Klassifizierung amerikanischer Eisenbahnen
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Die Klassifizierung der Eisenbahnen in Nordamerika erfolgt entsprechend ihres Umsatzes.
Als Class 1 werden in den USA oder in Kanada die größten Gütertransporteisenbahnen bezeichnet. Kleinere Eisenbahnen werden als Class 2 oder Class 3 bezeichnet. Die genaue Größe des Umsatzes hat sich im Laufe der Jahre aufgrund der Inflation ständig geändert.
[Bearbeiten] Derzeitige Kriterien
Seit 2005 definiert das Surface Transportation Board eine Class 1-Gesellschaft wenn diese einen Umsatz von mehr als 319,3 Mio $ hat. Die Festsetzung dieser Grenze ist eine politische Entscheidung, da aufgrund der unterschiedlichen Klassifizierung, auch für die Gesellschaften unterschiedliche Regelungen gelten. So fragten zum Beispiel 1991 die Montana Rail Link und Wisconsin Central an, die Grenze auf 93,5 Mio $ anzuheben, damit diese Gesellschaften zusätzliche Kosten einsparen konnten. Ende 1992 wurde die Grenze auf 250 Mio $ angehoben, was dazu führte, dass die Florida East Coast Railway nur noch eine Class 2-Gesellschaft war.
In Kanada müssen Class 1-Gesellschaften seit 2004 einen Bruttoertrag von 250 Mio $ in den letzten beiden Geschäftsjahren erzielt haben.
Zur Zeit gibt es sieben Class 1-Gesellschaften. Östlich des Mississippi sind dies CSX Transportation und die Norfolk Southern Corporation, westlich des Mississippi die BNSF Railway und die Union Pacific Railroad, sowie im Mittelwesten bis nach Mexiko die Kansas City Southern. Dazu gehören noch die Grand Trunk Corporation, Tochtergesellschaft der Canadian National Railway und die Soo Line Railroad, Tochtergesellschaft der Canadian Pacific Railway.
Die zwei kanadischen Class 1-Gesellschaften, Canadian National Railway und Canadian Pacific Railway sind auch nach den US-Regeln Class 1-Gesellschaften.
Auf die mexikanischen Eisenbahngesellschaften angewandt, erfüllen die Ferrocarril Méxicano und Kansas City Southern de Mexico die Vorgaben.
Amtrak und VIA Rail als Personenverkehrsgesellschaften in den USA und Kanada werden nicht klassifiziert.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Einteilung der US-Eisenbahnen als Class I, II, oder III begann in den 1930er durch die Interstate Commerce Commission. Damals wurde Class 1-Gesellschaft, wer mehr als 1 Mio $ Umsatz hatte. 1939 waren dies 132 Gesellschaften.
Diese Regel galt bis 1956 (113 Gesellschaften). Ab dann begann die Grenze schneller als die Inflation zu steigen.
Jahr | Umsatzgrenze in Dollar | Anzahl der Gesellschaften |
---|---|---|
1939 | 1.000.000 | 132 |
1956 | 3.000.000 | 113 |
1963 | 3.000.000 | 102 |
1965 | 5.000.000 | |
1976 | 10.000.000 | |
1978 | 50.000.000 | 41 |
1984 | 34 | |
1992 | 250.000.000 | |
1995 | 11 | |
1996 | 255.900.000 | 9 |
2000 | 256.400.000 | 8 |
2002 | 266.700.000 | 7 |
2003 | 272.000.000 | 7 |
2004 | 277.700.000 | 7 |
2005 | 289.400.000 | 7 |
2006 | 319.300.000 | 7 |
Die Class 3-Kategorie wurde im Zeitraum zwischen 1956 und 1978 nicht verwandt. Seit 1979 werden in diese Kategorie alle Rangiergesellschaften eingeordnet, auch wenn sie ein wesentlich höheren Umsatz haben. 1978 wurden die Umsatzgrenzen für Class 2-Gesellschaften zwischen 10 Mio $ und 50 Mio $ festgesetzt.
Heute werden die Class 2 und Class 3-Kategorien kaum noch verwandt. Die Association of American Railroads unterteilt die nicht Class 1-Gesellschaften in 3 Kategorien:
- Regional railroads - mehr als 350 Meilen Streckennetz und mehr als 40 Mio $ Umsatz.
- Local railroads - keine Regionalen Eisenbahnen aber mit fahrplanmäßigem Streckenservice.
- Switching and terminal railroads - Eisenbahn die keine Punkt-zu-Punkt-Transporte (Linienverkehr) durchführt, sondern die Verbindung zwischen Endabnehmern und den anderen Eisenbahngesellschaften herstellt
Das Surface Transportation Board nutzt die Klassifizierung nach Class 2 und 3 nur noch zur Festlegung von Arbeitsbedingungen.