Lichtenau (Westfalen)
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Paderborn | |
Koordinaten: | Koordinaten: 51° 36′ N, 8° 53′ O51° 36′ N, 8° 53′ O | |
Höhe: | 179–407 m ü. NN | |
Fläche: | 192,17 km² | |
Einwohner: | 11.172 (30. Juni 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 33162–33165 (alt: 4791) | |
Vorwahlen: | 05295 05292 Lichtenau-Atteln 05647 Kleinenberg 05259 Herbram-Wald 02994 Blankenrode |
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Kfz-Kennzeichen: | PB | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 74 028 | |
Stadtgliederung: | 15 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Lange Str. 39 33165 Lichtenau Tel. 05295/890 Fax: 05295/8970 |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Karl-Heinz Wange (CDU) | |
Lage der Stadt Lichtenau im Kreis Paderborn | ||
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Lichtenau (Westfalen) ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland und liegt im Bürener Land, gehört zum Kreis Paderborn.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Der größte Teil des Stadtgebiets gehört zur Paderborner Hochfläche, der östliche Randsaum zum Eggegebirge.
Der tiefste Punkt des Stadtgebiets liegt mit 179 m ü. NN bei Henglarn, der höchste mit 407 m ü. NN bei der Wüstung Blankenrode. Die mittlere Höhe der Stadt beträgt etwa 205 m.
[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebietes
Die Stadt Lichtenau (Westfalen) bedeckt eine Fläche von 192,17 km².
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Einwohner (Stand: 31. Juli 2005):
Ortsteil | Bevölkerung | männlich | weiblich | Fläche | Bevölkerungsdichte |
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Asseln | 494 | 248 | 246 | 10,88 km² | 45,40 E/km² |
Atteln | 1.497 | 753 | 744 | 15,44 km² | 96,96 E/km² |
Blankenrode | 147 | 72 | 75 | 10,29 km² | 14,58 E/km² |
Dalheim | 137 | 70 | 67 | 13,17 km² | 10,40 E/km² |
Ebbinghausen | 239 | 122 | 117 | 4,41 km² | 54,20 E/km² |
Grundsteinheim | 441 | 217 | 224 | 9,73 km² | 45,32 E/km² |
Hakenberg | 219 | 103 | 116 | 8,06 km² | 27,17 E/km² |
Henglarn | 995 | 479 | 516 | 11,33 km² | 88,82 E/km² |
Herbram | 921 | 463 | 458 | 16,28 km² | 56,57 E/km² |
Herbram-Wald | 146 | 70 | 76 | 0,33 km² | 442,42 E/km² |
Holtheim | 905 | 468 | 437 | 15,85 km² | 57,10 E/km² |
Husen | 1.087 | 562 | 525 | 15,13 km² | 71,84 E/km² |
Iggenhausen | 208 | 109 | 99 | 4,88 km² | 42,62 E/km² |
Kleinenberg | 1.326 | 670 | 656 | 23,85 km² | 55,60 E/km² |
Lichtenau | 2.454 | 1.267 | 1.183 | 32,54 km² | 75,41 E/km² |
Gesamt: | 11.216 | 5.673 | 5.543 | 192,17 km² | 58,36 E/km² |
[Bearbeiten] Geschichte
- Am 5. Februar 1326 wird die Stadt Lichtenau u.a. mit der jetzt eingemeindeten Stadt Kleinenberg und der ehemaligen Stadt Blankenrode (heute wüst beim heutigen Stadtteil gleichen Namens) erstmals erwähnt. Diese Städte sind vom Paderborner Bistum zur Sicherung der Landesherrschaft gegen die Grafschaft Waldeck errichtet worden.
- Lichtenauer Einwohner gründen 1326 die Ortschaft Lichtenau (heute Lechowo) im Ermland, heute zu Pienezno (Mehlsack)
- 1394 wird die Stadt in der "Bengeler Fehde" belagert und in Brand geschossen. Die Stadt kann dennoch gehalten werden.
- In der Paderborner Stiftsfehde (1411-15) wird die Stadt nach dreitägiger Belagerung an den Feind übergeben.
- 1474 wird die Stadt durch Otto von Waldeck gestürmt. Eine Reihe Bürger werden getötet oder in Gefangenschaft verschleppt.
- Im Mai 1545 brennt die Stadt bis auf das bischöfliche Amtshaus nieder.
- Im Dreißigjährigen Krieg wird die Stadt 1633 und 1642 von hessischen Soldaten in Brand gesteckt.
- 1636 wütet die Pest in der Stadt.
- 1692, 1721 und 1745 sind größere Stadtbrände ausgebrochen.
- Am 12. Dezember 1792 übernachtet Johann Wolfgang von Goethe im ehem. hochfürstlichen Paderbornschen Posthause (in den 50er Jahren des letzten Jhd. abgebrochen)
- 1802 das Fürstbistum Paderborn, und damit auch die Stadt Lichtenau, kommt zu Preußen.
- 1805 Bau einer Synagoge
- In der Nacht vom 31. Oktober zum 01. November 1806 lagert der König Louis Bonaparte mit ca. 30.000 Soldaten bei Lichtenau, wobei die Stadt ausgeraubt und geplündert wird.
- 1809 werden die beiden Stadttore abgerissen.
- In den Jahren 1831, 1842,1885 und 1903 weitere Brandkatastrophen.
- Beim Einmarsch der Amerikaner am 31. März 1945 werden drei Einwohner getötet und mehrere Häuser beschädigt.
[Bearbeiten] Religionen
79 % katholisch, 12 % evangelisch, 9 % andere oder keine
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Die Stadt Lichtenau wird zum 1. Januar 1975 durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Sauerland/Paderborn (Sauerland/Paderborn-Gesetz) vom 5. November 1974 (GV NRW S. 1224) aus den Gemeinden Asseln, Atteln, Blankenrode, Dalheim, Ebbinghausen, Grundsteinheim, Hakenberg, Henglarn, Herbram, Holtheim, Husen, Iggenhausen, Kleinenberg und Lichtenau gebildet.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnis
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Der Rat der Stadt Lichtenau wird von den Bürgerinnen und Bürgern für fünf Jahre gewählt. Die jetzige Wahlperiode läuft von 2004 bis 2009.
Der Rat der Stadt Lichtenau besteht aus 32 Mitgliedern:
[Bearbeiten] Wappen, Banner und Flagge
Der Stadt Lichtenau ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 19. Juli 1976 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.
[Bearbeiten] Beschreibung des Wappens
In Blau über einem kleeblattförmigen Torbogen, darin eine silberne (weiße) heraldische Lilie, ein breiter silberner (weißer) Turm mit rotem Spitzdach und silbernen (weißen) rotgedeckten Ecktürmchen; beiderseits eine ansteigende silberne (weiße) Zinnmauer, überragt von je einem silbernen (weißen) niedrigeren Zinnenturm.
Der Stadt Lichtenau ist ferner mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 19. Juli 1976 das Recht zur Führung eines Banners und einer Flagge verliehen worden.
Die Verwendung zu anderen als öffentlichen Zwecken bedarf der Zustimmung des Rates.
[Bearbeiten] Beschreibung des Banners
Von Blau und Weiß im Verhältnis
1 : 3 : 1 längsgestreift mit dem Wappenschild der Stadt oberhalb der Mitte.
[Bearbeiten] Beschreibung der Flagge
Von Blau und Weiß im Verhältnis
1 : 3 : 1 längsgestreift mit dem von der Mitte zur Stange verschobenen Wappenschild der Stadt.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Stadt Mayet in Frankreich seit dem 29. September 1985
Gemeinde Rangsdorf seit dem 27. Februar 1993
Gemeinde Pieniężno (Mehlsack) in Polen seit dem 14. Oktober 1996
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Bildung und Freizeit
[Bearbeiten] Schulen
- Grundschulen in Atteln, Herbram und Lichtenau
- Archenhold-Hauptschule
- Städtische Realschule
[Bearbeiten] Freibäder
[Bearbeiten] Vereine
- Spielmannszug Lichtenau
- Spielschar Lichtenau (Laienspielschar: Karneval, Theater, usw.)
- Blasorchester Lichtenau
- VFL Lichtenau ( Sportverein )
- Feuerwehr Lichtenau
- Tennisclub Lichtenau
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
- Kloster Dalheim: Westfälisches Museum für Klosterkultur
[Bearbeiten] Bauwerke und historische Sehenswürdigkeiten in Lichtenau
- Katholische Pfarrkirche St. Kilian. Die gotische Hallenkirche mit Westturm und platt geschlossenem Chor entstand vermutlich ab 1323. Das Innere wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt, das von Rundpfeilern getragen wird. Auf eine Erneuerung von 1670 geht das Südportal von 1670 zurück, das mit dem Wappen des Fürstbischofs von Paderborn versehen ist. Zur Ausstattung gehören der 1624 gestiftete Alabaster-Hochaltar und der Orgelprospekt von 1754. Das Altargemälde ist 1749 bezeichnet.
- Burg. Das rechteckige viergeschossige Turmhaus stammt wohl noch aus dem 14. Jahrhundert. Es wurde 1710 erneuert und 1853 im Inneren ausgebaut. Vergleichbare Turmburgen finden sich in Beverungen und bei Marienmünster (Oldenburg).
- Reste der Stadtbefestigung haben sich unweit der Burg erhalten.
[Bearbeiten] Bauwerke in den Ortsteilen
- Ehemaliges Augustiner-Chorherren-Kloster, Dalheim
- Spieker von 1588, Atteln
- Steinkammergrab, Atteln
- Mittelalterliche Stadtwüstung, Blankenrode
- Tausendjähriger Turm, Henglarn
- Marienkapelle und Lourdes-Grotte, Kleinenberg
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Dalheimer Sommer
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- 1889, Franz Böhner, † 8. Januar 1954, deutscher Politiker (Zentrumspartei), MdR, MdB, MdL (Nordrhein-Westfalen)
- 1861, 2. Oktober, Friedrich Simon Archenhold, † 14. Oktober 1939, Mitbegründer der nach ihm benannten Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow (in Lichtenau ist die Archenhold-Hauptschule und eine Straße nach dem Astronom benannt)
[Bearbeiten] Literatur
- Westfälischer Städteatlas; Band: II; 9 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Lichtenau, Autor: Heinrich Schoppmeyer. ISBN: 3-89115-352-x; Dortmund-Altenbeken, 1981.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Lichtenau (Westfalen) – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
[Bearbeiten] Quellen
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