Carbamazepin
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Bezeichnungen | |
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Freiname | Carbamazepine |
IUPAC-Name | 5H-Dibenz[b,f]azepin-5-carboxamid |
Summenformel | C15H12N2O |
CAS-Nummer | 298-46-4 |
Strukturformel | |
Chemisch-physikalische Daten | |
Molmasse | 236,269 g/mol |
Schmelzpunkt | 190,2 °C |
Siedepunkt | – |
Carbamazepin zählt chemisch zur Klasse der Dibenzazepine und ist ein Antiepileptikum das vorwiegend gegen fokale Epilepsien eingesetzt wird. Es wird unter den Handelsnamen Tegretal®, Timonil®, Neurotop® retard, Carbamazepin HEXAL® vertrieben.
[Bearbeiten] Pharmakologie
Carbamazepin wirkt durch Blockade von Natriumkanälen in den Axonen der Nervenzellen.
Eine weitere wichtige Indikation für Carbamazepin ist die Phasenprophylaxe bei affektiven Störungen wie Depressionen oder Manie. Lithium käme dafür ebenfalls in Betracht, sollte aber wegen seiner noch stärkeren Nebenwirkungen (Vergiftungsgefahr!) nur in besonders schweren Fällen einer bipolaren Störung eingesetzt werden. Außerdem ist der Einsatz von Carbamazepin in der Therapie der Trigeminusneuralgie möglich.
Als Nebenwirkungen können Hautausschläge auftreten, außerdem Leukopenie und andere Veränderungen des Blutbildes. Die therapeutische Breite ist gering. Es sollte anfangs langsam in der Dosis gesteigert werden, im Verlauf mittels Drug Monitoring bestimmt und auch nach der Therapie nur langsam abgesetzt werden. Besser verträglich ist die neuere Variante Oxcarbazepin. Während der Einstellungsphase kann der Patient ein leichtes Übelkeitsgefühl empfinden, ähnlich der Seekrankheit. Eine weitere, wichtige, in den Lehrbüchern der Pharmakologie oft unterschlagene, Nebenwirkung ist die ausgeprägte anticholinerge Wirkung.
Carbamazepin wird in der Leber über das Enzymsystem CYP3A4 verstoffwechselt, dessen Aktivität es auch induziert. Es beschleunigt damit auch den Abbau von Kontrazeptiva, Cyclosporin, Astemizol.
[Bearbeiten] Weblinks
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