Josef (Vater Jesu)
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Josef, auch mit dem Zusatz der Zimmermann, gilt im Neuen Testament der Bibel zunächst als Verlobter und dann als Ehemann der Maria, der Mutter Jesu. Laut einer frühen Tradition soll er auch der Vater der in Mt 13:55 und Mk 6:3 erwähnten "Brüder" Jesu gewesen sein. Während in einigen Handschriften des Markusevangeliums ohne weitere Erläuterung von Jesus als dem "Sohn des Zimmermannes" gesprochen wird (Mk 6,1.3), sehen die Evangelisten Matthäus (Mt 1,18) und Lukas (Lk 1,35) Josef eindeutig als gesetzlichen Vater, nicht aber als leiblichen Zeuger Jesu. Dem folgt die kirchliche Lehre von der Jungfrauengeburt.
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Guido Reni: Der heilige Josef, 1640-1642 (typische Darstellung der Barockzeit)
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Josef und Joachim von Albrecht Dürer
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Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Alle Informationen über Josef stammen aus dem Neuen Testament. Dort berichten lediglich die Evangelisten Matthäus und Lukas Einzelheiten von Josef und geben jeweils – deutlich von einander abweichend – einen Stammbaum Jesu an, der besagt, dass Josef aus dem Geschlecht des israelitischen Königs David abstamme.
Sein Beruf wird mit dem griechischen „Tekton“ angegeben (Mt 13:55), das damals soviel wie "Bauhandwerker", auch "Architekt" oder "Bauherr" bedeutete und alle Tätigkeiten beim Hausbau einschloss. Ein „Tekton“ war also generell in der Bearbeitung von Holz und Steinen ausgebildet.
Josef war mit Maria verlobt, die er auf Weisung eines Engels, der ihm nachts im Traum erschien, zur Frau nahm, obwohl diese nicht von ihm, sondern vom Heiligen Geist, schwanger war. Im wesentlich späteren jüdischen Talmud wird Jesus als uneheliches Kind eines römischen Soldaten bezeichnet.
Nach den beiden Evangelien wurde Jesus in Betlehem geboren, wobei nach Lukas sich der in Nazaret wohnende Josef aufgrund einer – in anderen uns bekannten Quellen nicht belegten – Volkszählung mit seiner Frau in seine Geburtsstadt begeben musste. Nach dem Matthäusevangelium musste die Familie nach Jesu Geburt vorübergehend nach Ägypten fliehen, da König Herodes aus Angst vor dem prophezeitem neugeborenen König der Juden, der ihn verdrängen würde, alle neugeborenen Kinder in Betlehem töten ließ. Dieser Kindesmord ist ebenfalls nicht in anderen Quellen belegt. Später zog die Familie auf göttliche Weisung nach Nazaret, wo Jesus aufwuchs.
Im Lukasevangelium wird Josef zum letzten Mal erwähnt, als er mit Maria den verlorenen zwölfjährigen Jesus im Tempel von Jerusalem wiederfindet. Daraus schließt man, dass er noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu gestorben sei.
Die römisch-katholische und orthodoxe Tradition nimmt – über das Zeugnis der Bibel hinausgehend – an, Josef habe auch nach der Geburt Jesu mit Maria eine sogenannte Josefsehe ohne Sexualverkehr geführt. Die neutestamentlich bezeugten Geschwister Jesu wären dann als ein Kreis von nahen Verwandten zu verstehen, in deren Verband nach dem Tod Josefs Maria und Jesus aufgenommen wurden.
[Bearbeiten] Verehrung
In der Ostkirche wurde Josef schon sehr früh verehrt, im Westen dagegen erst gegen ab 850.
In der barocken Ikonografie ist der Tod des heiligen Josef ein beliebtes Thema. So wurde er zum Schutzpatron der Sterbenden. Außerdem gilt er auch als Schutzpatron der Ehe.
Josef war seit 1679 Schutzpatron der spanische Niederlande, und noch immer Schutzpatron Belgiens.
Papst Pius IX. erklärte den heiligen Josef 1870 zum Schutzpatron der katholischen Kirche.
Papst Leo XIII. würdigte in seiner Enzyklika Quamquam pluries vom 15. August 1889 nachdrücklich die hervorragende Verehrung des Hl. Josef.
Pius XII. führte 1955 als kirchliches Pendant zum weltweit begangenen Tag der Arbeit (1. Mai) den Gedenktag Josef der Arbeiter ein, der laut Bibel als tekton (Bauhandwerker) tätig war und so traditionell als Patron der Arbeiter, insbesondere Zimmerleute und Holzfäller gilt. Dies war eine Reaktion der Kirche auf die soziale Bewegung.
Josef wurde von Papst Johannes XXIII. neben Maria zum besonderen Schutzpatron des 2. Vaticanums erwählt und seine Anrufung ins erste römische Hochgebet eingefügt.
Im 20. Jahrhundert wurden dem heiligen Josef mehr neue katholische Kirchen geweiht als irgendeinem anderen Heiligen (Maria ausgenommen).
Josef ist der Schutzpatron der Kroaten.
[Bearbeiten] Gedenktag
- Katholisch: 19. März (Hochfest im Allgemeinen Römischen Kalender)
- Josef der Arbeiter: 1. Mai (Nicht gebotener Gedenktag im Allgemeinen Römischen Kalender)
- Orthodox: 16. Dezember
- Evangelisch: 19. März
- Anglikanisch: 19. März
Der 19. März wird in der Katholischen Kirche seit dem 12. Jahrhundert zu Ehren des heiligen Josef begangen, heute als Hochfest. Der Tag wird Josefstag oder Joseftag genannt. In Bayern heißt der Tag Josephi, in der Schweiz Seppitag.
[Bearbeiten] Wetterregeln
Für den 19. März gibt es folgende Wetterregeln:
- „Ein schöner Josephstag ein gutes Jahr verheißen mag“.
- „Ist's Josef klar, gibt's ein gutes Honigjahr“.
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Blisniewski: Großes Lob diesem Manne - Der kochende Heilige Joseph und die 'Geburt Christi' auf einer Tafel des Meisters von St. Sigmund. In: Kölner Museumsbulletin 4.2000, S. 2-13
- Brigitte Heublein: Der "verkannte" Joseph. Zur mittelalterlichen Ikonographie des Heiligen im deutschen und niederländischen Kulturraum. Vdg-Verlag, Weimar 1998, ISBN 3932124170
- German Rovira, Richard Schulte Staade: Joseph von Nazareth. Der Mann im Hintergrund. Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2007, ISBN 9783867440011
- Joseph Seitz: Die Verehrung des Hl. Joseph in ihrer geschichtlichen Entwicklung bis zum Konzil von Trient dargestellt. Freiburg im Breisgau 1908
- Tarcisio Stramare: Er gab ihm den Namen Jesus. Der heilige Josef in Leben und Lehre der Kirche. hrsg. von Josef Spindelböck, übersetzt von Claudia Reimüller, St. Josef-Verlag, Kleinhain 2005, ISBN 3-901853-11-1
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Josef von Nazaret – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Literatur von und über Josef (Vater Jesu) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Apostolisches Schreiben „Redemptoris Custos“ von Papst Johannes Paul II.
Personendaten | |
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NAME | Josef von Nazaret |
ALTERNATIVNAMEN | Josef der Zimmermann |
KURZBESCHREIBUNG | gesetzlicher, aber nicht leiblicher Vater Jesu |