M26 Pershing
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M26 Pershing | |
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Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 5 |
Länge | 8,79 m |
Breite | 3,51 m |
Höhe | 2,78 m |
Gewicht | 41,8 t (Gefechtsgewicht) |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | - Wannenfront: 101,6 mm bei 46° Neigung - Wannenseiten: 76,2 mm bei 53° Neigung - Turmfront: 101,6 mm mit Schild - Heck + Seiten: 76,2 mm - Decke: 50,8 mm |
Hauptbewaffnung | 1 x 90 mm Kanone L/53 M3 mit 70 Schuss |
Sekundärbewaffnung | 2 x 7,62 mm-MG M1919A4 mit 5000 Schuss 1 x 12,7 mm-MG M2 Browning auf dem Turmdach mit 550 Schuss |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 8-Zylinder Ford GAF 4 (Benzinmotor) 500/450 PS (373/336 kW) |
Federung | Torsionsstab |
Höchstgeschwindigkeit | 48,2 km/h (Straße) |
Leistung/Gewicht | 12 PS/t oder 10,8 PS/t |
Reichweite | 161 km (Straße) |
Der M26 Pershing (benannt nach John Pershing) war der schwerste Kampfpanzer, der von der US Army im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entwicklung
Nachdem der M4 Sherman in Serie gegangen war, machte sich die US Army an den Bau eines Nachfolgemodells. Diverse Prototypen wurden entwickelt, gingen aber trotz der Warnungen des Ordonance Department, der M4 könnte 1944 veraltet sein, nicht in Serie. Der im September 1943 gemachte Vorschlag zur sofortigen Massenproduktion der mit 90 mm Kanonen bewaffneten Modelle T25 und T26 scheiterte an Abstimmungsproblemen innerhalb des US Militärs. Die Panzertruppe hätte die 90 mm Kanone lieber in einem Sherman gesehen, während eine weitere Dienststelle die 90 mm Kanone komplett ablehnte. Aus dem T26 wurde in den folgenden Monaten der schwere Panzer M26 entwickelt, der im August 1944 serienreif war, aber wegen der o.g. Streitereien zw. verschiedenen US-Dienststellen verzögerte sich die Massenproduktion weiter. Erst die am 16. Dezember 1944 begonnene Ardennenoffensive konnte das Patt beenden und die Panzer wurden ab Januar 1945 nach Europa verschifft. Seine Kampfkraft lag in etwa bei der des Tigers.
[Bearbeiten] Einsatz
Im Februar 1945 wurden die ersten zehn Pershings bei der 3. Armored Division zum ersten Mal eingesetzt. Eigentlich sollte er schon im Oktober 1944 zum Einsatz kommen, doch durch einen unglücklichen Zufall wurden zwar die 12 Panzer nach Frankreich eingeschifft, doch die benötigte 90 mm-Munition wurde Richtung Pazifik verschickt, mehrere tausend Kilometer entfernt. Es gelang in letzter Sekunde, die Lieferung noch nach Europa umzuleiten. So konnten die Pershings doch noch am Kriegsgeschehen teilnehmen. Den Kriegsverlauf vermochten sie allerdings nicht mehr entscheidend zu beeinflussen. Dank seiner 90 mm-Kanone war der M26 der einzige US-Panzer, der es mit den schweren, überlegenen deutschen Panzern (Panzerkampfwagen VI Tiger, Panzerkampfwagen V Panther) direkt aufnehmen konnte. Er wurde deswegen auch "Tiger-Tamer" (Tigerbändiger) genannt.
Der erste Pershing in Europa wurde von einem Tiger I am 26. Februar 1945 in Elsdorf abgeschossen. Der Pershing gehörte zum 33. Panzerregiment. Das erste Geschoss durchschlug die Kanonenblende und hat den Richt- und Ladeschützen getötet. Der zweite Treffer zerstörte die Mündungsbremse. Der dritte Treffer wurde an der Oberkante des Turmes abgelenkt und zerstörte die Kommandantenluke.
Als legendär bezeichnen sowohl deutsche als auch amerikanische Kampfteilnehmer die Schlacht um Köln, die die Stärke des M26 hervorhob. Acht Pershings wurden eingesetzt. Der Führungspanzer mit der Turmnummer "1" schoss im Alleingang in zwei Tagen drei Tiger I, drei Panther und vier Panzer IV ab. Damit war er der erfolgreichste Panzerführer der Einheit. Er selbst erhielt fünf Treffer, zwei in die Wanne, drei in den Turm. Doch die Treffer blieben ohne Wirkung. Die 8,8 cm- und 7,5 cm-Granaten prallten allesamt ab. Einzig einer der Panzer IV konnte so etwas wie einen Erfolg vorweisen: Das 7,5 cm-Geschoss sprengte die geöffnete Ladeschützenluke am Turm ab.
Insgesamt konnten die acht Pershings nach zwei Einsatztagen 54 Abschüsse verzeichnen. Bekannt ist das Bild eines Panthers vor dem Kölner Dom, das keine Minute nach dem Abschuss durch den Führungspanzer der Pershing-Abteilung entstand.
Bis zum Kriegsende am 8. Mai 1945 fielen den Pershings insgesamt 137 Kampf-, Jagd-, und Schützenpanzer und Selbstfahrlafetten zum Opfer. Die genaue Feststellung der Verteilung der Treffer auf die einzelnen Fahrzeuge gelang nie.
Zwar befanden sich im Augenblick der deutschen Kapitulation fünf der zwölf Panzer in Feldwerkstätten, doch alle litten unter den üblichen "Kinderkrankheiten" mit denen fast jeder neuere Panzertyp anfangs zu kämpfen hatte: Motor- und Elektrikschäden. Unter den US-Soldaten wurde der M26 in kurzer Zeit zur Legende.
Im Koreakrieg kam es auch noch zu einigen Einsätzen, da der Pershing der einzige US-Panzer war, der dem T-34/85 ebenbürtig war. Er wurde dann aber vom M48 Patton abgelöst.
Die Klassifizierung des Pershing wurde Mai 1946 zum Mittleren Panzer geändert.
Bis zur Entwicklung des M1 Abrams basierten quasi alle nachfolgenden amerikanischen Panzer (z.B. M47, M60) auf dem Pershing.
[Bearbeiten] Literatur
- Steven J. Zaloga: M26/M46 Pershing Tank 1945-53. Osprey Publishing, Oxford 2001. ISBN 1841762024
- P. Chamberlain / C. Ellis: British and American Tanks of World War Two, ISBN 0-304-35529-1
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: M26 Pershing – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |