Erwin Jaenecke
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Erwin Jaenecke (* 22. April 1890 in Freren, Kreis Lingen; † 3. Juli 1960 in Köln) war ein Heeresoffizier der deutschen Reichswehr und der Wehrmacht im Range eines Generaloberst.
[Bearbeiten] Leben
Am 27. März 1911 trat er in das Hannoversche Pionier-Bataillon Nr. 10 in Minden ein und nahm an der Westfront als Leutnant am Ersten Weltkrieg teil, als Oberleutnant beendete er den Krieg.
In der Reichswehr erfolgten weitere Beförderungen. Zunächst am 1. Mai 1922 zum Rittmeister und am 1. Oktober 1931 zum Major.
Nach Übernahme in die Wehrmacht stieg Erwin Jaenecke am 1. April 1934 zum Oberstleutnant auf und am 1. März 1936 erfolgte die Beförderung zum Oberst. Seit 10. November 1938 war er Chef des Stabes beim Inspekteur der Festungen. Als Oberquartiermeister bei der 8. Armee nahm er am Polenfeldzug teil. Zum 1. November 1939 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor.
Vom 1. Mai 1940 bis zum 31. Januar 1942 diente er weiter als Oberquartiermeister in Belgien und Paris. Ab dem 16. Oktober 1940 als Militärbefehlshaber für Frankreich wurde er am 1. November 1941 zum Generalleutnant befördert.
Es folgten Kommandos an der Ostfront: 1. Februar 1942 Kommandeur der 389. Infanterie-Division, 1. November 1942 bis 22. Januar 1943 Kommandierender General des IV. Armeekorps. Am 1. Dezember 1942 erfolgte die Beförderung zum General der Pioniere. Aus Stalingrad wurde er verwundet als letzter hoher Offizier vor der Kapitulation ausgeflogen.
Ab dem 1. April 1943 übernahm Jaenecke als Kommandierender General das LXXXII. Armee-Korps und ab dem 25. Juni 1943 den Oberbefehl der 17. Armee im Kaukasus und schließlich auf der Krim. Am 30. Januar 1944 folgte die Beförderung zum Generaloberst.
In einem persönlichen Gespräch mit Hitler am 29. April 1944 in Berchtesgaden legte Jaenecke eindringlich nahe, Sewastopol zu räumen, um seiner abgeschnittenen Armee die Rückführung zu ermöglichen. Auf dem Rückflug wurde er in Galatz aufgehalten und vor ein Kriegsgericht gestellt. Er sollte als Verantwortlicher für den Verlust der Krim herhalten. Durch schleppende Behandlung der Untersuchung gelang es Generaloberst Heinz Guderian, die Verhandlung hinauszuziehen und Jaenecke zu retten. Erwin Jaenecke wurde am 31. Januar 1945 aus dem Militärdienst verabschiedet.
Am 12. Juni 1945 geriet er in russische Gefangenschaft, in der er zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde. Im Oktober 1955 wurde er aus der Haft entlassen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse
- Friedrich-August-Kreuz II. und I. Klasse
- Kriegsverdienstkreuz (Braunschweig) II. Klasse
- Lippischer Hausorden mit Schwertern
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 mit Spange Prager Burg
- Spanienkreuz in Silber
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 9. September 1942
- Deutsches Kreuz in Gold am 2. Januar 1943
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz
- Rumänischer Militärorden Michael der Tapfere III. und II. Klasse
Personendaten | |
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NAME | Jaenecke, Erwin |
KURZBESCHREIBUNG | Generaloberst der deutschen Reichswehr |
GEBURTSDATUM | 22. April 1890 |
GEBURTSORT | Freren, Kreis Lingen |
STERBEDATUM | 3. Juli 1960 |
STERBEORT | Kassel |