Magnetisierung
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Von Magnetisierung spricht man, wenn Materie einen magnetischen Nord- und Südpol, d.h. ein magnetisches Dipolmoment besitzt. Das heißt also, dass jeder Dauermagnet eine Magnetisierung aufweist oder besser, dass die Magnetisierung ein Stück Eisen erst zum Magneten werden lässt.
Obwohl Protonen magnetische Dipolmomente aufweisen, sind nicht alle Materialien magnetisch. Nehmen wir zum Beispiel das Wasserstoffatom, das genau ein Proton besitzt. Ein Wassermolekül besteht aus zwei solchen Dipolmomenten (der Sauerstoffkern besitzt wegen seiner geraden Protonenanzahl kein Dipolmoment, die einzelnen Protonen des Sauerstoffs natürlich schon). Trotz dieser zwei Dipolmomente ist Wasser nicht magnetisch. Der Grund ist die zufällige und unregelmäßige Ausrichtung der Dipolmomente, die sich ausgleichen und zu null aufsummieren. Wasser besitzt also keine Magnetisierung.
Legt man ein äußeres Magnetfeld an, ändert sich das Magnetfeld der einzelnen atomaren magnetischen Momente und es wird nach dem Induktionsgesetz eine Spannung in den Elektronen induziert. Diese Spannung hat wiederum ein Magnetfeld zur Folge (siehe Maxwellsche_Gleichungen), welches nach der lenzschen Regel dem externen Magnetfeld entgegengerichtet ist. Wasser ist also leicht diamagnetisch und wird somit von Magneten abgestoßen.
[Bearbeiten] Magnetisierung in der Geologie/Mineralogie
Mineralien und Gesteine können bei ihrer Entstehung auf verschiedene Arten eine bleibende Magnetisierung erhalten, wobei das Magnetfeld der Erde jeweils die Polarisierung vorgibt:
- Thermisch remanente Magnetisierung (TRM): Die magnetische Ausrichtung der Mineralien in einer Schmelze wird durch Abkühlen unter die Curie-Temperatur fixiert.
- Chemisch remanente Magnetisierung (CRM): Mineralien, welche durch eine chemische Reaktion (z.B. Oxidation, Reduktion) zu magnetisierbaren Mineralien werden, richten sich bei der Umwandlung aus.
- Detritisch remanente Magnetisierung (DRM): magnetisierbare Mineralkörner richten sich bei der Sedimentation in der Wassersäule nach dem Magnetfeld der Erde aus und lagern sich mit dieser Ausrichtung auf dem Sediment ab.
- Postdetritisch remanente Magnetisierung (pDRM): Mineralien richten sich nach der Ablagerung im unverfestigten Sediment aus.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Magnetresonanztomographie (auch Kernspintomographie)
- Curie-Temperatur, Hysterese
- Magnetische Polarisation