Front der Standhaftigkeit
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Die "Front der Standhaftigkeit und Ablehnung", nach anderen Angaben auch "Front der Standhaftigkeit und Konfrontation" (Steadfastness and Confrontation Front) oder "Front der Standhaftigkeit und des Widerstandes" war 1977-1980 eine faktisch nur informelle Ablehnungsfront bzw. Widerstandfront arabischer Staaten und der PLO gegen eine Politik der Ännäherung Ägyptens an die USA und Israel.
Libyens Revolutionsführer Muammar al-Ghaddafi bemühte sich spätestens seit einem kurzen und erfolglosen bewaffneten Alleingang gegen Ägypten 1977 um eine tragfähige und breite Anti-Sadat-Front. Zu diesem Zweck lud er die "revolutionären" Regimes Algeriens, Südjemens, Syriens, Iraks und die PLO nach Tripolis ein, 1978 folgte eine zweite Konferenz in der algerischen Hauptstadt. Die Schlußerklärungen vom Dezember 1977 und Februar 1978 verurteilten den sich anbahnenden Separatfrieden von Camp David, forderten die Isolierung Ägyptens und bekundeten Solidarität für die "gerechte Sache" der Palästinenser.
Einzig der Irak aber unterschrieb wegen Differenzen mit Syrien die Tripolis-Erklärung nicht, blieb der Algier-Konferenz überhaupt fern und nahm eine vermeintlich noch radikalere Position ein, mit der es sich an die Spitze der arabischen Widerstandsfront zu stellen gedachte. 1978 und 1979 lud Bagdad die Araber zu Gipfeltreffen ein, auf denen schließlich der Ausschluss Ägyptens aus der Arabischen Liga und eine (kurzlebige) Aussöhnung Iraks und Syriens beschlossen wurde.
Die Front der Standhaftigkeit hingegen wurde 1980 gar auf Betreiben Libyens und des kommunistischen Südjemen noch um das kommunistische Regime des nichtarabischen Äthiopien erweitert. Die Abschlußerklärung der Staatschefs der Front ist im Europa-Archiv, Folge 20/1980, S. 581ff, veröffentlicht.