Jumpin’ Jack Flash
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jumpin’ Jack Flash ist die vierzehnte in Großbritannien erschienene Single der The Rolling Stones. Die Aufnahme war auch der Einstand für Jimmy Miller als Produzent der Band.
Die Veröffentlichung gilt als Wiedergeburt der Rolling Stones: Nach den psychedelischen Abenteuern von 1967, nach Gefängnisaufenthalt und Schwanengesängen in der englischen Musikpresse gelangten die Stones wieder zu einem Sound voller Rock und Blues, mit einem Gitarren-Riff (Hörprobe), der davon kündete, dass ihre beste Zeit noch bevorstand.
Dieses Riff, das auf eine von Bill Wyman am Keyboard entwickelte Grundidee zurückgeht, verwandelte Keith Richards während der Aufnahmen zu Beggars Banquet in den Olympic Studios in London in einen gut dreieinhalb Minuten langen, "Funken sprühenden, perfekten teuflischen Ausbruch voller roher, treibender Kraft und ursprünglicher Energie, perfektioniert durch Mick Jaggers hitzigen, schamlosen und kraftvollen Gesang" (Steve Appleford).
Den BBC-Zusehern präsentierten die Stones in Kriegsbemalung in einem Promotionband das in kryptischen Zeilen wohl von einer düsteren und brutalen Kindheit voller Armut und Missbrauch erzählende Lied (Liedtext) und sahen sich alsbald wieder mit Vorwürfen konfrontiert, ihre Musik stünde unter satanischen Einfluss. 1995 erläuterte Mick Jagger dem Magazin Rolling Stone, der Text sei für ihn damals „nur eine Metapher gewesen, aus all dem Drogenzeugs rauszukommen“.
Die Aufnahmen fanden im März und April 1968 statt, das ausschließlich als Single veröffentlichte Lied, mit der B-Seite "Child of the Moon", erschien am Freitag, den 24. Mai 1968 in Großbritannien und kam dort auf Platz 1 der Charts. Auch in Deutschland rangierte das Lied auf Platz 1 der Single-Charts. In den USA erschien die Single am Samstag, den 1. Juni 1968 und erreichte Platz 3.
Auf eine Nennung als Mitautor musste Bill Wyman allerdings verzichten. Wie fast immer bei den Rolling Stones wurden nur Mick Jagger und Keith Richards als Urheber des Liedes genannt. In seiner Autobiographie Stone Alone nennt Bill Wyman die Hintergründe: „Es passierte oft, daß Grundideen und andere Einfälle von Brian, Charlie oder mir während langer Studiosessions im Schmelztiegel landeten, aber nach ein paar Stunden oder Tagen waren die Ursprünge unserer Vorschläge verschwunden...“.
Erstaunlicherweise spielte auf der endgültigen Fassung nicht wie sonst immer Wyman, der die Orgel spielte, den Bass, sondern Richards.
"Jumpin’ Jack Flash" gilt als eine der wichtigsten Aufnahmen der Rolling Stones. Ohne diesen Hit wäre ihre zu diesem Zeitpunkt absteigende Karriere - der letzte größere Hit ("Let's Spend the Night Together") lag bereits über ein Jahr zurück - vermutlich weit weniger spektakulär verlaufen. Eine interessante Live-Version des Liedes befindet sich auf dem 1969er Livealbum "Get Yer Ya-Ya's Out".
[Bearbeiten] Literatur
- Bill Wyman/Ray Coleman: Stone Alone, Goldmann, Mchn. 1990, ISBN 3442305632
- Steve Appleford: Rip This Joint, Rockbuch Verlag Buhmann und Haeseler 2002, ISBN 3927638110