Burg (Spreewald)
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Spree-Neiße | |
Amt: | Burg (Spreewald) | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 50′ N, 14° 9′ O51° 50′ N, 14° 9′ O | |
Höhe: | 53–57 m ü. NN | |
Fläche: | 35,16 km² | |
Einwohner: | 4546 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 129 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 03096 | |
Vorwahl: | 035603 | |
Kfz-Kennzeichen: | SPN | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 71 032 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 46 03096 Burg (Spreewald) |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Martin Schmidt (PDS) |
Burg (Spreewald) (niedersorbisch: Borkowy (Błota)) ist eine Gemeinde im Osten von Brandenburg, ca. 20 km nordwestlich von Cottbus. Sie ist seit 2005 Kurort. Die Gemeinde gehört zum Amt Burg (Spreewald).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Burg liegt im Zentrum des Oberspreewaldes. Durch das geringe Gefälle hat sich die Spree zu einem Binnendelta mit vielen Fließen und Kanälen verzweigt. Burg gehört zum Biosphärenreservat Spreewald. Die Gemeinde liegt im angestammten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Öffentliche Gebäude und Einrichtungen, Straßen, Wege, Plätze und Brücken werden schrittweise zweisprachig beschriftet.
Während die Ortsteile Burg-Dorf und Müschen die normale Bebauung eines Dorfes haben, sind in den Bereichen Burg-Kauper und Burg-Kolonie die Gehöfte weitflächig verteilt und von Feldern und Wiesen umgeben, dass eher der Eindruck einer Parklandschaft als einer geschlossenen Ortschaft entsteht.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Die Gemeinde umfasst den Ortsteil (mit Ortsbeirat):
- Müschen / Myšyn
sowie die Gemeindeteile:
- Burg-Dorf / Wobsedne Borkowy
- Burg-Kauper / Kuparske Borkowy
- Burg-Kolonie / Prizarske Borkowy
Der Gemeindeanteil der früheren Gemeinde Burg (Spreewald) als Sitz des Bürgermeisters hat nicht den Status eines Ortsteils mit Ortsbeirat.
[Bearbeiten] Geschichte
Die ältesten Anzeichen einer Besiedlung in der Jungsteinzeit und Bronzezeit finden sich auf dem Schlossberg (62 m) nördlich von Burg-Dorf. Um 600 siedelten sich hier Wenden an und um das Jahr 1000 ließ der polnische König Bolesław I. Chrobry an dieser Stelle eine Burg bauen, die damals eine der größten Burganlagen nördlich der Mittelgebirge war. Von dieser Burg leitet sich möglicherweise auch der Ortsname ab. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich der Name "Burg" aus dem sorbisch-wendischen "Borkowy" ableitet, was Buchenborke bedeutet. Da die frühen Siedler in den umliegenden größeren Städten Fische verkauften, die sie in Borkeneimern transportierten, hieß es bei ihrem Eintreffen auf dem Markt: Die Borker kommen.
Im 18. Jahrhundert begann der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. seine ausgedienten Soldaten in der Burger Umgebung anzusiedeln. Sie ließen sich auf natürlichen hochwasserfreien Anhöhen (Kaupen) nieder und begannen, die Umgebung urbar zu machen. 1725 wurde Burg Kauper gegründet (seit 1960 Ortsteil von Burg).
Friedrich II. setzte die Ansiedlungen fort und ermöglichte durch die Vergabe von Land 100 zumeist ausländischen Siedlern die Gründung von Burg Kolonie im Jahre 1766.
Die bis dahin selbständige Gemeinde Müschen wurde zum 1. Januar 2002 nach Burg (Spreewald) eingemeindet.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Verkehr
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war in großen Teilen von Burg der Spreewaldkahn – ein langes flaches Boot mit geringem Tiefgang, das mit einer langen Stange ("Rudel") gestakt wird und sich auch durch schmale und flache Kanäle steuern lässt – das einzige Transportmittel. Erst danach verlor er durch den Ausbau von Wegen und Brücken seine wirtschaftliche Bedeutung und dient jetzt vor allem touristischen Zwecken.
1898 wurde die Spreewaldbahn eröffnet, eine Schmalspurbahn, die von Cottbus über Burg (Spreewald) und Straupitz nach Lübben (Spreewald) führte. Diese Bahnstrecke wurde 1970 stillgelegt und demontiert. In Burg erinnert noch der zu einem Gasthof umgebaute Bahnhof, neben dem sich wieder ein Stück Gleis mit Museumswaggons und Teilen einer alten Dampflok der Spreewaldbahn an diese Strecke. Die Gaststätte selbst ist als Museum für die Spreewaldbahn eingerichtet. Die Getränke werden von einer Modelleisenbahn an die Tische gebracht. Inzwischen plant ein Förderverein den Wiederaufbau der Spreewaldbahn.
In der Nähe von Burg (Spreewald) verläuft bei Vetschau/Spreewald die Autobahn A 15 und die Bahnstrecke Berlin-Cottbus-Görlitz am Spreewald vorbei. Per Fahrrad ist Burg über den Gurken-Radweg sowie über den Hofjagd-Radweg zu erreichen.
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten] Freizeit- und Sportanlagen
Burg ist ein guter Ausgangspunkt für Wasserwandertouren durch die Fließe des Spreewaldes. Man kann selbst mit dem Paddelboot fahren, sich aber auch mit dem Spreewaldkahn durch die Fließe staken lassen.
Inlineskater finden eine gut ausgebaute Strecke zwischen Cottbus und Burg, die in weiten Teilen der früheren Streckenführung der stillgelegten Spreewaldeisenbahn folgt.
Seit 2005 bietet der Ort eine Badeeinrichtung mit Solewasser, was ihm die staatliche Anerkennung als Ort mit Heilquellenkurbetrieb verlieh.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Bismarckturm auf dem Schlossberg
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