Holländerwindmühle Straupitz
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Die Holländerwindmühle Straupitz ist ein Technisches Denkmal am Nordrand des Spreewalds in Straupitz.
Die Holländerwindmühle wurde 1810 anstelle einer Bockwindmühle (vermutlich von ca. 1640) als Korn(Mahl)mühle errichtet. 1885 wurde die Anlage so erweitert, dass die Mühle auch als windbetriebene Sägemühle arbeitete, welche ab 1904 durch eine Lokomobile (Dampfmaschine) unterstützt und windunabhängig wurde. 1910 kam noch die Funktion als Ölmühle hinzu. Diese dreifache Kombination mit noch vollständig erhaltener und wieder produzierender Originaleinrichtung ist heute wohl einmalig in Europa. Als Hauptprodukt wird ganzjährig das inzwischen deutschlandweit berühmte "Spreewald-Gold Leinöl" hergestellt; Kornmühle und Sägemühle dienen heute wegen absoluter Unwirtschaftlichkeit eher zu Demonstrationszwecken.
Aufgrund wiederholter Brände wurde die Holländerwindmühle Straupitz beim Wiederaufbau immer wieder modernisiert. Nach dem Brand von 1912 wurde die frühere Bootskappe mit Stert und Segelgatterflügeln durch eine selbsttätig vordrehende "Zwiebelkappe" (nach Plänen der Fa. Wetzig, Wittenberg) mit Windrose und Jalousieflügeln ersetzt. Nach dem Brand 1923 mit Verlust der Flügel erfolgte die Umstellung der gesamten Mühlenanlage auf Elektroantrieb. 1964 wurde die morsche Zwiebelkappe entfernt und durch ein Flachdach ersetzt. Die heutige weitestgehend dem Original entsprechende Kappe samt neuer Flügel und Windrose wurde 2002 von der Firma "Vaags Molenwerken" in Aalten/Niederlande gebaut.
1988 wurde die Mühle aus über 200 Jahre altem Privatbesitz verkauft und wurde für kurze Zeit „Volkseigentum“. Allerdings verkaufte man nicht das gesamte Mühlengrundstück incl. Wiese, sondern nur das mit der Mühle bebaute Grundstück, den alten Pferde(holz)schuppen und die Fläche vom ehemaligen Rundholzlagerplatz. Die Mühlwiese verblieb bis 2002 in Nowaks Eigentum. Willy Nowak war der letzte Müller der Familie.
In der Zeit der DDR wurde schrittweise ab 1964 der Mahl- und Ölbetrieb eingestellt, die Mühle verfiel; das Sägewerk arbeitete als VEB bis zur Wende weiter. Zu dieser Zeit besaß der Mühlenkomplex nur noch einen Schrottwert von 35.000 DM. Infolge des kurzen "VEB-Intermezzos" mit Überführung in eine GmbH (1990) entstand danach eine "ungeklärte Eigentumsfrage" an der Mühle, die erst Ende 1998 durch Zuordnung in das Eigentum der Gemeinde Straupitz gelöst wurde.
In der Zeit von 1994 bis 1996 wurden mit Hilfe einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme unter Leitung von Dipl.-Lehrer Klaus Rudolph erste Arbeiten zur Wiederherstellung der Mühle unternommen. Der Mühlenturm war jedoch von 1995 bis 2002 wegen Einsturzgefahr gesperrt.
Zwischen 2001 und 2003 erfolgte dann eine umfangreiche Rekonstruktion und Sanierung der Mühle. Die hierfür benötigten 1,2 Millionen Euro stammten zu 90 % von der Europäischen Union und dem Land Brandenburg. Ein erforderlicher 10 %iger Eigenanteil wurde durch privaten Sponsoren (Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Dahme-Spreewald) aufgebracht.
Die Mühle steht heute im Eigentum der Gemeinde Straupitz und ist an den Mühlenverein Straupitz e.V. verpachtet, der die Anlage ganzjährig ohne öffentliche Zuschüsse betreibt.
Die in Betrieb befindliche Mühle kann gegen ein Eintrittsgeld besichtigt werden.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 51,91587° N, 14,12696° O
