Marienbrunnen (Braunschweig)
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Der Marienbrunnen, auch Altstadtmarktbrunnen genannt, weil er seit seiner Erschaffung im Jahre 1408 auf dem Altstadtmarkt in Braunschweig steht, ist ein spätgotischer Drei-Schalen-Brunnen, dessen Schalen am 25. November 1408 aus Blei gegossen wurden und mit Wappen- und Figurenschmuck sowie mittelniederdeutschen Inschriften versehenen sind.
Vom Mittelalter bis in die Neuzeit hinein diente er hauptsächlich zur Versorgung des Braunschweiger Weichbildes „Altstadt“ mit Trink- und Löschwasser.
Auf dem Altstadtmarkt wechselte der Brunnen mehrmals seinen Standort. Die ursprüngliche Position befand sich unweit der heutigen, danach wurde er im 18. Jahrhundert in die Mitte des Platzes versetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Brunnen am heutigen Standort aufgestellt.
Während der Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges war der Brunnen mit einer sandverfüllten Holzverschalung geschützt. Die Holzverschalung verbrannte jedoch infolge des Feuersturms und gab den oberen Teil des Brunnens dem Feuersturm preis. Die Marienfigur mit dem gotischen Aufbau sowie die oberste der drei Schalen schmolzen vollkommen zusammen, die mittlere Schale wurde zu 2/3 zerstört, erhalten blieb die unterste Schale. Diese Schäden wurde bereits auf Befehl der englischen Militärverwaltung ab Ende Juli 1945[1] aufwändig beseitigt und der restaurierte Brunnen wurde am 4. Dezember 1951 eingeweiht.[2] Dabei wurde die unterste originale Schale wiederverwendet, sämtliche weiteren Teile waren Repliken. Die Marienfigur wurde in moderner Form neu konzipiert. Die erhaltenen Fragmente der mittleren Schale befinden sich seither im Besitz des Städtischen Museums Braunschweig.
Seit dem 2. August 1988 befindet sich aufgrund zunehmender schädigender Umwelteinflüsse eine Kopie der originalen untersten Schale an seinem ursprünglichen Standort, die mit dem letzten Rammelsberger Blei gegossen wurde. Die originale untere Schale sowie die Fragmente der mittleren Schale sind ihrerseits restauriert worden und können heute in der Zweigstelle des Städtischen Museums im Altstadtrathaus besichtigt werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Günter Jahn: Der Altstadtmarkt in Braunschweig – Geschichte und Geschichten, in: Stadtarchiv und Öffentliche Bücherei Braunschweig. Kleine Schriften Nr. 18, im Auftrag der Stadt Braunschweig herausgegeben von Wolf-Dieter Schuegraf, 2. Auflage, Braunschweig 1998
- N.N.: Der Brunnen auf dem Altstadtmarkt zu Braunschweig. Anläßlich der Einweihung des von der Stadt Braunschweig wiederhergestellten Brunnens am 4. Dezember 1951, Braunschweig 1951
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Günter Jahn: Der Altstadtmarkt in Braunschweig – Geschichte und Geschichten, in: Stadtarchiv und Öffentliche Bücherei Braunschweig. Kleine Schriften Nr. 18, im Auftrag der Stadt Braunschweig herausgegeben von Wolf-Dieter Schuegraf, 2. Auflage, Braunschweig 1998, S. 7f
- ↑ N.N.: Der Brunnen auf dem Altstadtmarkt zu Braunschweig. Braunschweig 1951, Titelblatt
Koordinaten: 52° 15' 46" N, 10° 31' 4" O