Oberamt Otzberg
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Das Oberamt Otzberg ist ein ehemals kurpfälzisches Amt im Landkreis Darmstadt-Dieburg im vorderen Odenwald. Es war unter anderem auch Namensgeber für die heutige Gemeinde Otzberg.
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[Bearbeiten] Geographie
Unmittelbare Orte des Oberamtes waren Hering, Lengfeld, Nieder-Klingen, Ober-Klingen, Hassenroth, Wiebelsbach und Heubach.
Amtsorte des Oberamtes, die unter einer fremden Zenthoheit standen waren: Frau Nauses (Zent Höchst), Ober-Nauses samt Schloß-Nauses (Zent Höchst), Hetschbach, (Zent Höchst, zum Teil adelige Ortsherrschaft), Höchst (pfälzische Klostervogtei bis 1310/41), Birkert (Habitzheimer Seite, Zent Kirchbrombach (Erbach)), Mittelkinzig (zum Teil Zent Kirdibrombach (Erbach); Rechte in Waldamorbach).[1]
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1390 verkaufte Friedrich I., Abt des Klosters Fulda, Otzberg und die Hälfte von Umstadt zusammen mit der Hanauer Pfandschaft an Pfalzgraf Ruprecht II.
Damit war Otzberg kurpfälzisch und blieb es zunächst bis 1504. In diesem Jahr ging das Oberamt Otzberg an den Landgrafen Wilhelm II. von Hessen. Im Streit um das Landshuter Erbe wurde Pfalzgraf Philipp wegen Landfriedensbruchs von Kaiser Maximilian die Reichsacht erklärt. Landgraf Wilhelm II. von Hessen nahm das Amt Otzberg militärisch ein. Er zog mit 20.000 Mann Fußvolk und 2.000 Reitern nach Südhessen und machte Huppenheim und Wächterstbach (beides Wüstungen) dem Erdboden gleich.
Schon 1507 ging das Oberamt Otzberg wieder in den Besitz der Pfalz zurück.
Der damalige Landherr Kurfürst Friedrich V., ließ sich 1619 zum böhmischen König wählen. Da aber auch sein Kaiser Interesse an diesem Titel hatte, wollte er ihn militärisch erzwingen. König Friedrich I. von Böhmen verlor die Schlacht, wurde mit der Reichsacht bestraft und verlor damit die Krone Böhmens. Lengfeld wurde 1626 dem Landgrafen Ludwig V. von Hessen-Darmstadt geschenkt.
Bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges blieb das Oberamt hessisch. Der Westfälische Friede sprach dem neuen Pfalzgrafen Karl I. Ludwig die alten Gebiete wieder zu.
Das Oberamt Otzberg blieb kurpfälzisch bis 1803, als die rechtsrheinischen Gebiete durch den Reichsdeputationshauptschluss an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt kamen [2].
[Bearbeiten] Quellen
Quellen
- Das Alte Lengfeld, Heft 1 - 10 - Karl Georg Bundschuh, Annemarie Franz, Walter Gronwald, Jorden Jörns
Einzelnachweise
- ↑ Kerngebiete der Kurpfalz
- ↑ Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 - § 7