Königsdorfer Tunnel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Königsdorfer Tunnel oder auch Horremer Tunnel war ein 1.623 m langer Eisenbahn-Tunnel auf der Stammstrecke der Rheinischen Eisenbahn unter dem Höhenzug der Ville. Er wurde von 1837 bis 1841 zwischen Frechen-Königsdorf und Horrem an der heutigen Eisenbahnstrecke Köln–Aachen erbaut und ging am 1. September 1841 in Betrieb. Zu seiner Zeit war er der längste Eisenbahntunnel Europas. An seinem Bau waren bis zu 2.000 Arbeiter beschäftigt, die sämtliche Tätigkeiten in mühsamer Handarbeit erledigen mussten. Der Tunnel blieb bis 1954 in Betrieb und wurde dann innerhalb eines Jahres komplett abgetragen. Zuvor hatten die aggressiven Abgase der Dampflokomotiven das Mauerwerk des Tunnels derart geschädigt, dass nur noch eine Beseitigung des Bauwerks in Betracht kam. Während der Rückbauarbeiten fuhren weiterhin in den Abtragungspausen Züge durch den verbleibenden Rest-Tunnel.
Vom Tunnel als einem Bodendenkmal wurde nur noch ein Teil des östlichen Portals stehen gelassen, das allerdings durch den Wildwuchs an dieser Stelle so gut wie unsichtbar ist. Anschließend fährt der Zug durch einen etwa 30 m tiefen und schnurgeraden Einschnitt, der die Lage des ehemaligen Tunnels markiert.
Über diesen Einschnitt führt über eine Spannbetonbrücke die Nord-Süd-Bahn (Garzweiler), welche dem Energieerzeuger RWE Power als Versorgungsbahn zwischen Kraftwerken, Tagebauen und Veredelungsbetriebe dient. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass mit dem Bau der Brücke bereits vor Abtragung des Königsdorfer Tunnels begonnen wurde.
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: Ostportal 50° 56' 00" N, 6° 45' 43" O