Lauda GmbH & Co. KG
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LAUDA Dr. R. Wobser | |
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Unternehmensform | GmbH_&_Co._KG |
Gegründet | 01. März 1956 |
Firmensitz | Lauda-Königshofen |
Schlüsselpersonen |
|
Mitarbeiter | ca. 220 (2005) |
Branche | Temperier- und Messtechnik |
Webseite | www.lauda.de |
Die Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG ist ein Hersteller im Bereich der Temperier- und Messtechnik mit besonderem Schwerpunkt auf Geräten für Labore.
Zu den Produkten zählen unter anderem Thermostate, Kryostate, Prozesskühlanlagen, Tensiometer und Viskosimeter. Mit dem KP20 stelle LAUDA 1982 den weltweit ersten Mikroprozessor-gesteuerten Thermostaten vor.
[Bearbeiten] Geschichte
Dr. Rudolf Wobser, ursprünglich technischer Leiter und Chef-Konstrukteur des DDR-VEB Prüfgerätewerk aus Medingen bei Dresden floh im August 1955 in den Westen, wo er ein eigenes Unternehmen gründen wollte. In Lauda, heute Teil von Lauda-Königshofen fand er die nötige Unterstützung. Am 1. März 1956 gründete Wobser zusammen mit zwei Geschäftspartnern das Messgeräte-Werk LAUDA Dr. R. Wobser KG, Gründugnskapital ist DM 92.500.
Nach eher abenteuerlichen Versuchen in der Gründerzeit des Unternehmens im Zuge der Verbreitung des Plattenspielers mit koffergroßen Aufnahmegeräten für lackbeschichtete Postkarten ("Cartavox") Geld zu verdienen konzentrierte man sich auf die Kernkompetenz: Thermostate und Kryostate. Ein erfolgreich erfüllter Auftrag für Thermometer-Prüfgeräte für die Luftfahrt 1957/58 etablierte die LAUDA KG als Kandidat auch für anspruchvolle Aufgaben. Der Durchbruch gelang schließlich auf der ACHEMA 1958. Auf der Messe war Wobser noch aus seiner Zeit beim VEB Prüfgerätewerk bekannt. Obwohl die Firma selbst ein Newcomer und viele Geräte der ersten Generation noch nicht einsatzbereit waren, überzeugte die Qualität die anwesende Fachpresse und sogar ein Alleinverkaufsvertrag mit einem niederländischen Partner konnte abgeschlossen werden. Besonders die Innovation des Baukastenprinzips für Temperierbäder, durch das das eigentliche Bad und das Regelelement getrennt werden konnten und damit zum einen das Regelelement nicht Hitze und Dämpfen ausgesetzt war, zum anderen die Temperierung gefährlicher Substanzen auch aus Sicherheitsabstand geregelt werden konnte, überzeugte.
Anfang der 60er Jahre konnte der Familienbetrieb daher expandieren -1963 beschäftigte das Werk bereits 50 Mitarbeiter. Um den Fachkräftenachschub sicherzustellen wurde eine eigene Lehrwerkstatt gegründet. 1964 wurden Produkte für Industrie und Technikum der Produktpalette hinzugefügt. Zunächst in Zusammenarbeit mit der Bayer AG, einem damals wichtigen Kunden wurde im Bereich Meßtechnik die Produktion ausgebaut. Filmwaagen und Tensiometer werden hier ein wichtiges Standbein. Der jüngere Sohn, Gerhard Wobser, betrieb parallel zu seinem Studium der Physik in Stuttgart ein eigenes kleines Entwicklungslabor. Daraus entstanden neue Technologien mit Regelelementen auf Halbleiterbasis und gepulster Temperaturanpassung. Tisch-Kryostate eröffneten neue Märkte durch ihren geringeren Platzbedarf. Auch die Entwicklung von Kühlsystemen für Mikrotome fiel in diese Zeit und stelle für die nächsten 25 Jahre ein wichtiges Standbein des Unternehmens dar.
1976 wurden die ersten digitalen Temperaturfühler zum Nachrüsten angeboten. 1982 wurde auf der ACHEMA der weltweit erste Mikroprozessor-Thermostat, der KP20 präsentiert, der dank neuer digitaler Anzeige auch eine Temperaturdarstellung auf ein Tausendstel Grad Celsius bot. Die älteren digitalen Geräte konnten nun über angeschlossene Computer gesteuert werden. Im Bereich der Kryostate entwickelte LAUDA die Proportionalkühlung, die ein energieintensives Gegenheizen bei maximaler Kühlung überflüssig machten. Gleichzeitig wurde zusammen mit anderen Unternehmen ein eigenes Vertriebsnetz aufgebaut. Im Zuge der 80er Jahre verdoppelte sich dadurch der Umsatz. 1988 wurde die Firma in eine GmbH & Co. KG mit den beiden Söhnen des Gründers als Geschäftsführern überführt. Dabei wurde die Bezeichnung "Messgerätewerk" abgelegt und die Ortsbezeichnung Lauda als Markenname registriert.
Verschiedene Faktoren -u.a. der Wegfall der Mikrotomkühltechnik durch Fusion des Kunden und der Golfkrieg- führten zu massiven Umsatzeinbrüchen Anfang der neunziger Jahre, die das Unternehmen zu massiven Einschränkungen zwangen, da 1991 erstmals Verluste eingefahren wurden. Die Wende wurde schließlich durch die Entwicklung neuer Einfachgeräte im Bereich der Umlaufkühler erreicht, die eine besonders günstige Produktion erlaubten und durch den geringeren Preis wieder Umsatzsteigerungen ermöglichten. 1994 waren LAUDA-Thermostate an der Entdeckung der Elemente 110 (Darmstadtium) und 111 (Roentgenium) durch die Gesellschaft für Schwerionenforschung beteiligt. 1996 ist die Wende wieder geschafft. Neue Produkte unterstützten den Aufwärtstrend: Eine neue Serie erlaubte den Betrieb ohne externe Kühlung, da der Energieeintrag minimal gehalten wird.
2000 wurden neue Heiz- und Kühlsysteme für die Prozesstechnik als Lückenschluss zwischen Labor- und Großsystemen angeboten. Bei den industriellen Systemen wurde eine neue Technik patentiert, die einen Temperaturbereich von -150 bis +400°C ermöglicht. 2003 verließ Karlheinz Wobser aus Altersgründen die Firma, sein Bruder übernahm dessen Anteile, veräußerte einen Teil aber weiter an seinen Sohn Gunther Wobser, der nun seinerseits zum Geschäftsführer bestellt wurde. 2005 eröffnete LAUDA erstmals eine eigene Auslands-Dependance, LAUDA France
[Bearbeiten] Konkurrenten
Zu den wichtigsten Wettbewerbern von Lauda zählen Thermo Fisher Scientific (HAAKE), Huber und Julabo.