Frankfurt-Griesheim
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Wappen | Karte | ||
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Basisdaten | |||
Fläche: | 4,200 km² | ||
Einwohner: | 21.336 | ||
Bevölkerungsdichte: | 5.080 Einwohner/km² | ||
Postleitzahlen: | 65933 | ||
Vorwahlen: | 069 | ||
Gliederung | |||
Ortsbezirk: | 6 – West | ||
Stadtbezirke: |
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Website |
Griesheim ist seit 1928 ein westlicher Stadtteil von Frankfurt am Main nördlich des Mains.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie und Infrastruktur
Griesheim grenzt im Westen an Nied, im Norden an Bockenheim, im Osten an Gallus und das Gutleutviertel sowie im Süden, getrennt durch den Main, an Schwanheim und Niederrad.
Durch einen S-Bahnhof ist Griesheim gut mit der Frankfurter Innenstadt (S1 und S2) sowie dem westlichen Umland und Wiesbaden verbunden. Die Bahnlinie sowie die Mainzer Landstraße im Norden teilen den Ort in drei Teile: Süd, Mitte und Nord.
Im Süden befindet sich das Ortszentrum mit einem umfangreichen Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und Gastronomie. Griesheim-Mitte, gelegen zwischen Bahnlinie und Mainzer Landstraße, ist geprägt durch den Siedlungsbau der 1960er und 1970er Jahre. Griesheim-Nord entstand zu großen Teilen in den frühen 1950er Jahren durch den Bau von Wohnungen, die zu Beginn überwiegend von Heimatvertriebenen bewohnt wurden. Momentan werden diese Gebäude durch umfangreiche Renovierungsarbeiten modernisiert.
ÖPNV: Außer der S-Bahn verkehren in Griesheim die Omnibuslinien 52 (nur HVZ), 54 und 59 sowie im nördlichen Teil die Straßenbahnlinien 11 und 21 (nur HVZ).
[Bearbeiten] Geschichte
Bereits in vorrömischer Zeit verliefen durch das Griesheimer Gebiet zwei Altstraßen von Mainz kommend, die Antsanvia, über die Nidda-Brücke bei Nied durch den Griesheimer Gemeindewald (Rödelheimer Straße heute Oeserstraße), sowie der am Mainufer entlangziehende Leinpfad. Die Römer nutzten diese Strassen, bauten sie weiter aus und legten eine weitere Heerstrasse von der Hauptstadt Nida der Civitas Taunensium zum Kastell "Esch" bei Groß-Gerau. Diese Verbindungs-Strasse ist heute fast vollständig verschwunden, durch Funde am Ebelfeld (Praunheim), in Rödelheim (Nidda-Durchstich), im Griesheimer Wald und in Schwanheim auf der gegenüberliegenden Mainseite ist der Verlauf jedoch gesichert. Für die städtebauliche Entwicklung Griesheims war jedoch lediglich der Leinpfad von Nied kommend (heute Nieder Kirchweg/Stroofstraße bzw. Alt-Griesheim) maßgeblich, an seiner Achse siedelten sich Handwerker und Fischer an, diese Verbindungsstrasse nach Frankfurt (über den Gutleuthof) war Keimzelle der dörflichen Ausdehnung Griesheims. Urkundlich wurde Griesheim in nachrömischer Zeit erstmals um 850 erwähnt unter dem Namen "Groezesheim". Die Reichsabtei Lorsch besaß hier einen Hof, Äcker und Wiesen. 1684 kommt Griesheim in Kurmainzer Besitz, nachdem es seit 1474 unter einer hanau-mainzer Doppelherrschaft stand. Seitdem führt der Stadtteil das Mainzer Rad im Wappen. 1845 erhält Griesheim eine Volksschule. Am selben Standort steht heute die Bohleschule, eine der Griesheimer Grundschulen. Bereits im Jahre 1856 wurde am westlichen Rand des damaligen Siedlungsgebietes die chemische Fabrik Elektron geründet. Der Chemiestandort Griesheim ist damit älter als das Chemiewerk in Höchst. Mit dem Bau der evangelischen Kirche 1866 (Turm erst 1890) wird nur noch die katholische Bevölkerung von Nied aus seelsorgerisch betreut. Die Straße Nieder Kirchweg erinnert noch heute an diese Zeit.
1871 wurde Griesheim über die Hessische Ludwigsbahn an das deutsche Eisenbahnnetz angeschlossen. In diesem Jahr wurde auch die katholische Kirchengemeinde in Griesheim gegründet.
1897 wird die katholische Kirche Mariä-Himmelfahrt eingeweiht. An ein großes Explosionsunglück im Jahre 1901 mit 26 Toten und über 200 Verletzten erinnert noch heute das Eingangsprtal des Griesheimer Friedhofes in der Waldschulstraße. Am 1. April 1928 wurde Griesheim zusammen mit den anderen westlichen Vororten zur Stadt Frankfurt am Main eingemeindet. 1932 wird die Staustufe Griesheim mit einem Wasserkraftwerk und einer Schleusenanlage dem Betrieb übergeben.
[Bearbeiten] Industrie
Neben dem Chemiewerk am westlichen Ortsrand liegt nahe der Mainzer Landstraße ein großes Gewerbegebiet, in dem mehrere Autohäuser, Verbrauchermärkte, ein Kino sowie eine Diskothek zu finden sind. Das ebenfalls dort ansässige Werk Messer Griesheim entwarf die Fackel für die Olympischen Spiele in Sydney.
Die DB Fernverkehr AG betreibt des Weiteren in Frankfurt-Griesheim (Griesheimer Stadtweg 8) ihr Betriebswerk zur Instandhaltung der ICE-Baureihen 406 sowie 415. Das Werk umfasst - für die DB Fernverkehr AG - 2 Gleise sowie 2 Gleise in der ehemaligen S-Bahn-Halle.
[Bearbeiten] Soziales
In Griesheim gibt es Kindertagesstätten in kirchlicher, kommunaler beziehungsweise privater Trägerschaft sowie drei Grundschulen und eine Integrierte Gesamtschule. Um die Betreuungssituation für Kleinstkinder in Griesheim-Süd zu verbessern, eröffnete Anfang Oktober 2006 in der Alten Falterstr. 6 eine Krabbelstube des Diakonischen Werkes.
Im 1987 fertig gestellten Bürgerhaus nahe dem Bahnhof befindet sich eine Dependance der Stadtbücherei.
Griesheim galt lange Zeit als einer der größten sozialen Brennpunkte der Stadt. Durch die zum Teil hochproblematische Wohnsituation in einigen Siedlungen (z. B. westliche Ahornstraße) kam es in den 1990er Jahren zu Vorkommnissen, die Griesheim den Namen Frankfurter Bronx einbrachten. Durch die Bewohner einbeziehende Hilfsmaßnahmen konnte jedoch in den folgenden Jahren die Entstehung eines Ghettos nach amerikanischem Vorbild verhindert werden. Stigmatisierungen Griesheims in dieser Hinsicht, die mitunter bis heute von Außenstehenden klischeehaft angeführt werden, sind nicht zutreffend.
Nach wie vor gibt es jedoch Bereiche, die ein Weiterführen integrativer Maßnahmen erforderlich machen. Um dem gerecht zu werden, ist seit Anfang 2005 Griesheim-Nord Teil des Projektes Soziale Stadt, in dessen Rahmen mittels Quartiersmanagement eine stärkere Integration innerhalb des Stadtteils erreicht werden soll.
Es gibt unter anderem drei offene Jugendeinrichtungen:
- Jugendclub des Internationalen Bundes, Autogenstraße
- Jugendclub des Ev. Vereins für Jugendsozialarbeit, Froschhäuser Straße
- Kinder- und Jugendbüro der Ev. Kirchengemeinde Frankfurt-Griesheim, (Hausaufgabenhilfe, Jugendtreff, Projektarbeit), Jägerallee 28
Naherholungsgebiete finden sich am Mainufer mit Spielplätzen und Freizeitangeboten sowie im Niedwald im nördlichen Teil.
Des weiteren existiert ein vielfältiges Vereinsleben, zahlreiche Sport- und Kulturvereine sorgen für unterschiedliche Betätigungsmöglichkeiten. In der Ev. Kirchengemeinde finden regelmäßig musikalische Veranstaltungen statt, in deren Mittelpunkt mitunter die historische Sauer-Orgel in der Segenskirche steht.
[Bearbeiten] Kirchengemeinden
- Evangelisch: Ev. Kirchengemeinde Ffm-Griesheim, Am Gemeindegarten 6a / Jägerallee 28 (Fusioniert seit Januar 2005)
- Katholisch: Kath. Pfarrei Mariä Himmelfahrt, Linkstr. 45
- Katholisch: Kath. Pfarrei St. Hedwig, Elsterstr. 18
[Bearbeiten] Veranstaltungen
Großer Beliebtheit erfreut sich das alljährlich im Sommer stattfindende Mainuferfest.
Darüber hinaus gibt es über das Jahr verteilt zahlreiche Feste und Veranstaltungen, die von Vereinen oder Kirchengemeinden organisiert werden.
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Staustufe Griesheim
Die Staustufe Griesheim ist ein Laufwasserkraftwerk. Sie wird als Wasserkraftwerksbetriebsstelle durch das Wasser- und Schiffahrtsamt Aschaffenburg betrieben. Sie wurde von 1929 bis 1932 als Walzenwehr mit Kraftwerk in den kubischen Formen des Bauhausstils erbaut. Sie galt seinerzeit als die modernste und leistungsfähigste Binnenschifffahrtsanlage Europas. Renovierungen wurden 1967, 1984 und 2006 (noch nicht abgeschlossen) vorgenommen.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Category:Frankfurt-Griesheim – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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Koordinaten: 50° 5' 32" N, 8° 36' 25" O