Rudolf Bamler
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Rudolf Bamler (* 6. Mai 1896 in Osterburg (Altmark); † 13. März 1972 in Groß-Glienicke, Havelland) war Generalleutnant der Abwehr im Dritten Reich, später NVA-Generalmajor in der DDR und MfS-Mitarbeiter.
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[Bearbeiten] Leben
Bamler war als Leiter der Abteilung III der Abwehr an deren Aufbau im Reichswehrministerium beteiligt. Er löste Kurt Himer ab, befasste sich besonders mit der Gegenspionage und war bis zum 12. September 1939 in dieser Funktion. Gegenüber dem SD und der Gestapo als auch in der Abwehr galt er als beliebter Kamerad und guter Organisator. Im Gegensatz zu Hans Oster (Zentralabteilung) und Erwin von Lahousen (Sabotage), war Bamler NSDAP- Mitglied, weshalb er von Abwehrchef Wilhelm Canaris wohl ernannt wurde - um das Vertrauen Heinrich Himmlers zu festigen. Er gab Bamler nur begrenzten Zugang zu operativen Nachrichten.
Bamler wurde mit Kriegsbeginn Chef des Generalstabes beim Militärbefehlshaber Danzig-Westpreußen. Vom 15. Mai 1942 bis zum 30. April 1944 war er Generalstabschef der 21. Armee in Norwegen. Ab 1. Juni 1944 war er Divisionskommandeur der 121. Infanterie-Division der 18. Armee (Teil der Heeresgruppe Nord) und wechselte ab 4. Juni zur 12. Infanterie-Division der 4. Armee. Am 27. Juni 1944 kam er bei Mogilew im Zuge der sowjetischen Operation Bagration in russische Gefangenschaft, sein Kommando übernahm Generalmajor Gerhard Engel. Bamler soll den ehemaligen Platzkommandanten Mogilews, Generalmajor Gottfried von Erdmannsdorf, der ebenfalls Kriegsgefangener war, bespitzelt haben, sodass dieser 1946 öffentlich hingerichtet wurde.
In Gefangenschaft besuchte Bamler zusammen mit Vincenz Müller eine Antifa-Schulung und war am 8. Dezember 1944 Mitunterzeichner eines Aufrufes des NKFD an die deutsche Nordfront. Er kehrte nach Deutschland in die SBZ zurück.
DDR
Zunächst Chefinspektor und Leiter der Polizeischule Glöwen (Prignitz) der Kasernierten Volkspolizei, besuchte er 1950 einen militärischen Lehrgang in der Sowjetunion. 1952 wurde er Leiter der Schule für technische Offiziere und Standortältester in Erfurt. Am 1. Januar 1953 wurde er zum Generalmajor der NVA befördert und soll ab 1959 für das MfS gearbeitet haben.[1]
Bamler war Träger des Eisernen Kreuzes I + II (1914,1939), des Deutschen Kreuzes (1942) und des Vaterländischen Verdienstordens (1966).
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Ehlert und Armin Wagner (Hrsg.): Rudolf Bamler - Karrierebruch in der Kasernierten Volkspolizei in Genosse General! Die Militärelite der DDR in biografischen Skizzen. Christoph Links Verlag. Berlin. 2003. ISBN 386153312x
- Unternehmen Teutonenschwert. DEFA- Film. DDR. 1958
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Gert Buchheit: Der Deutsche Geheimdienst. List Verlag. 1966
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bamler, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | Militärperson der DDR und der Zeit des Nationalsozialismus |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1896 |
GEBURTSORT | Osterburg (Altmark) |
STERBEDATUM | 13. März 1972 |
STERBEORT | Groß-Glienicke, Havelland |