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Hafen Triest

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hafen Triest
Gründungsjahr 1719
Typ Hafen Seehafen
Ort Triest
Umsatz ca. 56.600 NRT
- Stückgut: 13,05 Mio T (2004)
- Mineralöl: 35,95 Mio T (2004)
Übersee-
verbindungen
Zur Übersicht
Hafengebiet 2.304.000 m²
Freihafen 1.765.000 m²
Lagerfläche 925.000 m²
Kai Länge 12.128 m
Max. Tiefgang 18 m
Breitengrad 45º 39' N
Längengrad 13º 47' O
Betreiber Hafenbehörde Triest
(Autorità Portuale Trieste)
Präsident Claudio Boniciolli
Postadresse 3 Via von Bruck
34143 Triest, Italien
Homepage

http://www.porto.trieste.it/

Satellitenbild von Triest

Der Hafen Triest (Italienisch: Porto di Trieste, Slowenisch: Luka Trst) ist ein Freihafen und größter Seehafen des oberen Adriatischen Meeres sowie bedeutendster überseeischer Umschlageplatz für ganz Süd-Mittel- und Süd-Mittelosteuropa.

Der Hafen ist Teil der nordostitalienischen Grenzstadt Triest, in direkter Nachbarschaft zu Slowenien und dem dort befindlichen Hafen Koper.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hafenstruktur und Nutzung

Der Hafen Triest ist in 5 Freihafenzonen unterteilt von welchen 3 privatwirtschaftlich betrieben werden:

  • Alter Freihafen (Punto Franco Vecchio)
  • Neuer Freihafen (Punto Franco Nuovo)
  • Holz Terminal (Scalo Legnami)

Die verbleibenden zwei werden direkt von der Hafenbehörde verwaltet und werden beide industriell genutzt:

  • Mineralöl Freihafenzone (Punto Franco olii minerali)
  • “Zaulkanal” Freihafenzone (Punto Franco del canale di Zaule)

Das gesamte Hafengelände hat eine Fläche von 2.304.000 Quadratmeter, von denen 1.765.000 Quadratmeter zur Freihafenzone bestimmt sind. 925.000 Quadratmeter Lagerfläche stehen zur Verfügung, davon 500.000 Quadratmeter geschlossen und überdacht sind. Die Freihafenzone ist Zollausland der Europäische Union.

Der Hafen Triest verfügt über 12 Kaie und 47 operative Anlegeplätze. Ein Bahnnetz im Hafen besteht aus 75 Kilometer Gleisen, mit direktem Bahnanschluss für alle Kaie.

[Bearbeiten] Geschichte

Triest mit Hafen im Jahr 1885
Triest mit Hafen im Jahr 1885
Triestiner Hafen im Jahr 1893
Triestiner Hafen im Jahr 1893

Im 19. Jahrhundert wurden im aufstrebenden Triest neben Versicherungsgesellschaften und Bankniederlassungen auch Schiffahrtsunternehmen und Werften gegründet. Darunter der Österreichische Lloyd (1832), die Werft „San Marco“ (1839/1840), die Werft Giuseppe Tonellos (1852) und 1860 das Lloyd-Arsenal, da die privaten Werften dem schnell wachsenden Schifffahrtsunternehmen mit der Produktion nicht mehr nachkommen konnten.

Seit dem 16. Juni 1930 bilden alle Triestiner Werften (mit Ausnahme des Lloydareals) die Gesellschaft Cantieri Riuniti dell' Adriatico.

[Bearbeiten] Freihafen

Die Bedeutung des Triester Hafens als Seehafen und Umschlagstelle, sowie Handels- und Wirtschaftszentrum wuchs ab dem 18. Jahrhundert mit der Gründung des Freihafens durch Kaiser Karl VI. von Österreich im Jahre 1719. Mit österreichischer Unterstützung löste Triest Venedig in seiner führenden Rolle im Handel mit dem Nahen Osten ab und entwickelte sich zum größten Handelszentrum der Adria. 1802 liefen im Hafen von Triest 5.442 Schiffe an, die 483.326 Tonnen Güter umschlugen. Am Höhepunkt der Blütezeit Triests, rund 100 Jahre später, waren es mehr als doppelt so viele Schiffe und mehr als 10 Mal so viel Güterumschlag. Haupthandelsgüter waren Kaffee, Zucker und Südfrüchte sowie Weine, Öle, Baumwolle, Eisen, Holz und Maschinen.

Die Erschließung des Suezkanals im Jahre 1869 stärkte weiterhin die Funktion des Hafens von Triest als Zugang zu dem mitteleuropäischen Wirtschaftszentren, entlang der Handelswege in den mittleren und fernen Osten. Österreichische Industrieerzeugnisse wurden nun auch in der Türkei, in Ägypten und Syrien abgesetzt. Ab 1867 wurden die alten Hafenanlagen, die dem wachsenden Handel nicht mehr entsprachen, ausgebaut. Zuerst wurde der nördlich gelegene Freihafen (punto franco) erweitert. 1880 betrug die Umschlagsmenge in den Triester Häfen 1,225 Millionen Tonnen. Bis 1912 stieg diese Menge auf 4,573 Millionen Tonnen. 1883 wurde der 30 Millionen Kronen teure Hafenumbau im Süden der Stadt vollendet. Die Lagerflächen sowie der neue Südbahnhof (stazione meridonale), der heute als einziger Personenbahnhof der Stadt noch besteht, wurden großteils auf aufgeschüttetem Land errichtet. Der wichtigste Bahnhof bis 1918 war jedoch der Staatsbahnhof (stazione della stato). Zwischen ihm und dem Llyodareal erstreckte sich der neue Hafen (porto nuovo), der ab 1898 ausgebaut wurde und bis zum Ende der Monarchie Josephs-Hafen hieß. Die größte Schifffahrtsgesellschaft Österreich-Ungarns war damals der Österreichische Lloyd, welche auch eine der größten Reedereien weltweit war, und seinen Sitz in Triest hatte.

[Bearbeiten] Alter Hafen

Triest war zusammen mit Buenos Aires, Kalkutta und Hamburg einer der ersten Häfen weltweit, der mit einer hydrodynamischen Anlage ausgestattet wurde. Das Gebäude hierfür befindet sich hinter dem Hauptpier und wird durch zwei Türme an der Hauptfassade gekennzeichnet. Die Anlage versorgte verschiedene Kaikräne sowie Kräne und Hubanlagen der Speicherhäuser mit Strom. Seit 1983 wird sie nicht mehr betrieben. Die Anlage und das Gebäude sind beispielhaft für die K&K Industriearchitektur dieser Zeit und ein Denkmal von unschätzbaren Wert für die Vergangenheit des Hafens.

Das Gebiet des Alten Hafens ist von großer städtebaulicher Bedeutung für Triest und bietet der Stadt die Möglichkeit einer kulturellen und kommerziellen Wiedernutzung im maritimen Geist der Stadt.

[Bearbeiten] Moderne Hafenerweiterungen

Seit Anfang der 1970er Jahre entwickelte die Hafenbehörde den Neubau eines sogenannten Südhafens. Der Hafen Triest will durch eine bessere Vorlaufinfrastruktur von Straßen und Schienen das Nutzungsspektrum des Hafens erweitern: Triest erweitert derzeit den gesamten Hafen Terminal "Scalo Legnami" mit einem Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro um 70 Millionen Quadratmeter mit dem Ziel, die Konkurrenzfähigkeit des Hafens zu stärken. Um die Bahnverbindungen, das Straßennetz und die logistische Plattform des Hafens zu verbessern, fördert die italienische Regierung das Projekt mit 560 Millionen Euro.

[Bearbeiten] Lage und Anbindung

[Bearbeiten] Verkehr

Der Hafen von Triest ist einer der größten italienischen Häfen und aufgrund seiner besonderen Lage, wichtigster Handelshafen für Österreich, Süd-Bayern, Tschechien und die Slowakei. (Der überseeische Handel Sloweniens wird zu einem großen Teil über den Hafen Koper abgewickelt; der Handel Kroatiens und Ungarns über den Hafen Rijeka.)

Insgesamt beläuft sich der Verkehr im Hafen auf ein Volumen von 48 Mio Tonnen pro Jahr, davon 35 Mio Tonnen Rohöl, das dann über das wichtigste Terminal im Mittelmeerraum – das Terminal SIOT - weitergeleitet wird (über die Transalpine Ölleitung in Richtung Österreich/Schwechat – und Deutschland/Ingolstadt, mit einer Abzweigung bis nach Tschechien).

Das restliche Verkehrsaufkommen besteht aus verschiedenen Waren (ca. 5 Mio. Tonnen), Kohle, Holz, Mineralstoffen, Getreide und Ölsamen.

Der Hafen Triest ist auch ein bedeutender Fähr- und Kreuzfahrthafen und neben mehreren Linien, die den Hafen anfahren, ist Triest auch Heimathafen des Kreuzfahrtschiffes Costa Marina welche wöchentlich zu einer Mittelmeerkreuzfahrt in See sticht.

[Bearbeiten] Werften

Das ehemalige Lloydareal im Südosten der Stadt.
Das ehemalige Lloydareal im Südosten der Stadt.
  • Fincantieri
  • Officina Navale Quaiat
  • Fassmer GmbH
  • Werft San Marco, 1839/1840 (historisch)
  • Werft San Rocco (historisch)
  • Werft Giuseppe Tonello, 1852 (historisch)
  • Lloydareal, 1860 (historisch)

[Bearbeiten] Reedereien

[Bearbeiten] Hafen- und Schiffsgesellschaften

  • Vereinigung der Spediteure des Hafens von Triest
  • Italienische Vereinigung Reeder der Schifffahrtslinien
  • Italienische Vereinigung Freier Reeder
  • Compagnia Lavoratori Portuali Di Trieste
  • Körperschaft der Lotsen von Triest
  • Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen
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