Caracal (Fahrzeug)
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Der Caracal, in Deutschland nach der Wildkatze Karakal benannt, ist ein neues allradgetriebenes leichtgepanzertes Militärfahrzeug italienischer Herkunft. Der Hersteller IVECO bezeichnet es als Veicolo Leggero Multiruolo (VLM), also dt. Leichtes Mehrzweckfahrzeug oder englisch Light Multirole Vehicle (LMV). Es wurde von der IVECO-Defence Vehicles Division als Geländefahrzeug für ausschließlich militärische Zwecke konzipiert und wurde von Italien, Belgien, Norwegen und Großbritannien beschafft. Äußerlich ähnelt das LMV dem US-amerikanischen HMMWV. In Deutschland wird es in Kooperation mit Rheinmetall angeboten.
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[Bearbeiten] Deutsche Version
Vom deutschen Heer wird das Fahrzeug unter der Projektbezeichnung "Geschütze Führungs- und Funktionsfahrzeuge" derzeit geprüft. Federführend für die deutsche Version ist Rheinmetall Defense. Die deutsche Namensgebung für das Fahrzeug lautet bisher "Caracal Geschütztes Fahrzeug".
[Bearbeiten] Technische Beschreibung
IVECO bietet den Caracal in zwei Versionen an: einer 4,97m langen Transportausführung (Radstand 3,5m) und einer 4,67m langen Aufklärungsversion (3,2m). Die Spurweite beträgt in beiden Fällen 1,72m (Breite 2m), die Bodenfreiheit 0,493m, die Höhe 1,95m. Diese Abmessungen und ein Leergewicht von etwa 6,5 Tonnen erlauben den Lufttransport in einer CH-47 Chinook oder in einer Transall. Dank eines speziellen Verfahrens kann das LMV auch per Fallschirm abgesetzt werden.
Das Fahrzeug ist in besonderer Weise gegen Minen geschützt: die in diesem Zusammenhang gefährdetsten Fahrzeugteile wurden so konzipiert und eingebaut, dass sie bei einem entsprechenden Treffer abgesprengt werden, ohne die in der Regel fünfköpfige Besatzung in größere Gefahr zu bringen. Neben diesem Basisschutz gibt es einen leichten Zusatzkit gegen Beschuss aus Infanteriewaffen bis zum Kaliber 7,62mm. Daneben gibt es schwere Zusatzkits für den Schutz gegen Panzerminen mit bis zu 6 kg Sprengstoff und Beschuss durch Waffen bis zum Kaliber 12,7mm. Die speziellen Fahrzeugsitze kommen aus dem Luftfahrtbereich und geben einen zusätzlichen Schutz vor Explosionen. Die Reifen haben Notlaufeingenschaften.
Aus dem Bereich des Panzerbaus wurden verschiedene Lösungen übernommen, um die thermische Sichtbarkeit und die Reflexion von Radarstrahlen zu verringern. Der Fahrzeuglack hat radarstrahlenabsorbierende Eigenschaften.
Der Caracal wird angetrieben von einem schallgedämpften IVECO F1D-Turbodieselmotor mit 136 kW (185 PS) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 130km/h. Die erreichbare Wattiefe liegt ohne Vorbereitung bei 0,7m, mit Modifikationen bei 1,20m.
Die längere Transportversion kann verwendet werden als Sanitätsfahrzeug, als Kommando- und Fernmeldefahrzeug, als ABC-Spürfahrzeug und auch als Waffenträger, insbesondere von Panzer- und Flugabwehrraketen. Gezogen werden können u.a. auch leichte Feldhaubitzen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Darstellung des Caracal auf der Webseite der Rheinmetall AG (deutsch)
- Vorstellung des Caracal auf der Seite des Förderkreises Deutsches Heer mit technischen Daten
engl: