Herbertus Bikker
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Herbertus Bikker alias „de Beul van Ommen“ (der Henker von Ommen) (* 1916) war ein niederländisches Mitglied der Waffen-SS.
Bikker ist der mutmaßliche Mörder des am 17. November 1944 in den Niederlanden getöteten 27-jährigen Widerstandskämpfers Jan Houtman.
Seinen Beinamen erhielt er auf Grund seines brutalen Verhaltens im Straf- und Arbeitslager Erika in Ommen (Niederlande).
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in den Niederlanden zum Tode verurteilt. 1952 gelang ihm jedoch die Flucht aus dem „Kuppelgefängnis“ von Breda (Niederlande) nach Deutschland, wo er bis zum Jahre 1995 unbehelligt in Hagen leben konnte, da ausländische SS-Angehörige auf Grund eines Erlasses vom Mai 1943 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.
Schließlich wurde ihm als einem der letzten NS-Täter doch noch der Prozess gemacht.
Die einzige Möglichkeit für Bikker, einem Prozess zu entgehen, war eine Vernehmungsunfähigkeit. Nachdem ihm ein Arzt beschränkte Vernehmungsfähigkeit zugeschrieben hatte, fand das Verfahren statt, wurde jedoch wegen eines (simulierten) Schwächeanfalls Bikkers abgebrochen. Das Landgericht Hagen stellte das Verfahren 2004 letztendlich wegen andauernder Verhandlungsunfähigkeit ein. Heute wohnt Bikker immer noch in Hagen und genießt seine Rente.
[Bearbeiten] Weblinks
- Hintergrundbericht über Bikker bei HaGalil.com
- Prozessbericht in der deutschen Zeitschrift „Stern“
- Artikel über die automatische Verleihung der deutschen Staatsbürgerschaft an Angehörige Waffen-SS in der deutschen Zeitung „Die Welt“.
- Bericht über den Abbruch des Prozesses bei HaGalil.com
Personendaten | |
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NAME | Bikker, Herbertus |
ALTERNATIVNAMEN | de Beul van Ommenist |
KURZBESCHREIBUNG | niederländisches Mitglied der Waffen-SS |
GEBURTSDATUM | 1916 |