Hubertus von Lüttich
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hubertus von Lüttich (* um 655 in Toulouse; † 30. Mai 727 in Tervueren bei Lüttich, Belgien) war Bischof von Maastricht und Lüttich.
Hubertus lebte als Pfalzgraf am Hof Theoderichs III. in Paris, später in Metz am Hofe Pippins des Mittleren, mit dem er wohl verwandt war. Als er verwitwete, ging Hubertus als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, wo er apostolisch tätig war. 705 wurde er zum Bischof von Tongern-Maastricht, 716 verlegte er seinen Bischofssitz nach Lüttich. Er ließ dort eine Kathedrale bauen, galt aber auch als fürsorglicher Wohltäter. Seit dem Mittelalter wird die Hubertus-Legende erzählt, nach der er auf der Jagd von einem prächtigen Hirsch mit einem Kruzifix zwischen dem Geweih bekehrt wurde, deshalb wird Hubertus als Schutzpatron der Jagd, der Natur und Umwelt, der Schützen, der Kürschner, Metzger, der Metallbearbeiter, Büchsenmacher, Optiker und Hersteller von mathematischen Geräten angesehen. Am Hubertustag, dem 3. November finden alljährlich große Hubertusjagden statt.
Die Gebeine des heiligen Hubertus wurden am Hubertustag, dem 3. November 743 erhoben. 825 kamen sie nach Andagium, heute Saint-Hubert in den Ardennen. Im Mittelalter war St. Hubert ein Wallfahrtsort, seit der französischen Revolution sind die St.-Hubert-Reliquien jedoch verschwunden.
Der heilige Hubertus soll vor Hundebissen und Jagdunfällen schützen, am Hubertustag geweihtes Salz und Brot schützt - der Legende nach - aber auch Haustiere, auch vor Tollwut.
Neben der traditionellen Hubertusjagd wird der Todestag des Heiligen Hubertus (französisch: Saint Hubert), der 30. Mai, gefeiert. St. Hubertus gehört mit dem heiligen Antonius, Quirinus und Cornelius zu den vier heiligen Marschällen Gottes und mancherorts auch zu den vierzehn Nothelfern, sein Attribut ist ein weißer Hirsch mit einem Kruzifix im Geweih. Vermutlich stellt Sankt Hubertus die Erinnerung an einen vorchristlichen Hirschgott dar.
[Bearbeiten] Literatur
- Klaus Herbers, Lenka Jiroušková, Bernhard Vogel (Hrsg.): Mirakelberichte des frühen und hohen Mittelalters. Lateinisch und deutsch. Unter Mitarbeit von Clemens Heydenreich, René Hurtienne, Sofia Seeger und Bernhard Waldmann (= Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe, Reihe A, Bd. 43) Darmstadt 2005
[Bearbeiten] Weblinks
Siehe auch: Ordensgemeinschaft St. Hubertus
Vorgänger |
Bischof von Lüttich 705–727 |
Nachfolger Florebert I. |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lüttich, Hubertus von |
KURZBESCHREIBUNG | Bischof von Maastricht und Lüttich |
GEBURTSDATUM | um 655 |
GEBURTSORT | Toulouse |
STERBEDATUM | 30. Mai 727 |
STERBEORT | Tervueren bei Lüttich, Belgien |