324d ein Dieselmotor bzw. im 324td ein Turbo-Dieselmotor. Der 325ix wurde mit Allradantrieb ausgestattet. Der BMW E30 wurde bis 1990 (als Viertürer), bis 1991 (als Zweitürer), bis 1993 (als Cabriolet) und bis 1994 (als Touring) produziert. Das 1990 vorgestellte Nachfolgemodell erhielt den Werkscode E36.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Modellpflege

Die erste Modellpflege wurde zum Modelljahr 1986 (Beginn 09/85) vorgenommen. Der wesentlichste äußere Unterschied bestand in der Änderung der Frontschürze (einteilig und senkrecht mit unter den Motor gezogenem Frontspoiler im Gegensatz zu einer zweigeteilten schräg nach hinten führenden Frontschürze und kleinerem Spoiler) und der Verwendung vom Querschnitt her größerer Reifen. Im Innenraum hielten andere Bezugstoffe Einzug. Als augenscheinlichste Änderung fällt hier die Gurtführung hinten auf (die Umlenkung an der C-Säule entfällt) und der Beckengurt wird seitenvertauscht montiert. Diese Änderungen im Innenraum blieben bis zum Produktionsende der Limousinen erhalten.

Im September 1987 führte BMW eine große Modellpflege bei der zwei- und viertürigen Limousine durch und der Kombi wurde eingeführt. Das Cabriolet wurde noch bis 1990 mit unveränderter Karosserieform gebaut genau wie der M3 in seinen Varianten bis zu dessen Produktionsende 1991, allerdings stets mit aktualisierter Technik.

Die wichtigsten Änderungen waren eine neu gestaltete Frontschürze, die Chromstoßstangen wichen den nun in Kunststoff gefertigten und auf Wunsch auch teillackierten Stoßfängern. Der Chromzierrat wie beispielsweise an den Front- und Heckscheiben sowie um die Fenster an den Türen (2Türer hinten um das seitliche Heckfenster) wich schwarzen Kunststoffteilen bzw. schwarz beschichteten Aluprofilen. Die markante "Regenrinne" und die Fensterschachtleisten blieben weiterhin in Chromausführung. Dies wurde nur bei der Sonderausstattung "shadow-line" ebenfalls schwarz beschichtet. Die shadow-line-Ausstattung gab es schon bei den Modellen der ersten Serie ab 1985, wobei hier alle Chromteile außer der markenspezifischen "Niere" in schwarz gehalten und Spiegel bzw. Stoßstangen in Wagenfarbe lackiert wurden. Die Farbwahl war allerdings stets eingeschränkt. M3, 318is, 320is und touring wurden ausschließlich mit shadow-line ausgestattet.

Die Heckleuchten wurden vergrößert ebenso wie die Heckschürze und die Scheinwerfer verfügten seitdem über eine Dreifach-Ellipsoidtechnik. Des Weiteren wurde der hintere Radausschnitt verkleinert und erhielt die Form, wie er schon am Cabriolet seit dessen Produktionsbeginn zu finden war. Das Tankvolumen wurde bei den Sechszylindermodellen von 55l auf 63l erhöht. Alle Benzin-Motoren waren seit dem Facelift nur noch mit geregeltem Katalysator erhältlich.

Im Innenraum blieb es weitestgehend so wie bei den vorhergehenden Modellen, die Art der verschiedenen Sitzbezüge wurden beibehalten, nur die Farben in Nuancen und ihren Bezeichnungen geändert. Neue, von der Serie abweichende Bezugsstoffkombinationen wurden bei verschiedenen "Editions-Modellen" (Last-Edition Limousine/Cabrio 325i, Design-Edition für Cabrio 318i und touring 316i/318i) mit eingeschränkten, nicht in den Standardkatalogen gelisteten, aber damals und selbst heute noch sehr ansprechenden und modernen Lackierungen eingeführt, die zum Produktionsende der jeweiligen Karosserievariante den Absatz noch ein wenig lebhaft gestalten sollte, was bei touring und Cabriolet auch gelang. Speziell nur für M3 und 318is waren sportlichere Stoff-/Farbkombinationen erhältlich. Die Auswahl an Sonderausstattungen wurde von Anfang an erweitert.

Die Exportmodelle für den US-Markt wurde zunächst keine Modellpflege durchgeführt. 1988 erhielten auch diese neue, verkürzte Stoßfänger; allerdings waren diese verchromt. 1989 schließlich wurden auch hier Kunststoffstoßfänger eingeführt.

[Bearbeiten] Produktionszahlen

Limousine Touring Cabrio
BMW 316/316i 467.561 20.595  
BMW 318i 143.786 37.905 24.706
BMW 318is 41.234    
BMW 320i 380.769 18.035 32.687
BMW 320is 2.540 (zwei Türen)
1.205 (vier Türen)
   
BMW 323i 26.700    
BMW 325i 113.906 (zwei Türen)
83.030 (vier Türen)
14.506 85.246
BMW 325ix 29.589 5.273  
BMW 325e 189.287    
BMW 324d 75.966    
BMW 324td 21.514 7.390  
BMW 333i 204    
Baur Topcabriolet     14.426
BMW M3 17.970   786
BMW Z1 Roadster     8.000

Insgesamt wurde der BMW E30 2.339.251 mal produziert.

[Bearbeiten] Karosserievarianten

BMW E30 Baur Topcabriolet
BMW E30 Baur Topcabriolet
  • M3 Cabriolet (05/1988 bis 06/1991)
  • M3 (1986 bis 1992)
  • Kombi (touring) (1987 bis 1994)
  • Z1 Roadster (1989 bis 1991)

[Bearbeiten] Baur Topcabriolet

Der BMW E30 wurde ab Anfang 1983 in kleiner Stückzahl ausschließlich als 2-Türer auch von der Firma Baur aus Stuttgart zum Cabriolet umgebaut und vom BMW-Händlernetz vertrieben. Es konnten hierbei alle Benzinmotoren gewählt werden. Das Baur TC (vergleiche dessen Vorgänger BMW E21 Baur TC oder BMW 02 Baur TC) war jedoch kein Vollcabriolet. So blieben die Seitenscheibenrahmen und ein Überrollbügel bestehen. Das stabile Dachteil über den Vordersitzen konnte wie ein Targadach geöffnet werden, der hintere Dachbereich ließ sich wie bei einem Landaulet öffnen.

BMW E30 Cabrio
BMW E30 Cabrio

[Bearbeiten] Cabriolet

Nach 15 Jahren ohne Cabriolet in der BMW Modellpalette, wurde auf der IAA 1985 der offene BMW 325i vorgestellt. Später rundeten der 320i (ab 1987) und der 318i (ab 1990) das Cabrioletprogramm nach unten ab. Im September 1988 erschien das M3 Cabrio, welches nur 786 mal gebaut wurde. In den USA wurde das 318i Cabrio mit dem Vierventil Motor M42 ausgeliefert. Um das Cabriolet verwindungssteif zu machen, wurden die Schweller und der Scheibenrahmen verstärkt. Dadurch stieg das Gewicht des offenen Fahrzeugs um ca. 125kg gegenüber seinem geschlossenen Pendant. Das Stoffverdeck konnte auf Wunsch auch elektrisch versenkt werden und verschwand unter einer flachen Verdeckklappe. Ebenfalls erhältlich war ein Hardtop von BMW und ein in Wagenfarbe lackierbares Hardtop der Firma Wiesmann.

[Bearbeiten] M3

BMW E30 M3
BMW E30 M3

Der BMW M3 diente zunächst als Basisfahrzeug für die Homologation in der Gruppe A und wurde einer der erfolgreichsten Renn-Tourenwagen aller Zeiten, so etwa in der DTM. Das Fahrzeug wurde BMW Motorsport GmbH, einer Tochterfirma von BMW, entwickelt und produziert.

Der BMW M3 war als zweitürige Limousine und als Cabriolet lieferbar. Die Karosserie weist für beide Varianten ausgestellte Kotflügel für das verbesserte und verbreiterte Fahrwerk mit größerer Bremsanlage und 5-Loch-Naben anstelle der mit 4 sowie nur an der Limousine einen Heckscheibenaufsatz mit flacher stehender Heckscheibe samt erhöhtem Kunststoff-Kofferraumdeckel mit Spoiler auf. Die Karosserieänderungen entsprachen dem Zeitgeist und hatten als Hauptgrund speziell bei der Limousine eine Verbesserung der Aerodynamik zur Folge. Als Triebwerk wurde ein vom Sechszylinder des BMW M1 abgeleiteter Vierzylinder-Vierventil-Motor mit 2302 cm³ (195-220 PS), später 2453 cm³ (238 PS im Sport Evolution 2) und der Bezeichnung S14 eingesetzt. Das Konzept für diesen Motor stammt von Paul Rosche, auch bekannt als "Nocken-Paule", welcher ursprünglich nur aus Personalmangel zur Nockenentwicklung versetzt wurde. Das hochdrehende Triebwerk leistete zunächst 200 PS (195 PS mit Kat ab 1987), im Rennwagen später bis zu 375 PS in der damaligen DTM.

Bei Exportmodellen für den italienischen Markt wurde dieser Motor aufgrund der dortigen Steuergesetze auf zwei Liter Hubraum verkleinert und als 320is mit 192 PS in der normalen E30-Karosserie ohne die fahrwerksspezifischen Änderungen des M3 angeboten, wenige Exemplare von der 4-türigen Version existieren ebenfalls.

[Bearbeiten] Z1 Roadster

Auf der IAA im September 1987 wurde der BMW Z1 Roadster präsentiert. Seine Besonderheiten liegen in der Karosserie aus Stahl und Kunststoff, sowie den nach unten versenkbaren Türen. Der Z1 wurde zwischen 1989 und 1991, in einer limitierten Auflage von 8000 Stück, von der BMW Technik GmbH hergestellt. Das Fahrzeug basierte technisch auf dem BMW 325i Cabriolet. Das Design stammt von Harm Lagaay.

[Bearbeiten] Motorvarianten

[Bearbeiten] Benziner

Modell Hubraum (Liter) Motorcode Zylinder Katalysator kW / PS Bauzeit Beschreibung
316s 1,6 M10 4 nein 55 / 75 1982 - 1987 Vergaser,[1]
316 1,8 M10 4 nein 66 / 90 1982 - 1987 Vergaser
316i 1,8 M10 4 ja, E2[2] 75 / 102 1987 - 1988
316i 1,6 M40 4 ja, E2[2] 73 / 100 1988 - 1994
318i 1,8 M10 4 nein 77 / 105 1983 - 1986
318i 1,8 M10 4 ja, E2[2] 75 / 102 1984 - 1987
318i 1,8 M40 4 ja, E2[2] 83 / 113 1987 - 1994
318is 1,8 M42 4 ja, E2[2] 100 / 136 1989 - 1991 Vierventiltechnik
320is 2,0 S14 4 nein 141 / 192 1990 - 1993 [3]
320i 2,0 M20 6 nein 92 / 125 1983 - 1986
320i 2,0 M20 6 ja, E2[2] 95 / 129 1986 - 1992
323i 2,3 M20 6 nein 102 / 139 1983 - 08/1983
323i 2,3 M20 6 nein 110 / 150 09/1983 - 1985
325i/ix 2,5 M20 6 nein 126 / 171 1985 - 1986
325i/ix 2,5 M20 6 ja, E2[2] 125 / 170 1986 - 1992
325e 2,7 M20 6 ja, E2[2] 90 / 122 1985 - 1986
325e 2,7 M20 6 ja, E2[2] 95 / 129 1986 - 1987
333i 3,2 M30 6 nein 145 / 197 [4]

Die Motoren des M3 siehe: BMW M3

[Bearbeiten] Diesel

Modell Hubraum (Liter) Motorcode Zylinder kW / PS Bauzeit Beschreibung
324d 2,4 M21 6 63 / 86 1985 - 1991
324td 2,4 M21 6 85 / 115 1987 - 1991 Turbodiesel,[5]
  1. ausschließlich für den griechischen und ehemals jugoslawischen Markt
  2. a b c d e f g h i E2 entspricht der Abgasnorm Euro1
  3. M3-Version für den italienischen und portugiesischen Markt, da dort Fahrzeuge über 2 Liter Hubraum hoch besteuert wurden. Herkömmliche E30-Karosserie ohne die für den M3 üblichen Spoiler und Kotflügel. Motor der 200 PS-Version des M3, Hubraum von 2302 cm³ auf 1990 cm³ verkleinert.
  4. Version wurde in Zusammenarbeit mit Alpina für den südafrikanischen Markt produziert.
  5. eines der ersten wenn nicht sogar das erste Auto mit Drive-by-Wire Technologie = Elektronisches Gaspedal

Bei allen Motoren handelt es sich um Reihenmotoren. Die Motoren M20, M21, M40 und M42 wurden im BMW Werk Steyr in Österreich hergestellt.

[Bearbeiten] Schadstoffgruppe

Der BMW E30 gehört der Schadstoffgruppe 1 an. Er erhält somit z. Zt. keine Feinstaubplakette. Es ist möglich mittels eines Kaltlaufreglers viele E30 Benzinermodelle mit Katalysator in die Abgasnorm Euro2 umzurüsten. Dies hat neben der Reduzierung der KFZ-Steuer um ca. 50% zur Folge, dass das Fahrzeug nun der Schadstoffgruppe 4 (grüne Plakette) angehört.

[Bearbeiten] Der E30 im Motorsport

Das 24h Nürburgring wurde 1986 mit einem 325i gewonnen. Danach kam der M3 zum Einsatz, der die 24h von 1989 bis 1992 viermal in Folge gewann. Der M3 wurde zudem u.a. von Steve Soper (vorwiegend schwarzer und blauer Kühlergrill), Johnny Cecotto (roter Kühlergrill) und Roberto Ravaglia (vorwiegend schwarzer Kühlergrill) in der Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft gefahren, wobei Roberto Ravaglia 1989 Meister wurde. Aufgrund der Erfolge dieser Fahrer in der Tourenwagen Europameisterschaft und der Tourenwagen-Weltmeisterschaft wurden Sondermodelle nach ihnen benannt.

Der 1989 eingeführte 318is wurde mit Vierventiltechnik und der größeren Bremsanlage des 325i ausgestattet. Diese Variante wird auch heute noch aufgrund des günstigsten Preis/Leistungsverhältnisses oft im Motorsport eingesetzt, etwa bei Rallyes, wo der Hecktriebler besonders geeignet ist.


[Bearbeiten] Weblinks

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