Redensart
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Unter Redensarten versteht man feststehende sprachliche Wendungen. Sie müssen in einen Kontext eingebunden sein und sind meist von symbolischer Bedeutung. Im Gegensatz zu den Redewendungen unterliegen sie keiner festen syntagmatischen Reihenfolge und bestehen meist aus nicht mehr als zwei oder drei Satzgliedern (Subjekt, Prädikat und Objekt). Dennoch überschneiden sich die beiden Begriffe häufig. Auch unverbindliche bzw. nicht ernst gemeinte Worte werden als - in diesem Fall sinnentleerte – Redensart bezeichnet.
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[Bearbeiten] Definition
Der Sprachwissenschaftler Lutz Röhrich bezeichnet sprichwörtliche Redensarten als Wortgruppen-Lexeme. Sie stehen nicht für sich allein und können nur innerhalb eines Satzes Verwendung finden. Es fehlt ihnen das Subjekt, wie z.B. bei der Wendung "mit dem Zaunpfahl winken", dass in jedem Fall noch eingesetzt werden muss.
Sprichwörtliche Redensarten sind keine Sätze, sondern prädikative Wortgruppen. Deshalb werden sie in Sammlungen stets in Infinitivform aufgeführt, z. B. „im Trüben fischen“. Redensarten benötigen ein Subjekt, ein Objekt und die entsprechenden Verbalformen: „Er fischt im Trüben“ bzw. „Ihr habt im Trüben gefischt“.
Daneben gibt es Phraseologismen, die doch einen ganzen Satz ausmachen: „Alles für die Katz!“Es handelt sich hier um Feststellungen, häufig Ausrufe, die ohne Kontext sinnlos sind.
[Bearbeiten] Beispiele
Redensart | Zusammenhang | Bedeutung |
---|---|---|
„Schwein haben“ | „Du hast vielleicht ein Schwein!“ | Glück haben |
„die Hand aufs Herz legen“ | „Hand aufs Herz!“ | ehrlich sein |
„einen Klotz ans Bein binden“ | „Da hat man ihm den Meier ans Bein gebunden!“ | jemandem eine schwere Bürde auferlegen |
„etwas ausgefressen haben“ | „Hat er schon wieder etwas ausgefressen?“ | etwas verbrochen haben |
„Farbe bekennen“ | „Es ist an der Zeit, Farbe zu bekennen!“ | Es ist an der Zeit, zu zeigen, auf welcher Seite man steht |
„Hopfen und Malz verloren“ | „Bei dem ist Hopfen und Malz verloren!“ | Es hat keinen Sinn mehr |
[Bearbeiten] Siehe auch
- Sprichwort
- Gemeinplatz (abwertender Begriff für unnötige, nichtssagende Redensart)
- Etymologie
[Bearbeiten] Literatur
- Lutz Röhrich: Das Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Digitale Bibliothek, Band 42. 1 CD-ROM. Directmedia Publishing, Berlin 2004, ISBN 3-89853-442-1