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Meiderich

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Koordinaten: 51° 21' 40" N, 07° 11' 39" O

(Ober-, Mittel-, Unter-)Meiderich
Stadtteil von Duisburg
Karte:
Karte
Basisdaten
Fläche: 15,17 km²
Einwohner: 47.224 Stand: 31.12.2005
Bevölkerungsdichte: 3.148 Einwohner/km²
Postleitzahlen: 47137 (Unter-, Mittelmeiderich),
47138 (Obermeiderich)
Vorwahlen: 0203
Gliederung
Stadtbezirk:

Meiderich/Beeck

Ortsteilnummer:

305 (Untermeiderich),
306 (Mittelmeiderich,
307 (Obermeiderich)

Wappen von Meiderich
Wappen von Meiderich

Meiderich ist ein Dreier-Stadtteil des Stadtbezirks Meiderich-Beeck in Duisburg. Ende 2005 lebten in Meiderich 47 244 Einwohner.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der heutige Stadtteil geht zurück auf einen bäuerlichen zerstreuten Siedlungsraum. Mit der Gründung einer Kirche im 13. Jahrhundert wird die Gegend zu einem Kirchspiel. Bereits damals wurde es in die heutigen Stadtteile Ober-, Mittel- und Untermeiderich unterteilt. Zu Meiderich gehören auch die Siedlungen Ratingsee und Hagenshof.

Der Ortsname geht zurück auf Medriki, was soviel wie „feuchte Gegend“ bedeutet. Erstmalig erwähnt wird die Gegend am Beginn des 10. Jahrhunderts im Güterverzeichnis der Abtei Werden. Der dörfliche Charakter des Kirchspiels blieb bis zur Industrialisierung erhalten.

1808 unter französischer Herrschaft wurde Meiderich mit Ruhrort vereinigt. Selbständige Gemeinde wurde der Ort erst wieder im Jahre 1874. In jener Zeit entstand das Meidericher Rathaus. Es wurde in einer Bombennacht 1943 zerstört. 1894 erhält das größte Dorf in Preußen Stadtrechte.

Im Jahre 1904 beabsichtigte die Stadt Duisburg ihre Rheinwiesen aufzukaufen, um ihre Hafenanlagen zu erweitern. Gegen diesen Plan legte die preußische Regierung Einspruch ein. Sie wollte Mibesitzerin der Duisburger Häfen werden und verlangte, dass der Hafen auf dem Gebiet der Stadt Meiderich anzulegen und Meiderich zusammen mit Ruhrort nach Duisburg einzugemeinden sei. Um die Eingemeindung zu verhindern, gründete sich 1905 der Meidericher Bürgerverein. Doch die Bemühungen des Vereins waren vergebens. Am 20. Juli 1905 unterzeichnen Kaiser Wilhelm und Fürst von Bülow die Vereinigungsverträge zwischen der Stadtgemeinde Duisburg und den Stadtgemeinden Ruhrort und Meiderich: Die Stadtgemeinden Ruhrort und Meiderich werden vom 1. Oktober 1905 ab, unter Abtrennung von dem Kreise Ruhrort, der Stadtgemeinde und dem Stadtkreise Duisburg nach Maßgabe der...Verträge vom 1. und 4. Mai 1905 einverleibt. Meiderich hat damals bereits etwa 41.000 Einwohner.

1905 erfolgte die Eingemeindung Ruhrorts und Meiderich nach Duisburg
1905 erfolgte die Eingemeindung Ruhrorts und Meiderich nach Duisburg

In der Zeit von 1942 bis 1945 gab es in Meiderich-Ratingsee ein Konzentrationslager, ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald.

In Meiderich wurde einer der berühmtesten deutschen Bildhauer der Moderne geboren: Wilhelm Lehmbruck. Er wurde 1881 als Sohn eines Bergmanns im heutigen Obermeiderich geboren.

1902 gründete sich in Meiderich der Meidericher Spielverein, der 1967 auf Drängen der Stadt Duisburg in MSV Duisburg umbenannt wurde.

Der Stadtteil ist über die Straßenbahnlinie 903 und der Stadtbahnline U79 mit Dinslaken, Duisburg und Düsseldorf verbunden. Der U-Bahn-Tunnel der Stadtbahn unterquert Häfen und Ruhr. Daneben besteht eine Regionalbahnline 36 nach Ruhrort und Oberhausen, die bereits 1848 von der Köln-Mindener Eisenbahn eröffnet wurde. Die Verbindung mit Mülheim-Styrum wurde in den 1990er Jahren eingestellt.


[Bearbeiten] Kunst-Bahnhof in Meiderich

Die Stadt Duisburg verfolgt bei der Weiterentwicklung ihres öffentlichen Verkehrsnetzes in der Sparte der S- und U-Bahnen seit 1986 ein bemerkenswertes Konzept: Das Erscheinungsbild aller Stationen der neuen U-Bahnstrecken wurden von namhaften Künstlern gestaltet. Zu den bereits existierenden U-Bahnhöfen von Gerhard Richter und Isa Genzken wurde im September 2000 eine neue Station von Eberhard Bosslet eingeweiht.

Zwei dominante, geometrische Bildflächen aus Farbe und Glas von jeweils 85 m Länge sind die prägenden Elemente des U-Bahnhofs "Auf dem Damm". Ihre breit flächigen Linien und Bündelungen sind Abstraktionen von Begriffen wie verteilen, sammeln und kanalisieren. Die Struktur dieser Bildwände berücksichtigt den Bahnhof als Handlungsraum der kommenden, wartenden und gehenden Passagiere und unterstützt unterschwellig durch die Farbgebung und die geometrische Ordnung das Verhalten und Orientieren der Benutzer im Raum. Im Eingangsbereich, der Verteilerhalle des U-Bahnhofs befinden sich an den Stirnflächen über den Treppen wo gewöhnlich leuchtende Werbeflächen ihren Platz haben ein Großfoto aus der Phase der Bauaktivitäten und ein "Verkehrswegeplan". Die Grafik "Verkehrswegeplan" dient jedoch nicht der Orientierung, sondern ist wie die schon beschriebenen Elemente ein eigenwirkliches Bild: Ortsbezeichnungen, Stadtteil- und Straßennamen sind darauf nicht zu finden.

[Bearbeiten] Sport

Der TTC Meiderich 47 gehörte in den 1970er Jahren zu den stärksten deutschen Tischtennisvereinen. Von 1970 bis 1975 wurde er in der Bundesliga fünfmal hintereinander deutscher Vizemeister, 1970 Zweiter im europäischen Messepokal und 1972 Meister im deutschen Pokal. Im Jahr 1976 zog der Verein die Mannschaft freiwillig aus der Bundesliga zurück [1], da sich der Hauptsponsor Karl-Heinz Hasenbrink verabschiedete.

[Bearbeiten] Literatur

siehe auch die unter dem Stichwort Duisburg angegebene Literatur !

  • 100 Jahre Kirche Berg. Ev. Kirchengemeinde Untermeiderich; [Duisburg (ca.) 1996]
  • Egon Gelderblom, Meiderich in Vergangenheit und Gegenwart. Ein Rückblick auf 325 Jahre Geschichte der evang. Gemeinde und der kommunalen Entwicklung Meiderichs; Duisburg 1935
  • ders., Ein Rückblick in die Vergangenheit Meiderichs; in: Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte 35 (1941)
  • ders., Zum 325-jährigen Jubiläum des Bestehens der evangelischen Gemeinde Meiderich 1610 bis 1935. Nach alten Kirchenakten und sonstigen Aufzeichnungen; in: Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte 29 (1935), 33-73
  • ders., Zur Meidericher Kirchen- und Schulgeschichte, in: Monatshefte für Rheinische Kirchengeschichte 26 (1932), 289-310
  • Hermann Johann Graeber, Tausendjährige Geschichte von Meiderich von 874 bis 1874 besonders in kirchlicher Beziehung; Moers 1877
  • ders., Tausendjährige Geschichte von Meiderich von 874 bis 1874 besonders in kirchlicher Beziehung, fortgesetzt bis 1892; 2. verm. Aufl., Meiderich 1892
  • ders., Tausendjährige Geschichte von Meiderich von 874 bis 1874 besonders in kirchlicher Beziehung, fortgesetzt von 1892-1911; 3. verm. Aufl., erg. v. Gerhard Vorell, Meiderich 1912

[Bearbeiten] Referenzen

  1. Zeitschrift DTS, 1976/7 S.4

[Bearbeiten] Weblinks

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