Sandra Kalniete
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sandra Kalniete [ˈsandra ˈkalniete] (* 22. Dezember 1952 in Togur, Gebiet Tomsk, Russland) war zwischen dem 1. Mai 2004 und dem 22. November 2004 kurzzeitig EU-Kommissarin aus Lettland.
Kalniete wurde im russischen Gebiet Tomsk geboren, wohin ihre Familie während der Stalin-Zeit aus Lettland deportiert worden war. Sie studierte von 1977 bis 1981 Kunst an der Lettischen Kunstakademie und arbeitete als Kunsthistorikerin. In diesem Beruf brachte sie auch ein Buch mit dem Titel Lettische Textilkunst heraus (1989).
1988 ging sie innerhalb der lettischen Unabhängigkeitsbewegung in die Politik. Sie war stellvertretende Vorsitzende der lettischen Volksfront, der größten der nach Unabhängigkeit strebenden politischen Organisationen.
Nach der lettischen Unabhängigkeitserklärung arbeitete sie im lettischen Außenministerium und war Botschafterin ihres Land (1993 bis 1997) bei den Vereinten Nationen, (1997 bis 2000) in Frankreich und bei der UNESCO (2000 bis 2002). Im November 2002 wurde sie lettische Außenministerin und behielt dieses Amt, bis sie 2004 zur lettischen EU-Kommissarin ernannt wurde. Dort arbeitete sie eng mit Landwirtschaftskommissar Franz Fischler zusammen.
Für viele Letten überraschend wurde sie Ende 2004 nicht erneut als EU-Kommissarin ihres Landes nominiert. In der Folge zog sie sich vorübergehend aus der Politik zurück und lehnte die Übernahme minderer diplomatischer Aufgaben, die ihr angeboten worden waren, ab. Anfang 2006 kündigte Kalniete an, der Partei der neuen Ära beizutreten. Seither gilt sie als mögliche Kandidatin für das lettische Präsidentenamt.
[Bearbeiten] Literatur
- Latvju tekstilmāksla (Lettische Textilkunst). Rīga : "Liesma", 1989.
- Es lauzu, tu lauzi, mēs lauzām. Viņi lūza (Ich brach mit ihnen, du auch, wir alle. Sie wurden abtrünnig), ein Buch über Lettlands Unabhängigkeitsbewegung. Rīga : Jumava, 2000. ISBN 9984-05310-5
- Ar balles kurpēm Sibīrijas sniegos, ein Buch über die Deportation ihrer Familie nach Sibirien in der Stalin-Zeit. Rīga : Atēna, 2001. ISBN 9984-63578-3. Auf Französisch: En escarpins dans les neiges de Sibérie, von den Lesern der Elle zum Dokumentarbuch des Monats nominiert. Paris : Ed. des Syrtes, 2003. ISBN 2-84545-079-6. Auf Deutsch: Mit Ballschuhen im sibirischen Schnee im März 2005 auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt. München : Herbig, 2005. ISBN 3-7766-2424-8. Auf Italienisch:Scarpette da ballo nelle nevi di Siberia Prosa n. 92, Libri Scheiwiller, 2005. ISBN: 88-7644-445-9.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Sandra Kalniete im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezension Osteuropa-Zentrum Berlin
- Rezensionen von „Mit Ballschuhen im sibirischen Schnee“
Joaquín Almunia | Péter Balázs | Jacques Barrot | Frits Bolkestein | Joseph Borg | Philippe Busquin | David Byrne | Stavros Dimas | Ján Figeľ | Franz Fischler | Dalia Grybauskaitė | Danuta Hübner | Siim Kallas | Sandra Kalniete | Neil Kinnock | Marcos Kyprianou | Pascal Lamy | Erkki Liikanen | Mario Monti | Poul Nielson | Loyola de Palacio | Chris Patten | Janez Potočnik | Romano Prodi | Viviane Reding | Michaele Schreyer | Pedro Solbes | Pavel Telička | Günter Verheugen | António Vitorino | Margot Wallström
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kalniete, Sandra |
KURZBESCHREIBUNG | Politikerin und vorübergehend EU-Kommissarin aus Lettland |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1952 |
GEBURTSORT | Togur, Gebiet Tomsk, Russland |