Hainzell
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Hainzell, erstmals urkundlich als "villa Heinchelle" im Jahre 1279 am Zusammenfluss von Schwarza und Jossa erwähnt, ist eines der acht Dörfer am Osthang des Vogelsberges, die seit der Gebietsreform des Landes Hessen im Jahre 1972 die heutige Gemeinde Hosenfeld im Landkreis Fulda bilden.
[Bearbeiten] Lage
Hainzell liegt an der westlichen Kreisgrenze im Landkreis Fulda unweit zum Vogelsbergkreis. Die überörtlichen Straßenanbindungen stellen die von Flieden über Hauswurz und Hosenfeld kommende und nach Großenlüder führende Landesstraße L3141 und die von Fulda nach Herbstein führende Landesstraße L3139 sicher. In der Flurlage westlich von Hainzell mündet der Bach Jossa in die Schwarza, wie die Lüder von Bermutshain kommend, im Teilbereich zwischen Blankenau und Kleinlüder, auch genannt wird. Die topografische Höhenlage liegt an der Gemarkungsgrenze zu Kleinlüder am Lüderweg bei 270 m über NN als tiefstem Punkt. Die höchste Erhebung ist in der Gemarkung ist die Höhe 389,6 bei der Lanzengrube, einem Einzelhof in der nördlichen Hainzeller Gemarkung.
[Bearbeiten] Einwohner und Konfessionen
Hainzell ist der zweitgrößte Ortsteil der heutigen Gemeinde Hosenfeld und hatte am 31. Dezember 2005 insgesamt 1.268 Einwohner mit Haupt- und Nebenwohnsitzen. Davon bekennen sich 1.035 Einwohner der katholischen und 160 Einwohner der evangelischen Konfession zugehörig. Keiner oder anderen Konfessionen zugehörig sind 73 Einwohner.
[Bearbeiten] Geschichte
Schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung hat das heutige Hainzell existiert. Im frühen Mittelalter, wahrscheinlich im 9. Jahrhundert, hatte eine Seitenlinie der Burgherren von Schlitz auf der Hainburg (früher wohl Blankenberg) die Burg Blankenwald errichtet und entsprechenden Grundbesitz erworben oder als Lehen erhalten. Weil die Herren von Blankenwald in späteren Zeiten dann auch als Raubritter unterwegs waren, ließ der Fuldaer Fürstabt Berthold II. von Leipolz 1264 die Burg Blankenwald erstürmen und schleifen.
Im Jahre 1279 wurde es in einer Schenkungsurkunde als "villa Heichelle" erstmals urkundlich erwähnt. In der besagten Urkunde des Simann von Blankenwald und seiner Mutter Agnes, Witwe des Ritters Hermann von Blankenwald (Blankeinwalt), schenkten diese eine Hufe in "Heichelle" am Ausgang des Dorfes, die alljährlich ein Pfund fuldischer Pfennige außer dem Grundzins und anderen geringfügigen Rechten erbrachte und von einem gewissen Schwan (cignus) bebaut wurde, mit allen Rechten dem Kloster Blankenau (Blankenowe) zu ihrem in ihres Gemahls Hermann Seelenheil, so wie es ihr Gemahl vorher bestimmt hatte, vorbehaltlich der Nutznießung des Sohnes auf Lebenszeit. Nach dem Tode sollte der Erlös aus der Hufe ohne Widerspruch seitens der Erben zur Abhaltung eines Jahrgedächnisses den Nonnen gehören.
Koordinaten: 50° 32' 23" N, 9° 29' 38" O