Burg Hardenberg (Nörten-Hardenberg)
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Die Burg Hardenberg auf einem Felsvorsprung bei Nörten-Hardenberg wurde urkundlich erstmals 1101 erwähnt.
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[Bearbeiten] Baubeschreibung
Die Burg wurde auf einer steil abfallenden Felskuppe errichtet und erweckt heute den Eindruck einer romantischen Burgruine. Es handelt sich um eine Doppelburg, in Vorder- und Hinterhaus Hardenberg benannt. Beide Burgen waren durch einen Graben getrennt, über den eine Holzbrücke führte. Den sonst üblichen Bergfried weisen beide Burgteile nicht auf. Der Zugang ist nur über die Nordseite über den Burggraben möglich. Heute darf die Burgruine wegen Baufälligkeit und anderer Gefahren nicht ohne Aufsicht betreten werden. Besichtigungen und die Begehung des Aussichtsturmes sind im Rahmen von Führungen möglich.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Mittelalter
Die Burg wurde durch das Erzbistum Mainz gegründet, um zwei Handelswege zu überwachen. Um 1101 wurde die befestigte Anlage erstmalig als "Vestes Haus" beurkundet. Mitte des 13. Jahrhunderts waren die Herren von Rosdorf Ministerialen von Mainz. Im Jahre 1287 wurde ihnen die Burg gegen einen hohen Betrag verpfändet.
Die Herren von Hardenberg traten 1375 als Besitzer der Burg auf. Sie nannten sich zuvor noch de Novalis. Bernhard de Novalis hatte die Söhne Günther und Hermann. Die Familie von Hardenberg teilte sich schon um 1403 aufgrund eines Erbvertrages in zwei Lager auf. Die eine Linie bewohnt den älteren Teil der Burganlage, das sogenannte Hinterhaus. Die andere Linie bewohnte den nördlichen Teil, das Vorderhaus.
[Bearbeiten] Neuzeit
Der gräfliche Hauslehrer beschrieb, wie im März 1698 bei einem großen Gewitter das Vorderhaus nachgab und in sich zusammenstürzte. Die Linie "Vorderhaus" siedelte in das nahe gelegene Göttingen um und zog um 1710 in das neu errichtete Schloss Hardenberg am Fuße des Bergs um. Die Linie "Hinterhaus" verließ 1720 die Burg.
1840 wurde die Burg saniert, zusätzlich wurden aber auch eine Zugbrücke, ein Eingangstor und ein neuer Turm im Stile der Neugotik errichtet. Ab 1962 wurde die Burg abermals saniert und dabei auch Ausgrabungen durchgeführt.
[Bearbeiten] Heute
Die Burg Hardenberg war bis ins 20. Jahrhundert hinein ein beliebtes Ausflugsziel der Göttinger Studenten. Am 13. Mai 1848 wurde auf der Burg Hardenberg die Studentenverbindung Corps Hannovera gegründet, die heute noch in Göttingen besteht und einen der berühmtesten Studenten nachzuweisen hat: Fürst Bismarck, den eisernen Kanzler. Entsprechend finden sich Darstellungen der Burgruine auf einer Vielzahl von Abbildungen.
Die Familie von Hardenberg besitzt die Burgruine bis heute und betreibt im Ort eine Kornbrennerei, die von ihr 1700 gegründet wurde. Nach eigenen Angaben ist die Hardenberg-Wilthen AG der zweitgrößte Spirituosenhersteller Deutschlands.
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Andreas Friedrich: Wenn Steine reden könnten. Band III, Landbuch-Verlag, Hannover 1995, ISBN 3-7842-0515-1
[Bearbeiten] Weblinks
- burgen.de: Burg Hardenberg
- burgenwelt.de: Burg Hardenberg
- burgen-und-schloesser.net: Burg Hardenberg
- Goettinger Stadtinfo: Burg Hardenberg
- manager-magazin.de: Familie Hardenberg
Koordinaten: 51° 37′ 47" n. Br., 9° 56′ 56" ö. L.