Countdown

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Ein Countdown (auch: Count-down) (engl. "herunterzählen", "das Zurückzählen") dient den unmittelbaren technischen Vorbereitungen vor Beginn eines besonderen Ereignisses. Er bedeutet einen Zählvorgang von großen zu kleineren Zahlen - also in umgekehrter Reihenfolge - und endet im Regelfall bei Null mit dem geplanten Vorgang. Besonders bekannt wurde das Verfahren im Zusammenhang mit der Raumfahrt.

Der Countdown wurde erstmals im Fritz-Lang-Film Frau im Mond (1929) inszeniert, um die Dramatik vor dem Abheben zu erhöhen.

Inhaltsverzeichnis 1 Countdown bei der Raumfahrt 2 Countdown bei anderen Großprojekten 3 Countdown ohne technischen Hintergrund 4 Siehe auch:

[Bearbeiten] Countdown bei der Raumfahrt

Countdowns gibt es fast immer bei Starts in der Raumfahrt, wo vor dem Startvorgang - insbesondere bei Flüssigkeitsraketen - zahlreiche Kontrollen in einem engen Zeitfenster unterzubringen sind. Die kritischen Prüfungen müssen dabei zu einer bestimmten Zeit vor dem Zielzeitpunkt positiv abgeschlossen sein.

Der Countdown beginnt ggf. schon Tage vor dem geplanten Zeitpunkt - besonders in der bemannten Raumfahrt.

Einige kritische Momente heißen dann z.B.:

"t minus 6 Stunden" (etwa für Betanken der Rakete) ...
"t minus 60 Minuten" (Aufzug für die Astronauten)
"t minus 10 Minuten" (z.B. letzte Dichtheitskontrollen)

Bei t minus 60 Sekunden beginnt dann das tatsächliche Herabzählen.

Tritt ein schwereres Problem auf, wird der Countdown bis zum Auffinden der Fehlerursache unterbrochen. Ist das Problem innerhalb der vorgegebenen Zeit (geplanter Start) nicht zu beheben wird der Countdown abgebrochen. Beim Start der Space Shuttle gibt es feste Zeiten, an denen der Countdown angehalten wird. Erst wenn bestimmte Arbeiten abgeschlossen sind, wird er fortgesetzt. Der letzte geplante Halt vor dem Start ist bei T-9 Minuten.

Sind zu große Verzögerungen aufgetreten, schließt sich manchmal das Startfenster mit den energetisch günstigen Konstellationen von Erde und dem betreffenden Himmelskörper bzw. der Übergangsbahn. Dann muss der Start etwa um einen Umlauf, einen Tag, einen Monat (beim Mond) oder gar eine synodische Periode verschoben werden.

Die letzten Sekunden werden vielfach laut heruntergezählt: 10 - 9 - 8 ... 3 - 2 - 1 - Zero (oder Go). Auch bei Fernsehübertragungen aus Kontrollzentren ist dies üblich geworden. Das Herunterzählen ist aber nur typisch für die westliche Welt. Die russischen Raumschiffe starten ohne lautes Herunterzählen. Bei Starts der European Space Agency wird der Countdown in französischer Sprache angesagt.

Dies letzte Zählen ist hauptsächlich für die Zuschauer und Medienvertreter gedacht, obwohl auch in dieser Phase noch Prüfungen stattfinden, die zu einem Abbruch führen können.

[Bearbeiten] Countdown bei anderen Großprojekten

Ein Countdown ist auch bei anderen wichtigen Ereignissen mit komplexeren Vorbereitungen üblich - etwa für die Bühnenarbeiter im Theater, beim Soundcheck eines großen Konzertes. Auch bei Großbaustellen werden ähnliche Verfahren benutzt um kritische Punkte im Ablauf zu kontrollieren. Allerdings ist dabei der Begriff des Countdowns weniger in Benutzung. Siehe: Netzplantechnik

[Bearbeiten] Countdown ohne technischen Hintergrund

Manchmal wird auch ein Countdown als Art Werbegag veranstaltet, wo er technisch gar nicht nötig wäre - etwa durch einen Verlag vor dem Erscheinen eines zu erwartenden Bestsellers, der Freigabe eines neuen Software-Releases (z.b. bei Windows95).

Auch das Herunterzählen der letzten Minuten vor Mitternacht zu Silvester oder am Vorabend eines Geburtstages zählt dazu.

[Bearbeiten] Siehe auch:

• Zeitfenster
• Zeitgeber