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Schalmei (Syntagma musicum)
Die Schalmei (von altfr. chalemie; zu lat. calamus „Halm, Rohr“) auch Schalmay, Schalmey, Ciamarella, Kalamaia, Pommer ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt und konisch gebohrter Röhre. Sie besitzt meist sieben vorderständige Grifflöcher. Ein Daumenloch für den linken Daumen kann ebenfalls vorhanden sein. Der Klang ist sehr laut, scharf und vor allem in der tiefen Lage nasal. Der Tonumfang beträgt 1½-2 Oktaven, wobei einmal in die Oktave überblasen wird. Die Instrumente sind mittels Gabelgriffen chromatisch mit Ausnahme der kleinen Sekunde zum tiefsten Ton spielbar. Die Schalmei stammt von der orientalischen Zurna ab und taucht im Mittelalter in Europa auf. In der Renaissancezeit wurde sie in c/f-Stimmung in den Stimmlagen Garklein, Sopranino, Sopran, Alt, Tenor und Bass gebaut. Die Bassschalmei ist bereits sehr unhandlich und benötigt sehr viel Luft. Seit der Mitte des 20. Jahrhunderts werden wieder Schalmeien gebaut und gespielt. Neben der Wiedergabe von Musik aus Mittelalter und Renaissance wird die Schalmei vereinzelt auch bei Folk und moderner Musik eingesetzt.
- Heinz Stefan Herzka: Schalmeien der Welt. Volksoboen und Volksklarinetten. Verbreitung und Geschichte der Musikinstrumente mit dem magischen Klang. Textband und CD-ROM. Schwabe, Basel 2003, ISBN 3-7965-1969-5